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Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

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WiWi Gast

Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Ich höre jetzt schon von verschiedener Seite (Ex Praktikanten, freunde die am 1.10. angefangen haben) dass die Big 4, vor allem E&Y und PwC im Sommer zu viele Leute eingestellt haben und sich das geschäft eher flau entwicklet.

Ich will am 1.1. in der Audit anfangen, habe gerade Angebote von alle Big 4 + BDO und ESC.

Auf keinen Fall will ich so enden wi vor 2 Jahren die Leute bei PwC, die nach 6 Monaten massenweise aus der Probezeit rausgekickt wurden.

Kann jemand was über die aktuelle Lage und die Auslastung sagen?

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Ich denke sie werden sich hüten 2009 zu wiederholen. Deswegen würde ich nicht darauf setzen. Ich würde dort anfangen, wo es mir am besten gefällt. PUNKT.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

und die besten werden nie rausgeschmissen, also streng dich an, dann passiert dir so etwas nicht

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

wenn ein unternehmen überkapazitäten hat, dann wird es immer mittel und wege finden sich von personal zu trennen.
man kann ja auch in den oberen ebenen ausdünnen. oder man gibt mitarbeitern ein nicht erfüllt im personalgespräch und damit eine betriebsbedingte kündigung.

man kann ja auch leise und hinten herum sich von einigen mitarbeitern trennen.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Naja - ob jetzt 5 % der Mitarbeiter die Probezeit nicht schaffen oder 15 % wird nicht weiter auffallen. Und der Betriebsrat wird im Zweifelsfall den Schwanz einziehen (wie immer).

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Die Angst scheint begründet zu sein...

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Hab vor kurzem ein Praktikum bei EY (audit) absolviert (vorher KPMG Consulting). Viele Mitarbeiter haben die aktuell günstige Wirtschaftslage und ihre Chance genutzt und das Weite gesucht und dafür wurde alles und jeder eingestellt, der auch nur entfernt etwas wirtschaftliches studiert hat. Dementsprechend schlecht war die Arbeitsstruktur und die Partner/Manager haben wirklich "survival of the fittest" betrieben und versucht Leute mit wirklich unfairen Bewertungen, "Beförderungsvorenthaltungen" und anderen Schikanen rauszuekeln, selbst wenn diese Top Arbeit geleistet haben. Das Traurige ist, dass sich das bei den Leuten sogar im Arbeitszeugnis widergespiegelt hat.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Also wenn du im Audit anfangen solltest, kann ich nur sagen, mach dir keine Sorgen. Die haben in letzter Zeit alle soviele Verluste (weil viele gute Angebote erhalten haben) erlitten, dass da genügend Bedarf ist.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

ich weiß von Deloitte definitiv dass es erhebliche Überkapazitäten gibt, vor allem im Bereich FS. Bei EY gibt es auch zu viele Einsteiger und zu wenig profit. PwC ist davon nicht so sehr betroffen, die haben vor kurzem ein paar große Audit Kunden dazugewonnen, zB Bertelsmann und Thyssen. Entsprechend hat aber KPMG verloren.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Hallo,
ich arbeite seit 2 Jahren bei Ernst & Young in der Audit und kann Dich direkt beruhigen. Wir stellen grundsätzlich niemanden ein, wenn wir ihn im Zuge einer Flaute wieder entlassen wollen würden, sondern nur, wenn tatsächlich Bedarf besteht.

Als ich mich damals für Ernst & Young entschieden habe, hatte ich zunächst ähnliche Befürchtungen, da ich das Dilemma bei einer anderen Big4 Gesellschaft von Freunden (oder auch jetzigen Kollegen) mitbekommen habe. Allerdings kann ich Dir versichern, dass etwas derartiges bei uns bisher nicht vorgekommen ist. Natürlich kann es mal vorkommen, dass man unter Umständen mal eine Woche im Büro verbringt, weil Jobs bereits vergeben sind. Das ist aber ja kein Eigenverschulden, daher braucht man sich auch da keine Sorgen zu machen.
Eingestellt wird nach Bedarf, und wenn Du bereits ein Angebot hast, bedeutet das, dass du bei uns gebraucht wirst ?
VG Anke

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Liebe Anke,

so beruhigend deine Worte auch klingen mögen. Mit 2 Jahren Berufserfahrung (als Assistent in der Audit?) hast du wohl kaum den Überblick um Personalentscheidungen bei EY wirklich bewerten zu können. Mag sein, dass du an deinem Standort, in deiner Abteilung (Audit) vom Hören-Sagen ein wenig was mitbekommst, aber das wars wohl auch. Leider klingt dein Beitrag ein wenig so, als ob die volle Übersicht hast und das die offizielle Meinung der Partnerschaft repräsentiert.

Sicher würde man es mitbekommen, wenn es Massenkündigungen in der Probezeit gäbe, aber ob die Anzahl der Probezeitkündigungen gegenüber wirtschaftlich besseren Zeiten nicht doch etwas angestiegen ist - darüber hast du wahrscheinlich keine belastbaren Statistiken oder Belege!?
Ich denke es ist eine ganz natürliche Sache, wenn in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation in der Probezeit etwas genauer geschaut wird, wer Leistung bringt oder eben auch nicht und dann auch mal jemand nicht übernommen wird, der in besseren Zeiten eben mit "durchgeschleift" worden wäre.

Ich habe es 2009 erlebt, wie EY nach einem dramatischen Einbruch der Auslastung sehr aktiv auf viele Leute zugegangen ist (die meisten hatten die Probezeit längst hinter sich) und doch recht stark bedrängt hat, das Unternehmen zu verlassen (motiviert durch entsprechende finanzielle Anreize).

Das waren solche Kollegen deren Performance als unterdurchschnittlich bewertet worden war, was in Zeiten besserer Auslastung aber offenbar erstmal kein Problem war. Manchmal war es aber auch einfach nur aufgrund des Nasenfaktors.

Zugegebenermaßen, die beschriebene Situation betraf vor allem Advisory, während das Audit-Geschäft etwas weniger konjunktur-sensitiv sein dürfte, aber es zeigt doch, dass auch EY potentiell auch hierzu in der Lage ist. Sofern es nochmal zu einer drastischen Verschlimmerung der wirtschaftlichen Lage aufgrund der Krise kommen (was ich nicht hoffe..), der man nicht rechtzeitig vorher durch Reduktion aufgrund natürlicher Fluktuation begegnen kann, dann würde ich nicht darauf wetten wollen, dass es bei EY oder anderen Big4 nicht doch auch "betriebsbedingte" Kündigungen gibt.

Lounge Gast schrieb:

Hallo,
ich arbeite seit 2 Jahren bei Ernst & Young in der Audit
und kann Dich direkt beruhigen. Wir stellen grundsätzlich
niemanden ein, wenn wir ihn im Zuge einer Flaute wieder
entlassen wollen würden, sondern nur, wenn tatsächlich Bedarf
besteht.

