Ruf einer Uni/FH für Bewerbungen wichtig?
Ich verfolge jetzt schon seid einiger Zeit hier die Posts im Forum und wollte mal meinen Senf zum Thema "Ruf der Uni/FH" und deren Wichtigkeit bei einer Bewerbung etc. abgeben.
Kurz zu mir:
Ich bin jetzt seid gut 5 Jahren im Berufleben und arbeite in der Energiewirtschaft bei einem der größten deutschen Regionalversorger. Studiert habe ich BWL in Maastricht und an der Uni Köln (Diplom) und bin aktuell in den letzten Zügen meines Studiums zum Wirtschaftsingenieur in Köln (Zweitstudium, berufsbegleitend)
Ich würde mal vermuten, dass die meisten Leute die hier was zu dem Ruf einer Uni/FH posten, selbst noch Student sind oder vielleicht gerade angefangen haben zu arbeiten.
Meiner Erfahrung nach, die ich selbst gesammelt habe, sei es in Bewerbungsgesprächen, Gesprächen mit Kollegen oder auch 1-2 Personalern, wird der sogenannte Ruf einer Uni bei der Bewerbung von den Studenten maßlos überschätzt. Viel entscheidender als der Allgemeine Ruf einer Uni/FH ist, welche Beruferfahrung, Praktika und Spezialisierungen man gewählt/gemacht hat und wie man sich im Vorstellungsgespräch verkauft. Der Ruf der Uni oder die Noten kommen erst viel weiter hinten. Es gibt in Deutschland ca 100 Universitäten und gut 200 FH's. Wie soll ein Personaler denn all die "Rufe/Rankings, etc." all dieser Einrichtungen auf dem Schirm haben. Der sogenannte Ruf wird von den Unis/FHs meist nur als "Werbezweck" genutzt, es wird veröffentlicht, wo man wie in welchen Zeitungsrankings abgeschnitten hat und man verspricht, dass 90% der Absolventen nach 6 Monaten einen Job haben (war bei mir an der Uni Köln so und jetzt an der FH hab ich auch sowas schon gehört). Solche Versprechen sind leicht zu machen, da die Arbeitslosenquote bei Akademikern bei nahezu Vollbeschäftigung einpendelt (also um die 3%).
Also wenn ihr jetzt vor der Wahl steht, welche Uni/FH ihr nach der Schule besuchen wollt, orientiert euch bitte nicht an irgendwelchen Rankings/Forenbeiträgen zum Ruf einer bestimmten Uni oder ähnlichem, sondern schaut euch die Uni bei nem Tag der offenen Tür an, fahrt mal vorbei und setzt euch in ne Vorlesung, schaut, welche Schwerpunkte sie anbieten (dass war der Grund, warum ich von Maastricht nach Köln gewechselt bin... 60 Spezialisierungsmöglichkeiten, statt 6 ;-) ) und wo ihr euch wohl fühlt. Dass ist viel entscheidender als irgend ein "RUF", der sich vielleicht ja auch nach 3-6 Jahren, wenn ihr dann mit dem Studium Fertig seid, schon wieder geändert hat.
Letztendlich entscheidend für Job und Karriere ist nicht auf welcher Uni/FH ihr wart, sondern welche Leistung ihr im Job abrufen könnt.
Wollte ich mal gesagt haben, da ich finde, dass hier viel zu viel Aufhebens um das Thema "Ruf" der UNI/FH gemacht wird...
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