Hi,
ich bin ehemaliger DAAD-Stipendiat, und habe vor sher langer Zeit einigen Leuten ier im Forum meine Bewerbungsunterlagen zugesandt.
Gründe dafür waren:
1.) Aus meiner eigenen Erfahrung wusste ich, daß der Papierkrieg Nerven kostet und ich konnte mir vorstellen, daß der eine oder andere da Hilfe benötigen kann.
2.) Da ich selbst in den Genuss eines DAAD-Stipendiums gekommen bin, dacht ich mit, daß ich mit dem Weitergeben meiner Unteragen der "Studenten-Gemeinde" etwas zurückgebe und damit helfe selbst auch ein Stipendium zu bekommen.
Inzwischen hat sich meine Einstellung zum Weitergeben meiner Bewerbungsunterlagen geändert. Gründe:
1.) Die Kommunikation ist meist sehr einseitig. Sobald man die Unterlagen rausgerückt hat, hört man nie wieder von den Leuten. Mal ne E-Mail mit: "Hey, meine Bewerbung war erfolgreich, ich studiere jetzt ein Semester an der Uni in XXX, danke für die Hilfe" oder so, wäre doch eine höfliche Geste an jemanden der KOSTENLOS seine GESAMTEN BEWERBUNGSUNTERLAGEN weiter gegeben hat.
2.) Aus Fairenessgründen finde ich es besser wenn jeder mit seinen eigenen selbst erstellten (!) Unterlagen beim DAAD in den Wettbewerb um ein Stipendium eintritt.
3.) Es ist wenn man es nüchtern betrachtet eine simple Aufgabe. Einfach im Interent auf den Seiten der Zieluni recherchieren und die Ergenisse zusammen mit der eigenen Motivation in zwei Texten darlegen. Soll das wirklich zuviel sein für die heranwachsende Generation von Rechtsanwälten, Ärzten, Managern, Architekten und Lehrern? Traut Ihr Euch und Eurer Ausbilung bzw. Eurem Können so wenig zu?
4.) Mir hat bei der Erstellung der Unterlagen NIEMAND geholfen! Ich weiß also, daß es sehr wol ohne Hilfe, Muster oder Abschreibvorlage funktionieren kann. Mann muss aber bereit sein Zeit und "Gehirnschmalz" in so eine Bewerbung zu investieren.
5.) Was habe ich davon wenn ich jemanden bei der Bewerbung helfe? Vielleicht sind die Leute denen ich hier helfe solche eitlen großmäuligen BWLer, die alles nur bei anderen abschreiben und anschließend aber die Erfolge für sich reklamieren. Will ich solcen Persönlichkeiten wirklich bei Ihrem beruflichen "Aufstieg" helfen? Vielleicht bekomme ich in zwei oder drei Jahren so einen "erfolgreichen" Typen zum Vorgesetzten.
Fazit:
Ich sehe die Bewerbung und die damit einhergehenden Papierkriegs-Probleme inzwischen völlig neo-lieberal und weniger sozial!
Wenn jemand mit seiner eigenen Stipendien-Bewerbung scheitert, dann hat das seine Gründe und dann ist es gut das der Bewerber / die Bewerberin dieses Feedback so deutlich bekommt, um daraus Rückschlüsse hinsichtlich der Qualität der eigenen Arbeit oder hinsichtlich der Stärke der eigenen Motivation zu ziehen.
In diesem Sinn: Viel Erfolg bei Euren Bewerbungen.
Gruß
Daniel
(ja, ich bin der Daniel, der Ende 2006 noch seine Unterlagen weitergegeben hat)
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