Als ich mich damals für Ernst & Young entschieden habe,
hatte ich zunächst ähnliche Befürchtungen, da ich das Dilemma
bei einer anderen Big4 Gesellschaft von Freunden (oder auch
jetzigen Kollegen) mitbekommen habe. Allerdings kann ich Dir
versichern, dass etwas derartiges bei uns bisher nicht
vorgekommen ist. Natürlich kann es mal vorkommen, dass man
unter Umständen mal eine Woche im Büro verbringt, weil Jobs
bereits vergeben sind. Das ist aber ja kein Eigenverschulden,
daher braucht man sich auch da keine Sorgen zu machen.
Eingestellt wird nach Bedarf, und wenn Du bereits ein Angebot
hast, bedeutet das, dass du bei uns gebraucht wirst ?
VG Anke

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Alle Big Four sind wirtschaflich geführte Unternehmen. Es sind sogenannte professional Service Firms, die nach dem Vorbild von Unternehmen in den USA geführt werden. Alles andere zu behaupten wäre schwachsinn.

Wird Personal benötigt, stellt man es ein. Braucht man es nicht mehr, dann soll es bitte gehen. Dieses Verhalten ist dabei keine Ausnahme, sondern die Regel. Bsp.: PWC - auf der einen Seite werden Absolventen umworben (siehe unglaublich aufwendige Rekruitingevents-wieviel Geld geben die dafür eigentlich aus? ...), auf der anderen Seite trennt man sich wieder schnell von Ihnen (PWC Probezeitkündigungen). Langfristiges Personalmanagement sieht anders aus.

Als Personal stellt man einen Kostenfaktor, wie Miete Büro, Kosten Autoleasing oder die zu zahlenden Steuern dar. Jeder Punkt wird versucht zu optimieren. Die Büros müssen nicht unbedingt in bester Lage und im schicken Opernturm in Frankfurt sein. Es geht auch günstiger im 70/80er Jahre Bau am Stadtrand. Auch braucht nicht jeder gleich einen Dienstwagen, wenn er mal einen Auswärttermin hat, das eigene Auto mit einer km Pauschale tut es auch (Wer hier behauptet er verdient mit 0,30 oder 0,50 Euro je Kilometer etwas, sollte seine Rechnung nochmal ganz genau prüfen). Auch die steuerlichen Gestaltungsspielräume werden bestmöglichst ausgenutzt.

Genau so wird mit dem Personal verfahren. Es werden wettbewerbsfähige Gehälter bezahlt, um gutes Personal zu erhalten, aber nicht mehr. Die Sozialleistungen entsprechen dem gesetzlichen Minimum. Außer vielen Versprechungen erhalten die Mitarbeiter darüberhinaus nicht viel. Das Personal versucht man bestmöglichst auszulasten, was auch nicht einfach ist. Ist es nicht möglich das Personal dauerhaft auszulasten werden zwangläufig Reduktionen in dieser Position vorgenommen -> bedeutet Entlassungen. Hierfür gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Bitte bedenken - ihr seid nur ein Kostenfaktor wie ein Auto! Braucht man das Auto nicht mehr, dann gibt man es dem Leasinggeber zurück und finito. Niemand behält das Auto, nur weil es schick auf dem Parkplatz aussieht (dabei kann es sich um das beste Auto der Welt handeln, wenn man es nicht braucht wird es zurückgegeben). Und genau so ist es mit dem Personal - niemand behält es, weil es schick aussieht.

Braucht man ein Auto wieder, geht man zum Leasinggeber und holt sich ein neues. Und die Personalabteilung (= Einkaufsabteilung für Menschen - klingt hart, ist aber die Wahrheit) hat einen schicken Stand bei der Uni und wirbt für die tollen Einstiegsmöglichkeiten und verteilt nett bedrucktes Papier mit vielen Floskeln darauf ("Bei uns schauen Sie über den Tellerrand" oder "Die Vordenker"). Alle Sprüche sind austauschbar und ohne Inhalt, an der Realität gehen sie sowieso vorbei. Man muss Sie wie Werbebroschüren betrachten und darf in keinem Fall den Inhalt ernst nehmen. Schließlich schreibt auch jedes Hotel, dass es ruhige Zimmer hat, in denen man sich wie zuhause fühlen kann. Der Schock kommt dann, wenn man im Zimmer drin steht "Das habe ich mir irgendwie anders vorgestellt". Danach Bewerbungstamtam -> Neues Personal kommt in die Firma und arbeitet die Aufgaben ab.

Hinweis: Das Personal ist zum arbeiten dar und nicht um in teuren Seminaren oder sonst etwas Zeit zu verschwenden (Onlineschulung reichen auch oder learning on the job a la "Bei uns sind Sie von der ersten Minute an ein vollwertiges Teammitglied"). Am besten man kommt fertig ausgebildet in die Gesellschaft hinein, erledigt seinen Job und basta. Und stellt keine Fragen nach Aufstieg, Gehaltserhöhung oder teueren Seminaren. Es wird nur für den aktuellen Job ausgebildet und nicht für den Markt (wie hoch ist der Anteil der Absolventen bei den Big Four die wirklich den Steuerberater oder WP machen? ... ).

Die hohe Arbeitbelastung rührt eben auch daher, dass man an einer hohen Auslastung des Personals interessiert ist. Häufig ist der Umsatz gegeben. Für eine Prüfung wird eben nur ein bestimmter Betrag bezahlt - mehr gibt es nicht, egal wie lange das ganz dauert (Der Markt ist zudem in den letzten Jahren ziemlich unter Druck geraten). Hat man im letzten Jahr 5 Leute eingesetzt, dann versucht man es im folgenden Jahr mit 4 Kräften und einem Pratikanten. Klappt es ,wird das Mangament gelobt wegen seinem hohem Zielerreichungsgrad und seiner Durchsetzungsfähigkeit, schließlich Kostenersparnis im Bereich Personal. Klappt es nicht, wird dem Manger eine neue Tätigkeit nahe gelegt, da er seine Projekte nicht im Griff hat. Da er aber seine Projekte im Griff haben will, läßt er euch dann halt ordentlich arbeiten.

Im Übrigen, auch Partner unterstehen einem gewissen Druck, diese müssen nämlich genügend Aufträge heranschaffen. Gelingt dies nicht, muss die Partnerschaft auch nicht ewig währen. Denn an einer Querfinanzierung von einem zum anderen Bereich ist keiner der Partner interessiert. Denn alle wollen vor allem eines und wirklich nur eines: möglichst viel Geld aus der Firma rausholen!
Daher ist auch keiner der Gesellschafter an einem Kauf eines Firmengebäudes interessiert. Hohe Kapitalbindung bedeutet weniger Ausschüttung für eine lange Zeit.

