@ TE: Junge, Junge, da kann man nur den Kopf schütteln. Dass du eine handvoll Bachelor-Consultants und eine Kinokassiererin kennst, ist zwar schön für dich, liefert aber wohl kaum eine belastbare Grundlage für die Durchdringung des Sachverhalts.
Falls du überhaupt selbst Wirtschaft studierst, hast du vielleicht schon das ein oder andere Statistikmodul absolviert und gehört, dass es quantitative Untersuchungen zu eben dieser Fragestellung gibt, z.B. den Stepstone Gehaltsreport. Dann kuckt man da rein und stellt fest: Oh Wunder, BWL-Master verdienen beim Einstieg im Durchschnitt ca. 7k mehr, als BWL-Bachelor. Wie man diesen Durchschnitt nun zu bewerten hat, weißt du vielleicht selbst:
Man kann sich das auch sehr viel detaillierter anschauen und sehr viele Faktoren identifizieren, die sich auf die eine oder andere Weise auf die Zahl auswirken.
Dazu zählen dann auch
- die Noten,
- die Qualität der Bewerbung,
- der Bewerber an sich,
- die Region,
- die Firmengröße usw.
Interessanterweise ergibt die Betrachtung einer Person aber meistens eine Art stimmiges Gesamtbild. Soll heissen, dass ein hundsmiserabler Schüler/Student in den meisten Fällen (!!!) nicht der Top-Performer im Job wird. Wer wegen schlechter Noten und schlechter Bewerbung gehaltstechnisch im unteren Quartil einsteigt, der wird in der Regel nicht bei den nächsten Beförderungen ins obere Quartil gepusht, sofern er nicht eine absolute Ausnahmekarriere hinlegt. Und so ist es nicht in Stein gemeißelt, dass sich Gehaltslücken um Vergleich zu anderen Absolventen irgendwann automatisch schließen... man kann die Lücken durchaus auch ne lange Zeit vor sich her schieben.
Dann gibt es gerade im WiWi-Bereich Jobs, bei denen die "technischen Daten" des Personals ausschlaggebend dafür sind, wie gut man dich verkaufen kann: Für Doktoren kann man mitunter höhere Tagessätze verlangen, als für Bachelors. Manchmal haben sie auch mehr Gravitas auf entsprechend hohen Ebenen beim Kunden.
Also, es ist ein hochkomplexes Thema, bei dem vieles vom Einzelfall abhängt. Aber wenn dein Eingangspost so schön vereinfachend aus sechs Zeilen Text und einer Datengrundlage von x Personen besteht, dann kriegst du von mir als ebenso schön einfache Antwort wie schon gesagt: Masterabsolventen verdienen im Durchschnitt 7K mehr und Gehaltslücken schließen sich nicht automatisch.
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