Meine Erfahrung zeigt, dass ein Dr. einem gehaltstechnisch (zunächst) kaum etwas bringt. Habe selbst promoviert und bin aktuell assi in einer wpg. Meine Master Kollegen haben zum Einstieg exakt das gleiche bekommen. Nach dem Examen erhalten wir ebenfalls exakt das gleiche. Plus minus ein paar Euro, je nach Verhandlungsgeschick. Wir kriegen alle irgendwas um die 60k p.a. nach dem Examen.
Etwas anderes gilt natürlich, wenn man in einem Bereich promoviert hat, in dem man dann schwerpunktmäßig tätig ist. Sofern man bspw. aufgrund seiner Promotion Experte im internationalen Steuerrecht, umwst recht etc. ist und dann eine Kanzlei findet, die genau das sucht, kann das gerne mal über 10 bis 15k p.a. wert sein zu Beginn. Problem ist, dass die promotionsthemen häufig entweder hochgestochene und praxisferne Dinger sind, die niemanden interessieren oder allgemeine wischi waschi empirische Analysen, die zwar natürlich eine Leistung sind, aber einen kaum zu einem Experten in irgendwas machen.
Dann gibt es noch einige wenige Kanzleien, die den Dr. per se honorieren. Ein Beispiel ist genannt worden, nämlich fgs. Es gibt aber noch weitere. Mein Tipp: schau dir Kanzleien an, deren Partner regelmäßig als Autoren in Kommentaren, Fachzeitschriften etc. auftreten. Das lässt häufig auf eine gewisse Wertschätzung von wissenschaftlicher Arbeit schließen, die sich auch im Gehalt niederschlägt.
Wenig vorhanden ist diese Honorierung eines Dr. Titels erfahrungsgemäß eher bei den big four und so Läden wie bdo etc. (Ausnahme: promotionsthema ist relevant für die tätigkeit)
Daher erste präferenz: such eine Kanzlei, die einen Experten in deinem promotionsthema sucht. Als Experte im Thema und frischer stb können das gerne mal über 70 bis 80 k p.a. sein. Muss man Glück haben und sehe ich selten, weil kaum jemand über wirklich! praxisrelevante Themen promoviert. Man kann zudem nicht ewig warten, bis man eine Kanzlei findet, die das braucht worüber man promovierte.
Zweite präferenz: kanzlei, die generell viele Dr. Im partnerkreis hat und insgesamt viel wissenschaftlich tätig ist. Da sind gerne mal 70k drin.
Dritte präferenz: "irgendeine" kanzlei, die die Kriterien der ersten beiden Präferenzen nicht erfüllt. D.h. Aber auch, dass einem bei solchen Kanzleien der StB nicht wirklich was gebracht haben wird. Zum Einstieg erhält man i.d.r. das was auch andere stb ohne Dr. bekommen. D.h. irgendwas um die 55 bis 60 k.
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