Fazit: Die Big Four sind Wirtschaftsunternehmen, die nach US Manier geführt werden. Probezeitkündigungen stellen dort nicht die Ausnahme dar, sondern gehören ganz selbstverständlich zum Alltag dazu.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Danke Captain Obvious, leider Thema verfehlt aber dafür ein schöner Beitrag für alle die das 1. Semester Personalmanagement verpennt haben.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Bedingt durch die Übernahme der Schwäbischen Treuhand hat EY sehr viele kleine Niederlassungen in denen die Partner relativ autark über das Personalmanagement entscheiden und da passiert es auch schon Mal, dass Leute rausgeekelt werden (hab in so einer mein Praktikum absolviert und bis auf den Briefkopf hat da manchmal nicht viel an EY erinnert). In den anderen Bundesländern ist der Sitz i.d.R. zentral und dementsprechend lässt sich auch das Personal besser planen, d. h. wenn ein Partner ein Mandat verliert, wird halt umgestafft bzw. ein anderer gewinnt wieder eins dazu. In den kleineren Niederlassungen kanns schon mal vorkommen, dass das halbe Prüfungsteam im Büro hockt, wenn ein wichtiges Mandat verloren geht.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Wobei sich die letzten Beiträge zum Teil in sich widersprechen...

Die Big4 sind sicher Wirtschaftsunternehmen, die sehr genau auf den Kostenfaktor "Human Ressources" (fürcherlicher Ausdruck) und damit auf die Auslastung achten. Die sind allerdings auch einen deutlichen Schritt weiter. Hohe Auslastung allein garantiert ganz sicher noch keinen Erfolg am Markt. Man kann einen Assistant an eine Aufgabe setzten, der dann zehn Stunden daran herumwerkelt und am Ende kommt nichts dabei heraus, dass den Preis gegenüber dem Mandanten rechtfertigt. Oder man setzt einen erfahrenen Mitarbeiter daran, der es in sechs Stunden auf den Punkt bringt. Den kann man dann auch entsprechend gut abrechnen. Da kann es sein, dass die etwas geringere Auslastung des "Experten" gegenüber dem "Fleißbienchen" sich locker wieder über den Stundensatz ausgleicht.

Den Aspekt sollte man nicht vergessen. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass man erfahrene Mitarbeiter nach Möglichkeit auch binden will.

Zudem ist das Recruting und Entlassen ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Das will auch keiner. Ich behaupte: Keine Big4 stellt mutwillig Leute ein, die man in der Probezeit entlassen will. Das ist ein finanzieller super-GAU. Der Mitarbeiter kostet am Anfang eine Menge Verwaltungsaufwand bis er endlich angestellt ist, dann kommt die Einarbeitungszeit und wenn er am Ende der Probezeit das Unternehmen verlässt, hat er mehr Gehalt kassiert als Geld in die Kassen gespült. Wirtschaftlich rentiert sich die Einstellung in der Regel erst ab Jahr 2 und danach zunehmend.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Mitarbeiter sind Investitionen und man soll getätigte Investitionen nicht aus dem Gesichtspunkt betrachten wie viel man schon in sie verbraten hat, sondern aus dem Aspekt wie das Verhältnis zwischen Rückfluss und noch zu tätigendem Investment aussieht, von dem her sind Probezeitkündigungen für Firmen durchaus gerechtfertigt (zumindest kurzfristig).

Der Punkt ist, die Big4 wollen im Gegensatz zu anderen Unternehmen Mitarbeiter nicht dauerhaft binden. Man leistet die ersten 3 Jahre enorme Arbeit zu einem dafür mehr als unterdurchschnittlichen Gehalt (in der Automobilbranche kommt man mit Gehalt + Boni + Vergünstigungen gut und gerne auf 50.000 bei normalen Arbeitszeiten) und genau darauf ist das Mitarbeiterrecruiting ausgelegt. Wer schon mal in der Prüfung tätig war weis, dass das eigentliche Geschäft pure Massenarbeit und wenig anspruchsvoll ist und in den kleineren Kanzleien werden die Assistenzposten nicht umsonst mir Kaufmännern besetzt. Interessant wird es erst wenn man sich mit Rückstellungen, IFRS und Co. befassen darf aber zu dem Zeitpunkt wird man teuer, bedarf es nicht allzu vieler Leute und ist man i.d.R. schon gegangen. Das ganze Konzept ist daraus aufgelegt das der Lerneffekt und die Weiterbildungsmöglichkeiten das Gehalt kompensieren und in genug Stellenbeschreibungen steht schon, dass Big4 Basis- bzw. "Sklavenjahre" vorausgesetzt werden. Ab Senior und aufwärts werden die Leute richtig teuer und dementsprechend wollen sie auch nur die Spitzenleute dafür behalten.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Man kann aber noch mehr verdienen, wenn man einen Unerfahrenen dransetzt und den voll abrechnet. Was definitiv auch gemacht wird (meine Erfahrung).

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Jupp, die Meisten gehen aber auch so freiwillig, da die sich das nicht länger antuen wollen. Von daher wurden auch vermehrt Erfahrene von den Mittelständlern geholt. Früher war es verstärkt so, dass die Erfahrene zu den Mittelständlern wechselten. Da es aber in der Belastung fast keinen Unterschied mehr gibt, zählt heutzutage wieder mehr die Frage, wer mehr zahlt.

Lounge Gast schrieb:

Ab Senior
und aufwärts werden die Leute richtig teuer und
dementsprechend wollen sie auch nur die Spitzenleute dafür
behalten.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Der obige Beitrag trifft es ganz gut.
Die Big Four sind nicht darauf ausgelegt Mitabeiter langfristig zu binden,
da diese dann entsprechend teuer werden. PWC und Co. haben genug Häuptlinge, daran gibt es wirklich keinen Mangel. Aber um Häuptling spielen zu können, benötigt man möglichst viele Indianer.
Indianer müssen zudem billg sein. D.h. die anspruchsvollen Aufgaben bei der Prüfung werden durch Häuptlinge übernommen, während die Fleißaufgaben den Indianern überlassen werden.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Sorry, das ist so nicht richtig. So teuer ist ein Senior auch nicht. Bei einem Einstieg zu 40k/Jahr und einer jährlichen Gehaltsanpassung von 4-5% liegt er nach drei Jahren bei 45k/Jahr. Okay, das sind 5k/Jahr mehr als zu Beginn. Dafür ist der Senior gegenüber einem Anfänger deutlich effektiver. Bis dahin ist noch alles im Rahmen.

Fakt ist auch, dass es viel (anspruchsloses) Massengeschäft in der Prüfung gibt. Dafür braucht man halt eine Mitarbeiter-Pyramide mit vielen "Indianern" und wenigen Häuptlingen. Insofern ist es richtig, dass das Personalmodell der Big4 auch davon lebt, dass die Mitarbeiter nach einigen Jahren das Unternehmen verlassen und nur ein kleiner Teil im Manager-Positionen und weiter aufsteigt. Das finde ich aber nicht weiter schlimm. Immerhin ist das auch eine win-win-Situation. Es gibt mehr Mitarbeiter als man denkt, die die Examensförderung gerne annehmen und sich dann beruflich neu orientieren. Die werden aber nicht entlassen. Wenn von den examinierten einige gehen, und einige bleiben ist das Unternehmen auch zufrieden. Das stellt sich aber von selbst ein ohne dass es irgendwelcher Kündigungen bedarf.

