zum Thema "große UB"
Ich habe Fachhochschulreife + Bachelor FH (dann Master an einer Target) und wurde trotzdem vom BCG, Bain und Berger zum Interview eingeladen, McKinsey hab ich mich vorerst nicht beworben. Die Interviews waren zwar noch nicht und es kann durchaus sein, dass ich es verhaue - aber darum geht es ja nicht, wenn man erstmal da ist geht es nur noch um's Performen und nicht mehr um den Lebenslauf.
Also - JA, ohne entsprechende Entwicklung im Lebenslauf (Target Uni im Bachelor oder spätestens im Master) wird es sehr schwer, bei den großen UBs reinzukommen - aber es heißt nicht automatisch, dass man ohne allg. Abi nicht reinkommt wenn der Rest des Profil's stimmt. Fachhochschulreife gibt dir aber keinen Vorteil diesbezüglich, das stimmt, aber es bricht dir auch nicht automatisch das Genick (die Noten sollten jedoch im hohen 1er Bereich liegen). Kritischer sehe ich dann den (wahrscheinlich) folgenden FH-Bachelor, den man nur sehr schwer und sehr gezielt durch einige wenige Target Master wieder "ausgleichen" kann. Es gibt aber auch Bundesländer (Thüringen glaube ich) in denen man mit Fachhochschulreife an einer Uni studieren kann, und sonst kann man i.d.R. einen Reifetest absolvieren.
Zum Thema Fachhochschulreife generell:
Ich habe das ganze 1-jährig nach der Ausbildung gemacht, war also ein recht straffes Programm. Was angenehm war, war dass jeder der da saß auch motiviert war, da war ein ganz anderes Lernen möglich. Insgesamt hat es mich auch gut auf's BWL Studium vorbereitet - die Grundlagen in Rechnungswesen etc. konnte ich schon, das war ganz angenehm. Allerdings hatte ich wesentlich weniger Mathe-Kenntnisse als meine Kommilitonen mit "richtigem" Abi, was meiner Meinung nach v.a. an der fehlenden Routine liegt - es ist schon ein Unterschied, ob man 3 Jahre lang etwas ständig anwendet, oder nur 1 Jahr lang (und davor ggf. jahrelang kein Mathe hatte). Ich wäre deshalb nicht durchgefallen oder so, hatte aber sicher mit dem ein oder anderen Modul einfach etwas mehr zu kämpfen bzw. Nacharbeit zu leisten als andere. Dafür konnte ich mich dann in ReWe zurücklehen ;)
Persönlich halte ich das "Fachabi", also die allgemeine Hochschulreife mit fachlicher Ausrichtung, wahrscheinlich am sinnvollsten - zumindest wenn man weiß, was man studieren will. Man hat den Vorteil vom "richtigen Abi", was einen den Zugang zu bestimmten Berufsfeldern (UB, IB), zumindest erleichtert, aber gleichzeitig spezialisiert man sich bereits etwas in dem Bereich den man mal studieren möchte (und lernt im Zweifelsfall bereits da, dass es doch nichts für einen ist). Falls man sowieso an die FH möchte, reicht natürlich auch Fachhochschulreife.
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