1) Ja, so schnell geht es heutzutage nicht mehr mit einem Job. Allein der Bewerbungsprozess bei den größeren Firmen dauert 2-3 Monate. Und was heißt zahlreiche Bewerbungen? Die Masse macht es nicht, sondern die Bewerbung muss auf Unternehmen/Position passen! Individuelle Bewerbungen schreiben kosten Zeit! Und wo man bereits eine Absage kassiert hat, ist die erste Chance verbaut.
2) Auch wenn Du es nicht gerne hören willst, beantrage nach der Exmatrikulation ALG I oder II für den Übergang. Das ist keine Schande und während der Bewerbungsphase völlig ok.
3) Netto über 1000 Euro für einen Übergangsjob? Das ist schon viel. Schwierig ist auch, weil Du längerfristig nicht kalkulierbar bist und wahrscheinlich keine speziellen Vorkenntnisse in Branchen wie z.B. Bau hast, die einen höheren Stundenlohn rechtfertigen können. Einfache Tätigkeiten werden schlecht bezahlt, da müssen die Leute selbst mit ALG II aufstocken, um einigermaßen über die Runden zu kommen. So etwas wie "früher" am Band "malochen" und gut verdienen (z.B. Montage mit Zulagen/Prämien) ist fast ausgestorben und von der Zeitarbeit im Niedrigstlohnsektor zu finden (Fahr-/Paketdienst, Produktionshelfer usw.)
4) Versuche, Deine Lebenshaltungskosten für eine gewisse Zeit "runterzufahren", trotz Großstadt und Preisniveau. Andere müssen mit viel weniger - trotz tlw. Vollzeitjob - auskommen und das mit mehreren Personen.
5) "Übergangsjobs" findest Du im regionalen Stellenmarkt der Zeitungen, Wochenmagazinen, in Jobbörsen (meinestadt.de u.ä.), bei Zeitarbeitsfirmen in der Region. (Im Übrigen muss ein Absolvent so etwas selber recherchieren und rausfinden können!)
6) Bedenke bitte auch, dass Vorstellungsgespräche auch gut vorbereitet werden müssen und dass man das nicht so eben "nebenbei" machen kann. Vielleicht musst Du auch einen Tag oder zumindest einen halben Tag Urlaub einkalkulieren. Und es können mehrere Gespräche bzw. Gesprächsrunden oder auch ganztätige ACs auf Dich zukommen. Das wird dann schwierig.
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