Hilfe - machen euch Praktika wirklich Spaß?
Hallo, ich bin aktuell am Ende des Bachelors und durchlaufe gerade eine Sinnkrise. Im Verlauf meines bisherigen Studiums habe ich bereits einige Arbeitserfahrung gesammelt (Werkstudent DAX Sales/Kundenbetreuung, B4 Audit, B4 TAS, aktuell IB bei einer Geschäftsbank à la SocGen, CoBa, UniCredit).
Bei all diesen Jobs durchlebte ich ca. dieses Muster:
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Phase 1 (Bewerbung bis Job Antritt): ich bin extrem motiviert, recherchiere sämtliche Online Artikel, Foreneinträge, Youtube Videos zu der Firma/der Stelle die ich finden kann. Ich freue mich sehr auf den Start und kann die Zeit nicht abwarten.
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Phase 2 (erster Arbeitstag bis erste 3-4 Wochen): ich versuche mein bestes zu geben, bin morgens der erste im Büro, frage andauernd ob ich Leuten Aufgaben abnehmen kann. Merke langsam, dass dir Aufgaben größtenteils belanglos sind, aber rede mir selber ein dass ich ja noch am Anfang stehe und die besseren Aufgaben noch kommen werden.
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Phase 3 (mitte des Praktikums): es kamen keine spannenderen Aufgaben, die Arbeit macht mir keinen Spaß und ich bin zunehmend gelangweilt. Ich arbeite nur noch ab was man mir gibt, aber frage nicht mehr gezielt nach mehr Arbeit. Wenn ich abends nach Hause komme bin ich sehr gereizt und fühle mich unausgelastet.
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Phase 4 (Ende des Praktikums): ich verfluche jede Aufgabe die ich bekomme - das Büro, das Team, die Kunden, einfach alles nervt mich und ich zähle die Tage bis das Praktikum endlich vorbei ist. Ich bemitleide die älteren Kollegen und frage mich, wie man das alles so lange ertragen kann.
- Phase 5 (nach dem Praktikum): ich rede mit Kommilitonen und Freunden die bereits bei T1/2 UB, IB, PE, VC gearbeitet haben und finde es extrem spannend und inspirierend was sie erzählen. Ich fange an mich auf meine nächsten Praktika zu bewerben und starte wieder mit dem Sammeln von Informationen. Phase 1 beginnt langsam wieder.
Meine Frage an euch: war das bei euch auch so oder hattet ihr von Anfang an Spaß an all euren Jobs? In meinem Kopf sehe ich die ganzen High-Profile UB/IB/PE Jobs immer noch als erstrebenswert an und wünschte mir ich wäre selber schon dort. Ich wüsste leider auch keine Alternative zu der klassischen Bwl/Finance Schiene, also Medizin, Jura etc. interessieren mich eigentlich gar nicht. Auch eine Konzern Karriere möchte ich nicht einschlagen, da mir erstens die Bezahlung dort nicht passt und ich bereits bei der Werkistelle gemerkt habe, dass mit dort alles zu langsam & träge zugeht. Ich glaube, dass ich ein guter Unternehmer sein könnte, habe allerdings weder eine gute Geschäftsidee noch fühle ich mich kreativ genug bin, um eine zu entwickeln. Hab ich bisher einfach Pech gehabt und es wird wirklich noch besser? Oder sind einfach alle Office Jobs langweilig und belanglos? War schonmal jemand in einer ähnlichen Situation?
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