In anderen Bereichen als der Prüfung sieht es dagegen anders aus. Im Tax ist weniger Massengeschäft. Da ist es eher so, dass man die jungen Kollegen am Anfang kaum sinnvoll einsetzen kann und anlernen muss. Effektiv arbeiten die meisten erst ab dem dritten Jahr. Das dritte und die folgenden Jahre sind sie erst richtig profitabel einzusetzen. Wenn die Seniors dann vorzeitig gehen, ist das wirtschaftlich betrachtet nicht gut für´s Unternehmen.

Lounge Gast schrieb:

Ab Senior
und aufwärts werden die Leute richtig teuer und
dementsprechend wollen sie auch nur die Spitzenleute dafür
behalten.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Irrglaube: "Erfahrene Mitarbeiter will man besonders binden".
Auch hier lassen sich gerne viele Sozialromantiker von den bunten Personalbroschüren den Kopf verdrehen.

Erfahrene Mitarbeiter sind besonders teuer und müssen daher besonders stark ausgelastet werden. Das ist Fakt. Ist eine solche Auslastung jedoch nicht möglich, kann auch an einem solchen Mitarbeiter nicht lange fest gehalten werden. Bsp.: Wenn ich Bentleys (haben super Modelle) vermiete, aber keiner will welche, dann muss ich halt einen Modellwechsel machen und meine Bentleys irgendwie loswerden.

Zudem gilt: Da die erfahrenen Mitarbeiter besonders gut bezahlte Positionen innehaben, gibt es auch eine Menge Interessierter Externer und Interner an deren Postionen.
Eine Stellenausschreibung wie, wir suchen einen erfahrenen Steuerberater zur Bearbeitung von Mandanten im Bereich X und eine nicht unbeachtlich hohe Menge an Bewerbungen sind im Anmarsch.
Es gibt genügend Steuerberater die davon träumen, endlich eine Manager Position mit entsprechender Vergütung zu haben. Die Konkurrenz in diesem Markt ist knallhart, insbesondere dann, wenn Stadt und das Vergütungspakt stimmen.
Die Anzahl an Steuerberatern ist den vergangenen Jahren zudem stark angestiegen. Die meisten von den neuen gründen keine neue Kanzlei mehr, sondern erben eine Kanzlei, kaufen sich ein (eher selten) oder bevorzugen ein Angestelltendasein.

Wenn man sich von einem erfahrenen Mitarbeiter trennt, so kann man auch einen anderen erfahrenen Mitarbeiter wieder einstellen.
Diesem zeigt man dann nur wo die Kaffeemaschine steht, einige wenige interne Abläufe und fertig.
Mitarbeiter sind hier keine Investitionen, wie ein Anlagegut, sondern leicht austauschbare Kostenfaktoren, die es stets zu minimieren gilt.
Man bildet nicht für den Markt aus, sondern holt sich die Leute vom Markt, wie man sie für eine Position benötigt. Benötigt man Anfänger - jung, billig, und man kann denen alles erzählen, dann holt man sich einen Anfänger. Braucht man Profis, dann wird eben nach Profis gesucht. Im übrigen, ein Grund warum Profis manchmal so ein abenteuerliches Gehalt erhalten ist, wenn halt gerade niemand passendes im Unternehmen verfügbar ist und der Markt auch leer gefegt, dann wird es für das Unternehmen eben richtig teuer.

Des Weiteren ist festzuhalten, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung unterscheidein sich zwischen den einzelnen Gesellschaften nicht wirklich. Sie arbeiten alle nach den gleichen Gesetzen, prüfen alle Bilanzen und die Mitarbeiter haben alle eine ähnliche Ausbildung.
Genauso sieht es im übrigen auch der Kunde. Die Leistungen der Gesellschaften sind meist austauschbar und beliebig.

Daher gibt es beinahe immer wechselwillige Mitarbeiter die gerne bereit sind ihre Erfahrungen einem neuen Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen. Es gibt genug Leute, welche in mehr als einer Big Four Gesellschaft angestellt waren.

Es bleibt festzuhalten: Auch erfahrene Mitarbeit stehen unter einem hohen Leistungsdruck und müssen diesem gerecht werden. Eine temporäre Underperfomance kann akzeptiert werden, aber mittelfristig kommt es zu negativen Konsequenzen.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Aber lernt man denn wirklich so viel bei den Big4? Würde man nicht in der selben zeit im rewe eine Unternehmens viel mehr lernen?

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

also bei KPMG wird seit Anfang 2012 schon ziemlich streng auf die Probezeitler geschaut und alle, die nicht 100% Performance bringen zum Probezeitende gekündigt, kann mir nicht vorstellen, dass dies bei PwC und EY anders gehandhabt wird

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Zitat:
Jupp, die Meisten gehen aber auch so freiwillig, da die sich das nicht länger antuen wollen. Von daher wurden auch vermehrt Erfahrene von den Mittelständlern geholt. Früher war es verstärkt so, dass die Erfahrene zu den Mittelständlern wechselten. Da es aber in der Belastung fast keinen Unterschied mehr gibt, zählt heutzutage wieder mehr die Frage, wer mehr zahlt.

Dies kann ich so bestätigen. Der Unterscheid in der Arbeitsbelastung zwischen Mittelstand und Big Four hat sich aufgehoben. Jetzt entscheidet eigentlich nur noch das Gehaltspaket.
Darum gilt heute mehr denn früher: knallhart verhandeln und sich nicht auf irgendwelche Versprechungen einlassen!
Die Partner verdienen reilich - ein Blick auf den Parkplatz genug (in den meisten Fällen Premiumwagen aus deutsche Produktion). Der Assistent muss daher nicht hungern sondern sollte angemessen vergütet werden.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Während du in vielen Betrieben irgendwo deinen Sachbearbeiterposten zugewiesen bekommst und deine Lernkurve nur noch im Arbeitsabläufe einstudieren besteht, solltest du als Senior, vom Fachwissen und von der selbstständigen Arbeitsweise mal außen vor gelassen, bereits in der Lage sein ein Prüfungsteam zu koordinieren und bei kleineren Mandaten auch zu leiten (Senior 2/3). I.d.R. solltest du mit dem Ende deiner Assist Jahre schon dein Steuerexamen planen und mit dem Ende deiner Senior Zeit schon deinen Wirtschaftsprüfer in Angriff genommen haben.

