Hallo zusammen,

ich habe zwei Angebote für Praktika vorliegen.
Eines im Controlling im Bereich Automotive und eines im internal Audit bei einem weltweit tätigen Einzelhändler. Das Praktikum bei dem Einzelhändler würde wie ein duales Studium fortgesetzt werden und im Anschluss an meinen Bachelor würde mir auch eine Stelle dort angeboten werden.
Mich interessieren beide Bereiche, nur bin ich mir unsicher, weil internal Audit ein sehr kleiner Bereich in einem Großkonzern ist und es gefühlt sehr viele Controlling Stellen gibt, wodurch ich glaube, dass man im Controlling immer irgendwo einen guten Job findet.

Auf der anderen Seite glaube ich auch, dass der Beruf des Controllers in den kommenden 20 Jahren eher gefährdet ist, wohingegen man im internal Audit sich sehr gut in die Richtung Big Data entwickeln kann.

Bei dem Controlling-Praktikum bin ich wahrscheinlich einer von Hunderten und werde recht schlechte Chancen haben, später übernommen zu werden.
Wie seht ihr das?

Wie du bereits richtigerweise geschrieben hast, haben beide einige Unterschiede...
und nun bist du dran, dich zu entscheiden.

"Auf der anderen Seite glaube ich auch, dass der Beruf des Controllers in den kommenden 20 Jahren eher gefährdet ist"
Dem stimme ich nicht zu, da CO in der Regel ein sehr analytischer Beruf ist. Es kommt auch auf das CO an, ich finde im operativen CO lernt man mehr als im Financial CO, beides aus eigener Erfahrung.

Internal Audit kann ebenfalls stark unterschiedlich sein und entweder stärker in Richtung Compliance gehen (würde mich persönlich nicht so stark interessieren) oder stärker Richtung Prozesse (fände ich persönlich sehr interessant).

Controlling = "Steuerung" des Unternehmens
-> Umsetzung von Managemententscheidungen, Modellierung von Prozessen, IT-Systemen, Strukturen, etc.
-> zukunftsgerichtetes Arbeiten

Audit = Prüfung des bestehenden
-> folgt festen Regeln, prüft das Bestehende
-> vergangenheitsorientiert

Was lässt sich da nun einfacher automatisieren?
Für mich wäre die Antwort ziemlich klar und ich würde auch das externe Audit da gleich mit einbeziehen. Da gibt es jetzt schon Automatisierungsansätze, die mir wäre ich in der Branche zu denken geben würden. Als Controller hast du auch immer Möglichkeiten, dich in eine andere Richtung zu entwickeln, da du im Unternehmen sehr viele Schnittstellen hast, im Audit ist das in der Form nicht gegeben.

Zusätzlich zum Vorposter, mit dessen Beitrag ich im Groben übereinstimme:

Controlling: Eher zukunftsgerichtet (Planung, Forecasting) sowie Steuerung der Umsetzung geplanter zukünftiger Soll-Zustände
Audit: Eher vergangenheitsgerichtet (Streng nach Protokoll): Was lief schlecht/gut, wo wurden Risiken aufgedeckt, wo wurde sich nicht compliant verhalten

Wenn die Revision/Internal Audit eine starke Stellung im Unternehmen hat (z.B. daran erkennbar wie die organisatorische Stellung ist), ist dass häufig die Kaderschmiede des Unternehmens. Es wird nur wenige MA im Unternehmen geben, die derart umfassende Kenntnisse in Aufbau- und Ablauforganisation der wesentlichen Prozesse im Unternehmen haben.

Durch Automatisierung werden aber sicherlich beide Bereiche betroffen sein. Es soll ja noch den einen oder anderen Controller geben, der manchen Report noch manuell in Excel erstellt, obwohl mehr oder weniger Standardreport aus SAP.