Hallo (bin der threadstarter),
nein ich gehöre nicht zu denen, die rumjammern und quengeln und hinterher mit 1.0 bestehen. Hatte bisher eher durchschnittliche bis gute Noten, sehr gute sind die Ausnahme.
ich habe mir vor der Diplomarbeit die Prüfungsordnung angesehen: Es steht nicht ausdrücklich drin dass das Thema der DA bei fristgerechter Abgabe entfällt (wenn die DA mit 5.0) bewertet wird. Sie kann 1x wiederholt werden. Gleiches gilt für das Kolloquium. Das Thema verfällt nur wenn die Arbeit nicht fristgerecht abgegeben wurde.
Bei Anmeldung meiner Arbeit im Prüfungsamt wollte die Sachbearbeiterin von mir keinen Nachweis sehen, dass ich schon einmal eine DA an einer dt. Hochschule abgegeben habe. Hatte einen Text in Briefform extra vorbereitet weil es in der Prüfungsordnung so stand, aber sie brauchte den nicht. Von daher nehme ich an, das Thema wird bei nicht bestehen nicht verfallen.
Ich habe mir letzten September überlegt wie ich die DA angehe. Habe mir Literatur besorgt und mich bei 120 Unternehmen aus NRW telefonisch und schriftlich für eine DA im Bereich Qualitätsmanagement, Artist & Repertoire und Künstlermanagement beworben. Die Unternehmen waren alle aus dem Bereich Musikbusiness und Medien (darunter Produktionsfirmen, Label, Agenturen etc.). Nachdem ich in den 2 Wochen nur Absagen erhalten hab, hab ich nach einem anderen Bereich/ Thema gesucht und mich darauf eingestellt eine theoretische Arbeit zu schreiben. Ich habe mir den Themenvorschlag selbst erarbeitet und mich dazu entschieden über die "internationale Lizenzierungspraxis der Verwertungsgesellschaften für Online-Inhalte im Bereich Musik" zu schreiben. Kurze Zeit später hatte ich auch eine Prof. (Außenwirtschaft) gefunden die bereit war das Thema zu betreuen. Ich sollte das Thema konkretiesieren und eine Gliederung erstellen. Gesagt getan, bei der nächsten Sprechstunde lag das ganze vor. Meine Prof. war damit aber nicht zufrieden. Ich wollte über die Auswirkungen einer Empfehlung der EU-Kommission zur Vergabe grenzüberschreitender Musiklizenzen im Online Bereich schreiben. MEine Prof meinte ich solle entweder über die Umsetzung dieser Empfehlung schreiben mit einer Art Fazit ob die Wahl und Aussprache der Empfehlung in diesem Bereich die Wahl des richtigen Instruments war oder eine Branchenanalyse nach Porter zu dem Thema Verwertungsgesellschaften durchführen. Ich interessierte mich mehr für die Empfehlung und deren Auswirkungen auf Urheber, Content-Provider bzw. Verwertungsgesellschaften so dass ich mich für die Empfehlung entschied. Nachdem ich die Gliederung 4 oder 5 mal verändert habe / bzw. verändern mußte war meine Prof. einverstanden [ich hatte hier stark das Gefühl hingehalten zu werden, es war erst Anfang des Semesters; überhaupt hatte ich den Eindruck dass meine Prof. anfangs nur interessiert tat, hinterher gingen ihr meine Besuche zur Sprechstunde auf den Sack, blöd das so zu schreiben, aber so war es]. Mit dem SChreiben hatte ich insgesamt gesehen große Probleme, habe im Internet recherchiert wie denn do der Stil einer DA sein sollte und wie man sie schreibt. "Wissenschaftlicher Schreibstil", argumentative Schreibart, roter Faden durch die gesamte Arbeit zum schlußendlichen Fazit der Arbeit in dem alle Stränge zusammenlaufen, so ungefähr. Ich merkte beim schreiben relativ schnell, dass es keinen roten Faden gab. Ich nahm etwas allgemeines über die Tätigkeitsbereiche der EU, kam auf die Kommission und ihr Stellenwert bzw. ihre Arbeit innerhalb der EU zu sprechen, suchte ein gutes pol. Beispiel für eine Empfehlung im Bereich Multimedia, im 2. Kapitel kam ich auf die Rechtewahrnehmung im Lizenzhandel zu sprechen dessen Basis das Urheberrecht ist. Nach einer Einführung in das Urheberrecht seiner Bedeutung im Bereich Online-Musik und die Bedeutung von Lizenzen erklärte ich die zwei wesentlichen Arten, wie man das Urheberrecht als Urheber wahrnehmen (lassen) kann, erläuterte Änderungen in diesen Bereichen. Dann rückte die Lizenzbeschaffung eines Content-Providers in den Mittelpunkt, wo diese zu beschaffen sind und wo die Ursache der Komplexität dabei liegt. Dann kam die Empfehlung der Kommission zur Neuregelung dieses "Marktes". Ich analysierte die Empfehlung, fasste ihre Aussagen und Auswirkungen auf die beteiligten Parteien zusammen und schaute wie die konkreten Auswirkungen bei den Verwertungsgesellschaften am BEispiel der GEMA waren. Nachdem ich messbare Aspekte aus der Empfehlung abgeleitet hatte und an der GEMA überprüft hatte schaute ich in wiefern andere Verwertungsgesellschaften Änderungen angekündigt hatten, wie die Kommission das Thema heute (2 Jahre später) sieht und bildete ein Fazit in dem ich beschrieb wie die Wahl des Instruments der Empfehlung zu sehen ist. So viel zum Inhalt.