Vorausgesetzt dein Lebenslauf ist eine Gerade, bist du mit ende 30 schon Manager und Wirtschaftsprüfer, was in der Industrie schon dem Dr. gleich kommt.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Hy,

arbeite bei pwc im Assurance. Ja wir haben seit dem Sommer viele Neueinstellungen. Aber Überkapzitäten gibt es nicht! Viele erfahrene Kollegen sind aufgrund guter Angebote gegangen, deshalb brauchen wir Nachwuchs und zwar langfristig.
Probezeitkündigungen habe ich in den letzten 2 Jahren nur wenige gesehen. Dies war entweder auf Wunsch des Kollegen oder es handelte sich um Kollegen die Arbeitsanweisungen nicht befolgten.
(Ja das gibt es)

Im übrigen ist die Auftragslage bei uns sehr gut es sitzt keiner gelangweilt im Büro ;-)

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Noch einmal. Das mit den erfahrenen Mitarbeitern ist nicht richtig so. Erfahrene Mitarbeiter sind sicher teurer; sie sind aber auch produktiver. Vor allem Erfahrene Mitarbeiter, die sich auf einem Gebiet als Experte etabliert haben. Es ist wirklich - ich spreche jetzt für den Bereich Tax - nichts nerviger als ständige Wechsel auf den Positionen. Dann gehen die Sachverhaltsfragen los ("wie war das im letzten Jahr" und "warum ist das so und nicht anders"). Ständige Wechsel auf den Mandaten bedeuten Ineffizienz und die kann man sich in Zeiten hohen Kostendrucks einfach nicht leisten. Zudem darf man das Know-How nicht vernachlässigen, das verloren geht, wenn Seniors im dritten bis fünften Jahr gehen. Sicherlich ist der Aufstieg nach oben begrenzt und kann man es sich gehaltstechnisch nicht leisten, die Leute noch im zehnten oder zwölften Jahr auf den Positionen zu bezahlen. Entweder schaffen sie den Sprung zum Manager oder nicht. Wenn nicht, dann arbeiten sie noch ganz effektiv zwei Jahre. Dann macht es Sinn, wenn sie gehen. Sie gehen dann aber von alleine, weil die Beförderung nicht klappt und werde nicht entlassen.

Zum Thema hier: Probezeitentlassungen sind wirtschaftlich betrachtet noch schlimmer. Man hat viel Geld in die Leute investiert, um sie an Bord zu haben (Human Ressources kostet auch Geld) und das muss erst einmal wieder ausgeholt werden. Geht einer in der Probezeit ist das ein fehl-Investment.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Zum Thema ständiger Wechsel der Mitarbeiter lohnt sich in Tax nicht:

Also ich kenne das so, dass der Manager (der Steuerberater) den Kontakt zu den Mandanten hält, sich die Besonderheiten der Mandanten merkt usw. Er lagert die eigentliche Arbeit an die Assistenten aus. Für die sind die Abläufe aber sowieso bis ins Letzte durchstandardisiert. Man will schließlich im Notfall auch den letzten Hempel an den Arbeitsplatz setzen können.

Von daher hatte ich bisher immer den Eindruck, dass es völlig Wurscht ist, wenn Assistenten wechseln. Die sind völlig austauschbar. Nur die Manager haben eine größere Bedeutung. Aber es geht hier ja um Probezeitkündigungen. Das sind dann ja Leute, die gerade am Anfang stehen.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Aber nicht bei den im Audit-Bereich immer mehr verbreiteten Festpreismandaten....

Lounge Gast schrieb:

Wobei sich die letzten Beiträge zum Teil in sich
widersprechen...

Hohe Auslastung allein garantiert ganz sicher noch keinen
Erfolg am Markt. Man kann einen Assistant an eine Aufgabe
setzten, der dann zehn Stunden daran herumwerkelt und am Ende
kommt nichts dabei heraus, dass den Preis gegenüber dem
Mandanten rechtfertigt. Oder man setzt einen erfahrenen
Mitarbeiter daran, der es in sechs Stunden auf den Punkt
bringt. Den kann man dann auch entsprechend gut abrechnen.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Dann will ich mal als Manager (seit zwei Jahren) was dazu sagen. Der ständige Wechsel geht leider - und noch einmal bevor hier einer mit Audit oder so kommt, das bezieht sich ausschließlich auf Tax - sehr zu Lasten der Abteilung.

Als Manager bin ich darauf angewiesen Arbeit delegieren zu können. Da achte ich schon darauf, wem ich eine Aufgabe übertrage. Mit Anfängern arbeiten ist echt ein Problem. Die machen dann einen Entwurf, den ich noch mal überarbeiten muss. Am Ende wäre das zeitlich schneller erledigt gewesen, ich hätte es gleich selbst gemacht. Erfahrene Mitarbeiter, die Entwürfe liefern, die ohne wesentliche Änderungen rausgehen, sind nicht zu unterschätzen. Die halten mir im Tagesgeschäft den Rücken frei. Leute im dritten, vierten Jahr zu verlieren, ist immer ein herber Rückschlag.

Lounge Gast schrieb:

Von daher hatte ich bisher immer den Eindruck, dass es völlig
Wurscht ist, wenn Assistenten wechseln. Die sind völlig
austauschbar. Nur die Manager haben eine größere Bedeutung.
Aber es geht hier ja um Probezeitkündigungen. Das sind dann
ja Leute, die gerade am Anfang stehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Hallo "Tax Manager",

es kann ja sein, dass das von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich ist. Ich war leider bisher immer nur in Abteilungen, in denen fast nur Compliance-lastige Arbeiten von Assistenten ausgeführt wurden (Steuererklärungen oder Jahresabschlüsse). "Entwürfe" gab es da gar nicht, außer man versteht die von Assistenten bearbeitete Erklärung / Abschluss als "Entwurf".

Und ich hatte nie den Eindruck, dass die Assistenten einen Mehrwert bringen, außer dass da überhaupt jemand kommt, der die Arbeiten irgendwie ausführt. Hochschulabsolventen können direkt nach dem Abschluss eben wirklich NICHTS. Das Studium bereitet auf die Tätigkeit nicht gut vor. Der Anteil der Assistenten, die kürzer als 1 Jahr da waren, war immer sehr hoch. Und selbst wenn jemand auch noch im zweiten Jahr dabei war, war das auch nicht sehr hilfreich. Denn wenn man dann mal nachgefragt hat, warum der eine oder andere Fehler in der Erklärung / Abschluss drin war, erhielt man nur ein Schulterzucken "Kann mich nicht mehr erinnern". Die meisten Assistenten hatten auch Null Ahnung von Steuern und kannten nicht mal die grundlegendsten Paragrafen der Steuergesetze.

Ich war bei Big 4 und auch bei Mittelständlern und mein Eindruck war, dass die guten Mitarbeiter erst ab Steuerberater-Ebene zu finden sind.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Ich rede auch bewusst von Leuten im dritten, vierten Jahr! Bis dahin kann man sie Routineaufgaben erledigen lassen. Der Rest ist Ausbildung. Bis man sie endlich soweit hat, dass sie mal eine kurze Stellungnahme fertigen können, muss man viel Zeit investieren. Solche Leute brauchen wir aber; allein schon als Manager-Nachwuchs. Und die bekommt man nicht, wenn die Leute alle schnell wieder abspringen.

