Hier muss ich dem Vorposter in weiten Teilen vollkommen Recht geben.
Mit der Einstellung "Ich lebe vom Staat, ist ja mein gutes Recht..." ist man meiner Meinung nach schief gewickelt. Der Staat hat den Auftrag, mit der "Stütze" für die zu sorgen, die aus irgendwelchen Gründen nicht für sich selbst sorgen können.
Die Aussage "Ich finde es ist ok nicht zu arbeiten und lieber Geld vom Staat zu kassieren." ist schlicht eine Verhöhnung derer, die bereit sind, Leistung zu bringen. Natürlich muss man unterstützt werden, wenn es gerade nicht läuft, keine Frage. Aber nur zu schmarotzen ist schlicht falsch, unfair und asozial. Leider funktioniert das in Deutschland viel zu gut. Die Leidtragenden dieser Haltung sind nur dummerweise die, die wirklich nicht leistungsfähig sind. Denen wird auf Grund solcher Subjekte die Unterstützung gekürzt, ebenso wie denen, denen immer höhere Lasten aufgedrückt werden, um solche Typen zu unterstützen. Besonders die Tatsache, dass es sich hierbei scheinbar um einen Akademiker handelt tut mir richtig gehend weh. Erst Jahre lang das Bildungssystem belastet und dann nicht mal bereit sein, zumindest etwas zurückzugeben. Tja, Geiz ist eben geil...
Was die Dauer der Stellensuche betrifft, da muss ich leider widersprechen. 6 Monate sind häufig nicht die Ausnahme. Viele haben Glück und bekommen gleich was, viele andere aber nicht (liegt vermutlich daran, dass jeder im Studium die Bewerbungen für die DAX-Sahnestückchen verschickt und der Mittelstand und co außen vor lässt, aber egal.). Allerdings ist die auch in den Personalabteilungen bekannt und stellt an sich kein Problem dar. Schwierig wird es dann, wenn 9 oder gar 12 Monate ins Land gezogen sind und dann die Lücke gigantisch ist. Da macht es Sinn, seine Prioritäten anzupassen und zu überdenken. Vielleicht ist man nicht gut genug, um gleich zu den richtig "geilen" Unternehmen zu gehen. Vielleicht sollte man erst mal ein bisschen lernen und dann, in 3-5 Jahren sich umsehen. Zeitarbeit oder eine Sachbearbeiterstelle kann hier eine Alternative sein. Praktika als Absolvent nicht. Die sind Teil des Problems, weshalb andere nach 9 Monaten noch auf der Suche sind. Das ersetzen von echten Arbeitsplätzen durch Praktikanten ist eine Unart, die davon lebt, dass es immernoch genug Leute gibt, die sich deutlich unter Wert verkaufen und so den Weg in einen Teufelskreis antreten. Ein Praktikum, dann noch eines und noch ein drittes. Was ist man dann? Dauerpraktikant, der sich die Ferage gefallen lassen muss (und das zu Recht) warum er denn trotz super Zeugnisse nicht übernommen wurde. Und wenn man dann jedesmal nur "keine Planstelle frei" sagen kann, dann ist man raus. Denn wer wirklich gut ist, der bekommt eine Stelle, vielleicht nicht beim ertsen mal, aber beim zweiten oder dritten mal. Als Dauerpraktikant ist der Ofen dann aus.
Grundsätzlich gilt aber: Es gibt Stellen, vielleicht nicht dort, wo man gerne hinmöchte, aber es gibt sie. Vielleicht gibt es auch "nur" 35.000 Euro und nicht 50.000¤, aber das kann sich beides ändern, wenn man erstmal Erfahrung hat. Dann steht es jedem offen, sich in seiner Traumstadt zu bewerben, mit einem besseren Gehalt. Ich akzeptiere gerne, dass die schwäbische Provinz für einen Düsseldorfer nicht sonderlich sexy ist, aber kurz- oder mittelfristig kann man es dort schon aushalten, bis man in 3 Jahren sich wieder, diesmal MIT Berufserfahrung, in DD bewerben kann.
Meiner Meinung nach ist das größte Problem deren, die nichts finden, die eigene Verblendetheit, man sei einfach supergut, könne alles und sei Unsummen an Geld wert. Dem ist nicht so. Als Einsteiger muss man bereit sein, den alten Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" zu akzeptieren und eben von "unten" anzufangen. Die große Mehrheit den Absolventen bekommt keine Stelle als Supertrainee, der in 2 Jahren 200 leute führen soll. Diese Stellen bekommen die, die wirklich "gut" sind, fachlich und persönlich. Wenn es pro Jahr in Deutschland 1000 solcher Stellen geben sollte, dann überlegt Euch mal ganz ehrlich, wie viele Leute allein an Eurer Hochschule besser waren als Ihr. Dann rechnet mal das Ganze auf Deutschland oder besser noch D, CH, At hoch. Ups, waren diese Bewerbungen vielleich doch unnötig und haben nur das eigene Frustpotential genährt?
Ich bleibe aber dabei: Wer bereit ist, auf mal eben umzuziehen, 35.000¤ zu akzeptieren und die Tatsache, dass man eben nicht sooooooo viel drauf hat, wie man gerne meinen möchte, der findet auch was, relativ unabhängig von den Noten, den bisherigen Praktika und co.
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