Selbst wenn man als Steuerberater NACH dem Examen einige Jahre Berufserfahrung hat, ist man nicht wirklich gefragt als Fachkraft. Wenn man als Angestellter arbeiten will, dann geht es vor allem darum, dass man nicht zu teuer sein darf: O-Ton meines Chefs "das zahle ja schließlich ich aus meiner eigenen Tasche!".
Und wenn man sich selbständig machen will, dann geht es vor allem darum, dass einem ein alter Steuerberater seinen Mandantenstamm möglichst teuer verkaufen will, was im Prinzip das gleiche in Grün ist => die Rendite geht immer an die Alteingessenen. Wirklich gute Angebote gibt es selten.
Unter gefragter Fachkraft verstehe ich etwas anderes. Zumal ein Informatikstudium an der FH sicherlich weniger Aufwand gewesen wäre und wahrscheinlich interessanter gewesen wäre als dieser Steuerkram. Meine Bekannten, die Informatiker sind, habe solche Probleme überhaupt nicht.
Da die Branche aber zum großen Teil ihr Geld damit verdient, die Arbeitsergebnisse günstiger Berufseinsteiger teurer an ihre Mandanten weiterzuverkaufen, geht die Werbung mit dem "Beruf der Zukunft", Super Karriere-Perspektiven", "Rock deine Zukunft!" immer weiter, egal wie voll der Markt ist. Die ganzen Steuerberater treten sich schon in Großstädten gegenseitig auf die Füße, aber es werden immer und immer weiter Neueinsteiger in den Beruf gelockt, weil man die einfach braucht. Ohne sie könnte man die Dienstleistungen nicht mehr zu den niedrigen Preisen anbieten.
Also überlegt es euch genau, ob ihr das wirklich machen wollt oder ob es nicht bessere Alternativen gibt.
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