Hi!
Das habe ich mir bei meiner Diplomarbeit auch überlegt. Nachdem ich endlich ein passendes Thema hatte (hat einige Vorbereitungszeit, Recherche usw. gekostet!), mußte ich mir noch einen Prof suchen.
Das Unternehmen stellte zwar das Thema, die entsprechende Abteilung war aber kaum drauf eingestellt, d. h. kaum Einarbeitung oder Betreuung. Der Prof wiederum musste von dem Thema überzeugt werden (da er seinen Namen dafür hingibt), großartige Betreuung von ihm konnte ich nicht erwarten, da seiner Meinung nach das Unternehmen dafür zuständig sei. Kam mir in dem Prozess irgendwie blöd vor. Dazu kam, dass der Prof das ausgeschriebene Thema (war eine Diplomarbeit) dann auch nicht "niveauvoll" genug fand.
Bei einigen weiteren Profs fiel bei anderen Themen fast das Gleiche ab.
Nach weiteren Suchen nach geeigneten Themen/Betrieben und ziemlich viel Frust habe ich dann ein Thema am Uni-Lehrstuhl bearbeitet. Da ich bis zum Beginn der Diplomarbeit randvoll mit Projekten, Seminaren und Prüfungen war, hatte ich keine Gelegenheit mich vorher mal mit intensiv dem Thema Diplomarbeit zu beschäftigen. Für die Diplomarbeiten waren normale Bewerbungen und Auswahlgespräche in den Betrieben nötig. So habe ich fast ein Semester verzögert die Diplomarbeit doch letztlich an der Uni geschrieben.
Deshalb mußt Du unbedingt vorher klären:
- Ist eine Betreuung von Seiten der Firma UND der Hochschule gegeben? Kooperieren beide (es wird ein Vertrag geschlossen)?
- Gibt es in der Firma / Uni (feste) Ansprechpartner bei Fragen/Problemen oder bist Du auf Dich allein gestellt?
- Mußt Du im Betrieb noch andere Aufgaben (außer der Diplomarbeit) "miterledigen" (z. B. Tagesgeschäft o.ä.)?
- Hast Du einen eigenen PC/Arbeitsplatz?
- Zeitplan oder Konzept für die Arbeit?
- entspricht das Thema/die Aufgabe dem Niveau einer Diplomarbeit (wissenschaftlicher Anspruch) (da habe ich auch schon einige Ausschreibungen gehabt, die lt. Prof eher für Praktikanten oder reine Fleißarbeiten für den Betrieb waren)
-
wie/wann/in welchen Abständen sind Besprechungen (Fortschritt der Arbeit)
-
Und: Am Ende der Diplomarbeit UNBEDINGT viel mehr Zeit einplanen als zu Beginn, es wird stressig und der Zeitdruck ist da! Korrekturen, Lesen, Überarbeiten, von anderen lesen lassen usw. (ich kenne kaum jemand, der trotz guter Planung und Vorbereitung in den letzten Wochen nicht in Verzug oder Panik gekommen ist)
- vorteilhaft ist es natürlich, ein Thema aus der "Praxis" zu bearbeiten und den Betrieb und die Abläufe kennen zu lernen (und evtl. etwas Geld nebenbei zu bekommen)
- andererseits ist die Aufgabe (meist) nur für das Unternehmen interessant (sonst wären die nicht interessiert an einer Bearbeitung)
Zum Thema pot. Arbeitgeber: Wenn Du im Betrieb eine Diplomarbeit schreibst, ist das weder eine GARANTIE noch (unbedingt) ein bessere Aussicht auf einen späteren Arbeitsplatz dort (auch nicht bei Top-Noten)!!! Ich kenne genug Leute, die ihre Diplomarbeit mit 1,x in der Industrie abgeschlossen haben, aber im Betrieb trotzdem keine Anstellung gefunden haben. Einigen Top-BA-Studenten aus meinen Bekanntenkreis wurde sogar der Vertrag gekündigt, die frühere (fast) selbstverständliche Übernahme in den Betrieb gibt es wohl nicht mehr.
Und teilweise gibt es in Betrieben mehr Praktika und Abschlussarbeiten mehr sonst was.
antworten