Die großen DAX30 machen ja auch R&D, wie z.B. Siemens. Ich sehe da schon ständig Neues, vielleicht nur nicht so auffällig für den Aussenstehenden. Wenn Siemens etwas weiterentwickelt, das CT Aufnahmen für spezifische Sachverhalte verbessert, nimmt das kaum einer der Anwender war, weil er nicht in der technischen Thematik eingearbeitet ist, aber das ist durchaus innovativ.
Das StartUps sich hier hervor tun, liegt ja nicht am mangelnden Mehrwert von R&D, sondern meist viel eher an den viel zu starren Strukturen innerhalb großer, klassischen, Unternehmen. Wenn da jemand in der Abteilung mit disruptiveren Ideen kommt, wird der direkt abgewürgt aus diversesten Gründen (die häufig nicht zwingend etwas mit finanziellen Dingen zu tun haben, sondern mit "das haben wir schon immer so gemacht", man bleibt einfach gerne beim alt bekannten). Also wird versucht das alte weiter zu entwickeln, in den alten Denkstruckturen, was nur zu kleinschrittigen Fortschrit führt. Um deutliche Entwicklungssprünge zu machen, herscht in solchen Unternehmen die falsche Kultur. Desshalb hat ja z.B. Siemens teile seiner R&D, ganz geziehlt in eigene StartUps ausgelagert, um diese Strukturen und Kultur auf zu brechen.
WiWi Gast schrieb am 24.07.2020:
Du nennst explizit Startups. Das bekräftigt die Aussage doch nur. Er hat doch geschrieben, dass "Forschung" und Innivation nahezu nur noch in Zuge von Startups stattfindet und in der Industrie immer mehr an Bedeutung verliert.
WiWi Gast schrieb am 24.07.2020:
Dass du reichlich an der Uni forschst, belegt nichts Gegenteiliges, dass Forschung in der Industrie immer eine geringere Rolle einnimmt. Wie der Vorposter schon geschrieben hat, forscht man in der Industrie kaum noch, weil es Unsummen an Geld frisst und in den meisten Fällen frustrierend ist, wenn dann nach 5 Jahren Arbeit rauskommt, dass das Medikament nicht besser als Placebo wirkt. Deshalb werden einfach Startups oder bestimmte Sparten aufgekauft.
Bin NatWis an der Uni, also klassische Forschung. Mein Kommentar bezog sich hauptsächlich auf deine Aussage "Im Allgemeinen bin ich der Meinung, dass wir uns in den Naturwissenschaften in einer Sättigungsphase bezüglich des Wissenserwerbs befinden. ". ... und dem würde ich wehement widersprechen, wenn ich mir so anschaue was ich und die Kollegen an unserem oder anderen Lehrstühlen soch machen. Wenn ich eine Arbeit fertig habe, habe ich schon wieder Ideen für X andere Forschungsfragen und eigenlich immer auch einen nachweisen Output. Die Grundlagenforschung in den NatWis stagniert auf gar keinen Fall. Ich würde eher sogar sagen, dass der Wissenszuwachs exponentiel steigend ist.
In der Pharmaindustrie mag das so sein. Ist schon etwas spezielles. Aber in anderen Fachbereichen keineswegs. Schau dir nur mal die ganzen TechStartUps an. Klar das sind auch viele dabei, die nichts sonderlich inovativen machen, aber auch viele mit echt interessnten Dingen und derren Anzahl steigt und sinkt nicht.
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