Ich frage mich auch, wohin die alle wechseln. Nach meiner Erfahrung mit Assistenten würde ich als Unternehmen keinen von den Big4 einstellen, der es dort nicht mindestens bis zu Steuerberater gebracht hat. Sonst kann ich genauso gut einen Anfänger nehmen. Soviel nur zu dem parallelen Theman ("Gehalt nach zwei Jahren Big4").

Lounge Gast schrieb:

Ich war bei Big 4 und auch bei Mittelständlern und mein
Eindruck war, dass die guten Mitarbeiter erst ab
Steuerberater-Ebene zu finden sind.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Naja, entweder du bist aus der Industrie und hatest gegen die Big4 (vll weil man dort nach dem Studium eine bessere Ausbildung geniest) oder du bist Senior/Manager und betrachtest es aus dem Aspekt, dass die Assists die hohen Erwartungen an so eine Position noch nicht erfüllen.

Ich hab während meines Studiums als Werkstudent im Controlling gearbeitet und 80% der Absolventen landen die ersten Jahre (3 - 5) in einem besseren Sachbearbeiterposten, deren einziger Lerneffekt darin besteht die Arbeitsabläufe zu integrieren und das Unternehmen zu verinnerlichen.

Wenn ich da bedenke (im 2. Jahr Audit) durch wie viele Bücher zum Thema Prüfungswesen, Prozesse, rechtliche Rahmenbedingungen und Seminare ich mich schon gequält habe nur damit ich standard Prüfungshandlungen durchziehen kann ohne das mir ein Senior ständig auf die Finger schaut ... Unternehmen, die 1 - 2 Jahre Big4 Leute einstellen tun das weniger aus dem Aspekt das sie einen Erfahrungs-/Wissensgewinn erzielen, sondern einfach als Gütesiegel dafür das die Person willig/fähig ist viel zu leisten.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Na ja: Wenn die Leute willig wären viel zu leisten und sich ausbeuten zu lassen, dann würden sie ja weiterhin in der Big 4 bleiben ;-)

Lounge Gast schrieb:

Naja, entweder du bist aus der Industrie und hatest gegen die
Big4 (vll weil man dort nach dem Studium eine bessere
Ausbildung geniest) oder du bist Senior/Manager und
betrachtest es aus dem Aspekt, dass die Assists die hohen
Erwartungen an so eine Position noch nicht erfüllen.

Ich hab während meines Studiums als Werkstudent im
Controlling gearbeitet und 80% der Absolventen landen die
ersten Jahre (3 - 5) in einem besseren Sachbearbeiterposten,
deren einziger Lerneffekt darin besteht die Arbeitsabläufe zu
integrieren und das Unternehmen zu verinnerlichen.

Wenn ich da bedenke (im 2. Jahr Audit) durch wie viele Bücher
zum Thema Prüfungswesen, Prozesse, rechtliche
Rahmenbedingungen und Seminare ich mich schon gequält habe
nur damit ich standard Prüfungshandlungen durchziehen kann
ohne das mir ein Senior ständig auf die Finger schaut ...
Unternehmen, die 1 - 2 Jahre Big4 Leute einstellen tun das
weniger aus dem Aspekt das sie einen
Erfahrungs-/Wissensgewinn erzielen, sondern einfach als
Gütesiegel dafür das die Person willig/fähig ist viel zu
leisten.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Du solltest schon einmal den Begriff sunk costs gehört haben. Schau Dir das Thema bitte nochmal an und überlege Dir, was da jetzt nicht paßt.

Lounge Gast schrieb:

Zum Thema hier: Probezeitentlassungen sind wirtschaftlich
betrachtet noch schlimmer. Man hat viel Geld in die Leute
investiert, um sie an Bord zu haben (Human Ressources kostet
auch Geld) und das muss erst einmal wieder ausgeholt werden.
Geht einer in der Probezeit ist das ein fehl-Investment.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

In den Abteilungen, in denen ich bei Big4 und Mittelständlern reinschauen durfte, spielte die Anfertigung von Gutachten nur eine kleine Rolle. Die Aufgabe der Manager war vor allem die Kontrolle der von den Assistenten erstellten Steuererklärungen oder Abschlüsse (beim Mittelständler haben die angestellten Steuerberater die Abschlüsse teilweise sogar selbst erstellt, weil es auf Assistenten-Ebene an erfahrenen Mitarbeitern mangelte, bei Big4 haben aber nur die Assistenten die Erklärungen erstellt). Ansonsten überwachten Sie die Mandate, vor allem die Eisprüche zu Steuerbescheiden, weil da den Assistenten einfach die Kenntnisse im Steuerrecht fehlten und fungierten als Kontaktperson nach Außen. Beim Mittelständler haben, glaube ich, nur die Partner Stellungnahmen geschrieben und bei Big4 zwar die Manager, da war aber relativ wenig Bedarf. Es waren eben wirklich sehr, sehr Compliance-lastige Abteilungen.

Was mich interessieren würde: Ich habe einen Diplom-Abschluss von einer FH, keine tolle FH, aber dafür einen niedrigen 1er-Schnitt. Trotzdem hatte ich den Eindruck bei meinen Bewerbungen, dass ich nur immer von diesen sehr compliance-lastigen Abteilungen Angebote erhielt. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass die für die anderen Abteilungen lieber Uni-Absolventen einstellen. Bei einem Mittelständler hat man mir im Vorstellungsgespräch indirekt gesagt, dass sie mich aufgrund meiner Vorbildung eher nah an der "Basis" sehen und nicht im "Fachbereich". Kann es sein, dass man wirklich für "hemdsärmlig" gehalten wird, nur weil man auf eine FH und nicht auf eine Uni studiert hat? Ich würde das echt armselig finden, wenn man als Absolvent in solche Schubladen eingeteilt wird.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Wie gesagt betrachte ich das aus der Position eines Managers heraus und bezogen auf Tax. Es ist schon erschreckend, was viele im zweiten oder dritten Jahr noch nicht können.

Im Übrigen sehe ich da auch keinen Widerspruch zu deinen Aussagen. Du schreibst selbst von Fortbildungen und Lernkurve. Die halte ich bei den Big4 in der Tat für sehr hoch. Aber in den ersten beiden Jahren ist trotzdem noch nicht viel erreicht. Ich behaupte, in der Prüfungsvorbereitung und den beiden Jahren nach dem Steuerberater lernt man noch extrem viel (mehr als davor) dazu. Bei den Big4 bekommt man sicherlich schon eine gute Ausbildung. Aber die kostet Zeit und man hat nur wenig erreicht, wenn man nach einen oder zwei Jahren schon das Handtuch wirft.

Umgekehrt ist es - und darum geht es mir hier - für das Unternehmen genauso. Die Leute ständig anzulernen und schnell zu verlieren, ist extrem unwirtschaftlich. Wir würden - im Tax - die Leute wirklich gerne länger halten, weil wir sie dann auch deutlich besser einsetzen können.

