Ich war 10 Monate Teamleiter bei Brunel und ich sage euch, dass ist ein hartes Brot.
Die ersten 6 Monate sind "Ausbildungszeit", in dieser Zeit ist man immer mit derselben Truppe auf verschiedenen Lehrgängen. Wir haben damals zu neunt Angefangen (7 Teamleiter und 2 Niederlassungsleiter). Die ersten Lehrgänge sind noch ganz witzig es gibt Teambildungs,- Vertriebs- und Psychologie Seminare, meist 2-3 Tage in irgendwelchen Hotels. Die Lehrgänge waren auch die beste Zeit die ich dort hatte.
Von den insgesamt 9 Leuten haben übrigens ganze 3 die Probezeit überstanden, nach 1,5 Jahren ist auch der letzte freiwillig gegangen. Zu Beginn hat man 2 Monate "Wellpenschutz", im 3. oder spätestens 4. Monat muss die erste BIMBAM (keine Ahnung ob es das noch gibt) Mail kommen. Was heißen soll, ab dem 3. Monat zählts und mann muss liefern. Am Anfang wird man gemessen an Telefonaten und Kundenbesuchen, wer die vorgegebene Zahl nicht bringt und leichte Differenzen mit dem Niederlassungsleiter hat, der fliegt auch ziemlich schnell.
Ab dem 3. Monaten werden dann Platzierungen erwartet entweder durch a.) Einstellungen oder b.) Projekte beim Kunden. Am Anfang hört es sich ziemlich einfach an, man ruft Unternehmen an und erfragt den Bedarf (besser noch, man überzeugt Sie, dass sie Bedarf haben). Das ist aber alles andere als einfach zumindest als "Neuer" in der Niederlassung. Die "guten" Unternehmen sind meist schon alle von einem Kollegen besetzt und man darf sich mit dem Rest rumärgern, die meistens auch schon mal kontaktiert wurden. Neben der Hausinternen Konkurenz gibt es noch unzählige andere Zeitarbeitsbuden, die auch alle von diesen Unternehmen kontaktiert werden.
Passen am Ende der Probezeit die Zahlen nicht ==> da ist die Tür.
Das jetzt mal zum Vertriebsteil, daneben gibt es noch das Recruiting.
Nur Ingenieure zum VT? Vergiß es! Bei 100 Bewerbungen hat man 50 Absolventen, 40 Leute die nichts taugen (da kommt noch die Großzahl Absolventen dazu) und 8 Leute die ein Vergleichsangebot haben wollen. Bleiben ganze 2 Leute übrig, denen man jetzt die Chancen in den schillernsten Farben ausmalen muss. Ein zu ausgeprägtes Gewissen sollte man dafür besser nicht haben. Hat man beide Teile einigermaßen erfolgreich gemeistert und hat auch schon die ersten Platzierungen, dann gilt es die Projekte am laufen zu halten und vor allem (bitte nicht unterschätzen) die Mitarbeiten bei Laune zu halten.
Der Laden ist straff organisiert und bei Erfolg verlocken eine gutes Gehalt und freie Wahl beim Firmenwagen aber um dahin zu kommen, muss man entweder Glück haben oder richtig hart arbeiten (und Glück haben).
In der Niederlassung in der ich damals startete, wurde kurz nach meinem Start eine Kollegein fristlos gekündigt, das katapultierte meinen Kollegen direkt in den Himmel, da er alle Platzierungen und Kunden von ihr übernommen hatte. Als ich eine weitere, unabhängige Abteilung eines Riesenkonzerns akquirierte (mit Absprache meines Niederlassungsleiters), wurde der Kollege auf einmal etwas hinterhältig, denn er hatte ja die andere Abteilung übernommen. Ende vom Lied, mein Niederlassungsleiter konnte sich nicht durchsetzen (ging bis zum GF), ich musste die Abteilung abgeben, mein Kollege platzierte 3 Leute und ich habe gekündigt und bei einem meiner Kunden einen Job angenommen.
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