Lounge Gast schrieb:
Deine Beispiele sind durch die Bank falsch, denn wir müssen
hier einen fertigen Azubi mit einem frischen Absolventen
vergleichen und nicht Berufserfahrene:
Genau das habe ich getan. Ausgangspunkt ist der Schulabgänger, der vor der Entscheidung steht zu studieren oder eine Ausbildung gemäß seiner Interessen zu beginnen.
a) Steuerfachangestelter nach der Lehre erhält regelmäßig
weniger als ein Steuerassistent mit Studium
-> Meiner Erfahrung nach gibt es Steuerfachangestellte,
die sehr hoch einsteigen und welche, die es für 1500 Euro
brutto machen. Ähnlich bei denen mit Studium. Je nach
Unternehmen oder Lage.
Das ist ja gerade der Punkt. Ein Steuerfachangestellter in München in der Kanzlei XY erhält mit 100%iger Sicherheit weniger als ein Bachelorabsolvent, der als Steuerassitent in der selben! Kanzlei anfängt. Da nimmt ein Steuerfachangestellter auch keinem Steuerassi den Job weg. Wenn jemand Interesse im Bereich Steuern hat, lautet die klare Empfehlung: Studieren!
Buchhalter weniger als BWler mit Fachrichtung Accounting
-> Buchhalter kann man ohne eine gewisse Anzahl an
Berufsjahren überhaupt nicht werden und ein geprüfter
Buchhalter verdient mit Sicherheit wesentlich mehr, als ein
frischer Absolvent.
Das ist eine Behauptung. Buchhalter kann man sehr wohl schon sehr zeitnah nach der Lehre werden. Entweder man macht einen Vollzeitlehrgang und ist nach ein paar Monaten Buchhalter oder man macht das ganze nebenbei und braucht 2 Jahre. Und ein frischer Buchhalter verdient (im Durchschnitt wohlgemerkt) sicher nicht mehr als ein Bachelor mit Schwerpunkt Accounting.
- Bürokaufmann/Industriekaufmann/Großhandelskaufmann
weniger
als BWLer Fachrichtung Logistik o.ä.
Ein Großhandelskaufmann ist in der Regel im Geschäft selbst
tätig. Unpassendes Beispiel. Ein Bürokaufmann ist universal
einsetzbar. Ich kenne dutzende Bachelors, die gerne eine
Stelle als Bürokaufmann hätten, aber keine bekommen, weil die
Berufserfahrung fehlt.
Na da kennst du aber sonderliche Bachelors, die gerne Bürokaufmann werden wollen. Ich kenne auch einige Maschinenbauer, die Zweiradmechaniker werden wollen, aber noch nie einen Fahrradreifen gewechselt haben und deswegen keinen Job in dem Bereich kriegen. (Ironie aus) Ich möchte hier jetzt keine Bürokaufleute runterziehen. Aber ich weiß, dass die nach der Aubildung irgendwo bei 1800 EUR brutto landen. Kein Bachelor würde dafür arbeiten. Ich kenne zumindest keinen. Die wären lieber arbeitslos. Ob das der richtige weg ist, sei mal dihingestellt. Aber du stellst es so dar, als ob sich die Bachelors mittlerweile die Finger nach dem Job eines Bürokaufmanns lecken würden.
- Ausbildung KfZ-Mechatroniker weniger als Studium
Fahrzeugtechnik
Ist das wirklich vergleichbar? Mal ernsthaft?
Was wären denn sonst die Alternativen? Angenommen du hast einen Menschen, der sich für Fahrzeuge deren Mechanik, Technik usw. interessiert ist. Er überlegt lieber eine Ausbildung zu machen, weil er gehört hat, dass ein Bachelor inzwischen nichts wert ist. Die einzige Ausbildung, die ihm das bietet, wofür er sich interessiert ist der KfZ-Mechatroniker. Ein Massen-Bachelor-Studium mit Richtung Fahrzeugtechnik wäre zwar inhaltlich auch interessant, aber halt leider nur ein hinterhergeworfener Abschluss.
Was antwortest du ihm?
Ich würde sagen: Studium geht vor Ausbildung
- Ausbildung Versicherungskaufmann weniger als BWLer mit
Spezialisierung Versicherung
Laut einem anderen Thread stimmt auch das nicht, was schon
deswegen logisch ist, weil der Azubi seine IHK-Prüfung
bereits hat und der BWL nicht.
Dann verlink doch mal bitte den thread. die argumente, die dort ausgetauscht werden, würden mich sehr interessieren.
- Bankkaufmann weniger als Bachelor Finance
- ... usw.
Ja, wenn man den Schalterbeamten herzieht...nur kann man
Bankkaufmann auch in einer Privatbank mit vermögenden Kunden
erlernen und gleich im attraktiven Beratungsgeschäft starten..
Es geht um den Durchschnitt aller Bankkaufleute vs. Durchschnitt aller Bachelors mit Finance Schwerpunkt. Es gibt auch bei den Bachelors einige, die in irgendeiner Investment Banking bude landen und extrem viel Geld von Beginn an verdienen. Man muss sich nicht weit aus dem Fenster lehnen, um zu sagen, dass der studierte finance typ im schnitt! besser verdient.
Meiner Meinung überschätzt du die Wertigkeit eines Bachelors
gewaltig. Wie oben schon richtig geschrieben wurde, sehen wir
Unternehmer ihn als eine Ausbildung mit mehr Theorie, aber
weniger Praxis. Ob ich für eine Stelle einen fertigen Azubi
vorziehe oder einen Bachelor, kommt auf den Einzelfall an.
Er ist und bleibt ein akademischer Abschluss. Ich würde meinen Kindern auch immer empfehlen, ein Studium einer Ausbildung vorzuziehen. Wenn einer zu mir sagen würde, dass er gerne Heute und auch in 10 und 20 Jahren noch.
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