Ich war während der gesamten Zeit des schreibens auf mich allein gestellt, niemand da mit dem ich mal über das Thema reden konnte, was mich aufhält, blockiert oder wo es hapert, niemand der mal über den Text las den ich geschrieben hab. Na, ich will hier nicht rumjammern aber es kommt keine Freude oder Motivation auf wenn so eine Arbeit zum LEbensmittelpunkt wird, man irgendwo hängt und man von Ansprechpartnern (VG, LAbel, Verlagen) immer nur hört, da sind sie in der Materie noch nicht drin, das müssen sie noch mal genauer recherchieren, das hat damit nicht's zu tun. Naja, ist eben kein Zuckerschlecken so ne Arbeit zu schreiben - auch richtig. Naja, jedenfalls bekam ich immer mehr das Gefühl, dass ich nicht wußte worauf ich hinauswill, bzw. wenn ich dies konkretiesierte dachte ich das es für eine DA zu wenig ist. Dachte, was ich da schreibe interessiert die Prof. sowie so nicht. Sie will das ganz anders haben, am Ende ist das sowieso nicht so wie es sein sollte und so weiter...
das war ganz schlimm, ganz ehrlich. Ich bekam immer mehr ne Blockade und es wurde immer schwieriger sich da dran zu setzen. Ich wechselte dann den Ort ging in die Bib in der FH, dann zur Uni, da ging es mir besser, aber am Ende des Tages dachte ich immer, man du hast doch wieder nicht so viel geschafft wie du wolltest. Ein Teufelskreis. Die Arbeit war in der Zwischenzeit angemeldet und die Zeit lief. Ich dachte mir komm, is egal zieh das jetzt einfach durch, reiß dich am Riemen, auch wenn du nicht super bestehst, aber lass dich jetzt nicht hängen. Es gibt auch noch "ein danach". Letzendlich hat mich der Scheiß (tschuldigung) so runter gezogen, das ich mich selbst nur fragte was eigentlich los ist. Ich meine ja, es ist ne DA das ist nicht einfach aber hallo? Ich hab im Studium schon ganz andere Klausuren hinter mich gebracht. Aber eben nicht so krass nur auf mich allein gestellt. Da war meine Exfreundin, da hab ich bei meinen ELtern gewohnt. Jetzt hab ich alles allein gemacht. Hatte dieses Semester leider auch keinen Nebenjob der mich da rausgerissen hätte. Bei dem ich was anderes gesehen hätte oder Leute um mich gehabt hätte. Ich hatte erst überlegt die Arbeit zur korrektur bzw. lektorat wegzugeben, letzendlich fehlte mir die Zeit leider so das alles recht kurzfristig fertig wurde. Ich habe jetzt einige formale Fehler drin, die mich wohl sehr reinreißen werden (Rechtschreibfehler, Formulierungen + Grammatik, Aufbau evtl.). Bei mir ist auch nicht jeder einzelne Satz wasserdicht mit nem Literaturhinweis (Fußnote) abgesichert. Hab eigentlich keine Zitate, aber ich glaube wenn man's draufanlegt kann man mich wegen nicht gekennzeichneter Textstellen (Literatur) überführen. Hab vorne hinter das Inhaltsverzeichnis 2 Seiten eingefügt mit Begriffserläuterungen zu Lizenz, Lizenznehmer, Geber... die sind nicht durchgängig markiert mit Literaturhinweisen, bei der Unterschrift zur eigenständigen Erstellung der Arbeit nur mit Hilfsmitteln fehlt der Hinweis dass ich es "selbstständig" gemacht habe (fehlt im Prinzip nur das Wort) und beim Datum das Jahr (Flüchtigkeitsfehler). Also wie gesagt, formal ist das nicht der Bringer. WEnn ich lese dass andere bei ihrer DA nach 5 maligem Durchlesen keine Fehler mehr finden können und diese dann von 4 anderen Leuten korrekturlesen lassen - davon bin ich meilenweit entfernt. Ich habe die Befürchtung dass meine Prof. die Arbeit einfach nur lächerlich und unter ihrer Würde finden wird. Bei den offensichtlichen Fehlern. Deshalb hab ich die schlimmsten Befürchtungen. Jetzt kann man evtl. sagen selber schuld oder was auch immer aber ich hab mich für diese Arbeit verdammt bemüht und ich denke die Sachen und Schaubilder, die auf Zetteln schriftlich erarbeitet habe, sieht kein MEnsch wenn er die Arbeit liest - also die Arbeit stellt evtl. 50% von dem Wissen da was ich mir zu dem Thema erarbeitet habe. Man hätt ich doch bloß die Chance auf's Kolloquium, da würd ich noch einiges reißen können. Das würde mir auch zeigen das die Prof. die Arbeit nicht ganz scheiße findet... ach, das ist alles ein Mist.
Lohnt es sich denn eine DA nochmal zu schreiben wenn die im Rahmen von 3.0 bis 4.0 bewertet wird (bin kein 1er Fanatiker, die DA + Kolloqu. zählt bei uns nach den Noten aus dem Hauptstudium am meisten)???
Viele Grüße!
antworten