Lounge Gast schrieb:

Naja, entweder du bist aus der Industrie und hatest gegen die
Big4 (vll weil man dort nach dem Studium eine bessere
Ausbildung geniest) oder du bist Senior/Manager und
betrachtest es aus dem Aspekt, dass die Assists die hohen
Erwartungen an so eine Position noch nicht erfüllen.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Um die Leute länger halten zu können müsste die Arbeitsbelastung aber deutlich sinken und das Gehalt etwas ansteigen. Andernfalls bleibt die Industrie einfach zu verlockend.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Hab von ehemaligen Kollegen in der Audit bei KPMG gehört, dass sie derzeit in München nicht so viele Aufträge haben und deshalb ihnen "Nahe gelegt wird" nach Frankfurt zu wechseln ... zumindest hab ich das von Zweien gehört

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Das passt ja mit den Gerüchten zusammen, dass in MUC kaum noch Geschäft gemacht wird und deshalb die Schliessungsgerüchte die Runde machen. Kann ich mir aber nicht vorstellen, dass man einen so repräsentativen Standort dicht macht. In FFM soll es bei einigen Advisory Service Lines auch Überkapazitäten geben und der Geschäftsausblick schwierig sein. Hoffentlich holen die Partner wieder Geschäft ran, damit sich die Gehalts- und Tantiemeerhöhung der Partner auch gelohnt hat.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Also bitte, MUC ist immer noch der größte Dax-Standort. Und wer prüft im Dax die meisten Unternehmen? Richtig, KPMG.

Die Lage im Audit war sicherlich schon einmal rosiger und auch das Advisory-Geschäft mag mal wieder etwas schwächeln. Gerüchte, dass der Standort MUC in Frage gestellt wird, entbehren dennoch jeder Grundlage.

Lounge Gast schrieb:

Das passt ja mit den Gerüchten zusammen, dass in MUC kaum
noch Geschäft gemacht wird und deshalb die
Schliessungsgerüchte die Runde machen. Kann ich mir aber
nicht vorstellen, dass man einen so repräsentativen Standort
dicht macht. In FFM soll es bei einigen Advisory Service
Lines auch Überkapazitäten geben und der Geschäftsausblick
schwierig sein. Hoffentlich holen die Partner wieder Geschäft
ran, damit sich die Gehalts- und Tantiemeerhöhung der Partner
auch gelohnt hat.

antworten
Big4/MBB

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Deine Aussage, dass im Advisory Bereich Überkapazität herrscht, wundert mich. Welche Service Lines meinst du?

Was man als Nicht-insider hört ist, dass der Advisory Bereich immernoch am wachsen ist.

Woher hast du diese Informationen, an welchen Standorten es in welchen Service Lines Überkapazitäten bzw. schwierige Geschäftsausblicke gibt oder geben könnte?

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Also ich habe von den Schließungsgerüchten auch gehört. Allerdings von jemanden, der es wissen sollte.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

eine big4 hatte vor einigen jahren sechs kleinere standorte geschlossen. keine betriebsbedingten kündigungen wurde damals vom vorstand verkündet. wer nicht umziehen wollte durfte gehen. war damals in der faz. da verwaltung und administration nicht zum kerngeschäft gehören wurde hier deutlich entlassen.

da kann man passend zu weihnachten nur sagen: alle jahre wieder.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

und wer ist das?

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

München ist doch aber kein kleiner Standort.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Ab jetzt wird es richtig hart!
Die Unternehmenszahlen der dritten Quartale vieler deutscher Unternehmen sind draußen und bringen oftmals nichts gutes zu Tage. Neueinstellungen Fehlanzeige. Es muss ordentlich gespart werden. Das wird auch nicht an den WPs spurlos vorbeigehen.
Die nächsten Verhandlungen um Budgets werden wirklich hart und damit auch die Gehaltsrunden mau ausfallen.
Wie bereits geschrieben wird die "Performance" - früher hat man mal von Entwicklung gesprochen - scharf beobachtet und wer die erwartete Leistung nicht bringt, der fliegt (aber nicht Business Class sonder raus)! Probezeitkündigungen werden also schneller als noch vor fünf Jahren durchgeführt. Die Budgets sind viel zu eng, als dass noch Luft bleibt irgendwelches Personal mitzuschleifen. Es gilt survival of the fittest - im übrigen auf allen Ebenen!
Bitte kein Mitleid jetzt mit BigFour haben, müsst wirklich keine Angst, dass diese ständig neues Personal einarbeiten müssen.
Meine Erfahrungen hier sind, dass jeder Mitarbeiter in den sechs Monaten mind. sein Gehalt eher noch mehr eingespielt hat. Schließlich wird das Geld beim Kunden verdient und man ist daher von Anfang an beim Kunden zum Arbeiten. Und wer beim Kunden ist, wird auch entsprechend abgerechnet. Auch ein Anfänger verdient für eine große WP relativ schnell Geld. Schließlich sind bei Prüfungen auch einfache Angelegenheiten zu erledigen, die kann der Anfänger dann machen.
Ein Austausch eines jungen Mitarbeiters ist für die Gesellschaft daher relativ kostenneutral. Oder glaubt Ihr wirklich die werfen Personal raus aus Spaß an der Freude? - Auch hier gilt, keine Angst haben, da Zahlenrechner am Werk sind wurde alles entsprechend schon kalkuliert. Der Partner gefährdet doch nicht seinen Jahresendbonus. Auch die nächste Luxuskreuzfahrt muss schließlich finanziert sein!

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Es stehen nicht nur bei allen Big4 Probezeitkündigungen bevor, sondern auch erfahrene SC und M/SM sollen kurzfristig gehen. Ursächlich sind die immer enger werdenden Budgets. Der Abschlussprüferwechsel bei Siemens, Bertelsmann und Thyssen-Krupp wird zu Lasten der Budgets gegangen sein. Dann sind die neuen Abschlussprüfer mit einem "Kindergarten" erschienen und hatten damit auch keine guten Gründe für entsprechende Nachbelastungen. Leidtragende waren und werden die Mitarbeiter sein: Erst müssen sie viele Überstunden, ohne sie aufzuschreiben, leisten, dann wird ihnen der Stuhl vor die Tür gestellt!

Also an alle: AUFPASSEN, die Big4 wollen schlanker werden!

antworten
Ein KPMGler

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

... in der PRÜFUNG!

Die Beratung brummt, insbesondere die Beratung von FS-Kunden

Lounge Gast schrieb:

Es stehen nicht nur bei allen Big4 Probezeitkündigungen
bevor, sondern auch erfahrene SC und M/SM sollen kurzfristig
gehen. Ursächlich sind die immer enger werdenden Budgets. Der
Abschlussprüferwechsel bei Siemens, Bertelsmann und
Thyssen-Krupp wird zu Lasten der Budgets gegangen sein. Dann
sind die neuen Abschlussprüfer mit einem
"Kindergarten" erschienen und hatten damit auch
keine guten Gründe für entsprechende Nachbelastungen.
Leidtragende waren und werden die Mitarbeiter sein: Erst
müssen sie viele Überstunden, ohne sie aufzuschreiben,
leisten, dann wird ihnen der Stuhl vor die Tür gestellt!

