Fit fürs Studium
Dr. Rüdiger Dahlke ist Arzt, Autor zahlreicher Fachbücher und Unternehmensberater. Martin Hellwig sprach mit ihm über die Voraussetzungen geistiger und körperlicher Fitness im Studium.
Nach dem Motto: Hinsetzen, Schlüssel in die Hand und wenn er runterfällt, ist man wieder fit?
Ich fahre immer nachts Auto. Wenn ich müde werde, das riskiere ich ja nicht, dann fahre ich auf einen Parkplatz, nehme den Schlüssel in die Hand, nach drei Minuten fällt der runter und ich fahre weiter. Und nach einer Stunde mache ich das wieder.
Und in diesem Moment setzt bereits die Entspannung ein?
In diesem Moment, wo Sie einschlafen, haben Sie ein eigenartiges Phänomen, das kennen sie bestimmt, der Schreck, wenn man am Steuer einschläft. Aber es ist mehr als der Schreck. Es ist dieser Moment des Einschlafens, der bringt eine ganze Menge Energie rein. Das ist so ein Notprinzip. Es ist natürlich besser, man macht einen Mittagsschlaf.
Die Erfolge der Medizin sind unbestritten. Doch der absolute Krankheitsbestand bleibt statistisch ziemlich konstant. Wie können die Menschen zu einer Veränderung ihres Verhaltens angeregt werden?
Wenn ein Student sich vernünftig anfängt zu bewegen, zu ernähren und zu entspannen, dann wird er nach kurzer Zeit - und mit kurzer Zeit meine ich ein Vierteljahr ungefähr - erstens mal die Figur haben, die zu ihm passt, die ihm gefällt und auch Spaß macht und auch dem Freund oder der Freundin gefällt. Ich nehme an Grippewellen seit vielen Jahren schon nicht mehr teil, ich schlafe viel weniger als die meisten, bin aber viel frischer.
Wir machen auch Unternehmensberatungen. Manager werden seit Jahren zu uns geschickt. Wenn die Industrie ihre obersten Leute zu uns schickt, dann machen die das auch nicht aus Nächstenliebe - die machen das aus Kalkül. Bezeichnenderweise machen sie diese aufwendigen Trainings nur für die Obersten, da lohnt es sich. Aber im Endeffekt würde es sich natürlich auch für die Arbeiter lohnen, die die VWs auch zusammenbauen.
Auch im Sinne der Produktivitätssteigerung.
In vieler Hinsicht. Nehmen Sie die Verwaltungsbeamten. Diese Leute müssen gerettet werden aus der Unterforderung. Ich meine das gar nicht böse. Ich bin nicht der Meinung, dass Beamte faul sind. Es ist beleidigend für ein menschliches Gehirn, den ganzen Tag mit Formularen und diesen banalen Geschichten beschäftigt zu werden. Den Leuten würde es ja viel besser gehen, wenn sie gefordert und damit auch gefördert würden. Das gilt - glaube ich - ganz generell.
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