Als BWL-Studentin an einer Fachwirt-Prüfung teilnehmen
Hallo, ich bin die Janine, 23 Jahre alt und gelernte Industriekauffrau. Nachdem ich nach meiner Lehre noch ein Jahr in meinem Ausbildungsbetrieb gearbeitet habe, habe ich gekündigt und studiere nun BWL an einer Fachhochschule, weil ich nicht mein restliches Leben als Sachbearbeiterin verbringen möchte.
Nun hat eine Kollegin von mir (hat mit mir zusammen gelernt und wurde ebenfalls übernommen) vor zwei Monaten einen einjährigen berufsbegleitenden Lehrgang zur Wirtschaftsfachwirtin begonnen. Wenn wir uns jetzt zum Kaffeetrinken treffen, liegt sie mir ständig in den Ohren, wie aufwendig und umfangreich ihr ?Studium? doch sei. Ich hab mir daraufhin ihre Skripte und Aufgaben mal angeschaut und bin zu einer gegenteiligen Ansicht gekommen (verglichen mit meinem Curriculum an der FH) und habe ihr das auch so gesagt. Daraufhin hätten wir uns beinahe gezofft. :-(
Sie meinte, der Lernstoff sei nahezu identisch, aber sie sei schon nach einem Jahr fertig und würde nebenher noch arbeiten, und ich hätte nur ein paar Vorlesungen und könne anschließend den ganzen Tag ?abhängen?. Außerdem behauptete sie, ein Fachwirt-Abschluss sei neuerdings gleichwertig wie ein Bachelor-Abschluss, ich solle mir also nix auf mein Studium einbilden. o.O
Wir haben dann noch ne Stunde weiterdebattiert, woraufhin sie mir eine Wette vorschlug: Ich solle mich ohne einen Lehrgang abzulegen für die Fachwirt-Prüfungen bei der IHK anmelden (ich würde die Zulassungsvoraussetzungen wohl erfüllen) und die Prüfungen gemeinsam mit ihr einfach mitschreiben. Wenn ich die Prüfungen bestehe, wolle sie mir die Prüfungsgebühren (wohl 400 Euro oder so) komplett zahlen! :-/
Jetzt überlege ich die ganze Zeit, ob ich die Wette eingehen soll oder nicht. Einerseits finde ich den Lernstoff ehrlich nicht überwältigend (ihre Übungen in Rechnungswesen etwa konnte ich aus dem Stegreif, war eigentlich nix anderes als in der Berufsschule) und fände es schon schick, en passant einen IHK-Abschluss ?mitzunehmen?, andererseits mag ich nicht als BWL-Studentin in der Prüfung sitzen, nur um festzustellen, dass ich dann doch keine Ahnung habe ? da wäre mir das rausgeschmissene Geld für die Prüfungsgebühr doch zu schade. Allerdings mag ich mir vor meiner Kollegin auch nicht die Blöße geben und einen Rückzieher machen, damit würde sie mich nämlich noch jahrelang aufziehen! Irgendwie scheint sie doch meinen Sportsgeist geweckt zu haben (bin zugegebenermaßen auch ein wenig ehrenrührig).
Ich hätte ehrlicherweise auch nicht vor, mich gesondert auf die IHK-Prüfungen vorzubereiten, da ich keine Zeit dazu habe (ich kellnere noch am Wochenende) und weil ich vor allem der Ansicht bin, dass mein Studium in diesem und nächsten Semester den IHK-Lernstoff fast komplett abdeckt (bis auf Steuern, das hab ich erst später; das müsste ich mir noch aneignen, scheint aber nicht so viel zu sein).
Soll ich jetzt die Wette eingehen? Vielleicht könnt ihr mir ja bei der Entscheidung helfen.
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