Also an alle: AUFPASSEN, die Big4 wollen schlanker werden!

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

und die in der Beratung können wegen den Audit-Leuten und dem Betriebsrat auch nicht mehr verdienen...

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Definitiv, aber dafür geht man ja nicht zu den Big4, da gibt es besseres. ;)

Der KPMGler schrieb:

... in der PRÜFUNG!

Die Beratung brummt, insbesondere die Beratung von FS-Kunden

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Big4/MBB

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Mit anderen Worten im Advisory braucht man keine Kündigung in der Probezeit fürchten?

Sind Finance Advisory und Financial Services sehr unterschiedlich?
FS berät hauptsächlich in der Finanzbranche (Banken, Versicherungen, Asset Management) und Finance Advisory alle anderen Branchen in -grob gesagt- CFO relevanten Fragen?

Ist das der große Unterschied? Macht Finance Advisory auch etwas entlang der Supply Chain und Transformationen?
Gehen die beiden eher hand-in-hand?

Was sind die hauptgründe, wieso man in der Probezeit gekündigt wird?

Der KPMGler schrieb:

... in der PRÜFUNG!

Die Beratung brummt, insbesondere die Beratung von FS-Kunden

Lounge Gast schrieb:

Es stehen nicht nur bei allen Big4 Probezeitkündigungen
bevor, sondern auch erfahrene SC und M/SM sollen
kurzfristig
gehen. Ursächlich sind die immer enger werdenden
Budgets. Der
Abschlussprüferwechsel bei Siemens, Bertelsmann und
Thyssen-Krupp wird zu Lasten der Budgets gegangen sein.
Dann
sind die neuen Abschlussprüfer mit einem
"Kindergarten" erschienen und hatten damit auch
keine guten Gründe für entsprechende Nachbelastungen.
Leidtragende waren und werden die Mitarbeiter sein: Erst
müssen sie viele Überstunden, ohne sie aufzuschreiben,
leisten, dann wird ihnen der Stuhl vor die Tür gestellt!

Also an alle: AUFPASSEN, die Big4 wollen schlanker werden!

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Hey wird stellenweise ein Quatsch geschrieben. Allein wenn ich höre das Advisory brummt. Mir ist noch kein Unternehmen begegnet das schlechte Quartalszahlen hat aber erstmal viel Geld für UB's verschwendet. An diesen Stellen wird oft als erstes gespart.

Was das Audit angeht. Die Prüfungsleistungen sind in jedem Jahr ziemlich gleich, da wird von den Kunden nicht soviel Druck auf den Preis ausgeübt.
Es sind vielmehr die WPG's die neue Aufträge nur über den Preis an Land ziehen wollen und damit den Preiskampf ankurbeln.

Letzter Punkt. Die Prüfungen für dieses Jahr laufen eh schon alle. Die momentan schlechten Zahlen haben also erstmal keine Auswirkungen auf das Audit. Und was im Sommer ist, weiß doch eh keiner...

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Ich bin auch bei KPMG und Fakt ist: das Advisory brummt nicht, stattdessen wurden überteuerte Partner zugekauft, die mit ihren Teams seit Monaten nur Kosten verursachen...desweiteren sind die Honorare im Audit massiv unter Druck und KPMG verliert derzeit sehr viele Mandate, gewinnt aber kaum Ausschreibungen.

Der KPMGler schrieb:

... in der PRÜFUNG!

Die Beratung brummt, insbesondere die Beratung von FS-Kunden

Lounge Gast schrieb:

Es stehen nicht nur bei allen Big4 Probezeitkündigungen
bevor, sondern auch erfahrene SC und M/SM sollen
kurzfristig
gehen. Ursächlich sind die immer enger werdenden
Budgets. Der
Abschlussprüferwechsel bei Siemens, Bertelsmann und
Thyssen-Krupp wird zu Lasten der Budgets gegangen sein.
Dann
sind die neuen Abschlussprüfer mit einem
"Kindergarten" erschienen und hatten damit auch
keine guten Gründe für entsprechende Nachbelastungen.
Leidtragende waren und werden die Mitarbeiter sein: Erst
müssen sie viele Überstunden, ohne sie aufzuschreiben,
leisten, dann wird ihnen der Stuhl vor die Tür gestellt!

Also an alle: AUFPASSEN, die Big4 wollen schlanker werden!

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Ein KPMGler

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Also, ich weiß ja nicht, wer hier alles in den Grades Manager und höher im Forum unterwegs ist und daher in den Sales- und Pipeline-Calls und den Quarterly Results Call ist... ich bin es auf jeden Fall.

Daher, um es möglicherweise noch etwas stärker zu präzisieren: die Beratung brummt in einem Großteil der Bereiche. In einigen Non-FS Beratungsbereichen (gerade die, die eher "exotisch" für uns sind, also Strategieberater-nah), stockt es tatsächlich.
Die Standard-KPMG-Beratungsbereiche brummen!
Auch die exotischen Beratungsbereiche im FS-Bereich ächzen unter der hohen Auslastung, ich weiß es, da ich in dem Bereich bin.

Lounge Gast schrieb:

Ich bin auch bei KPMG und Fakt ist: das Advisory brummt
nicht, stattdessen wurden überteuerte Partner zugekauft, die
mit ihren Teams seit Monaten nur Kosten
verursachen...desweiteren sind die Honorare im Audit massiv
unter Druck und KPMG verliert derzeit sehr viele Mandate,
gewinnt aber kaum Ausschreibungen.

Der KPMGler schrieb:

... in der PRÜFUNG!

Die Beratung brummt, insbesondere die Beratung von
FS-Kunden

Lounge Gast schrieb:

Es stehen nicht nur bei allen Big4
Probezeitkündigungen
bevor, sondern auch erfahrene SC und M/SM sollen
kurzfristig
gehen. Ursächlich sind die immer enger werdenden
Budgets. Der
Abschlussprüferwechsel bei Siemens, Bertelsmann und
Thyssen-Krupp wird zu Lasten der Budgets gegangen
sein.
Dann
sind die neuen Abschlussprüfer mit einem
"Kindergarten" erschienen und hatten
damit auch
keine guten Gründe für entsprechende Nachbelastungen.
Leidtragende waren und werden die Mitarbeiter sein:
Erst
müssen sie viele Überstunden, ohne sie
aufzuschreiben,
leisten, dann wird ihnen der Stuhl vor die Tür
gestellt!

Also an alle: AUFPASSEN, die Big4 wollen schlanker
werden!

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Bei manchen Ausschreibungen ist es allerdings auch besser, wenn man sie verliert. Mit manchen Jobs macht man nur Umsatz, aber kaum Gewinn. Die kann man besser links liegen lassen. Was hat es EY genutzt, Siemens zu gewinnen. Ein bisschen Prestige, okay. Aber ob die mit dem Auftrag wirklich glücklich geworden sind?

Fakt ist - und das scheint hier auch allgemeine Meinung zu sein - Audit hat echte Probleme. Die Preise sind da sehr stark unter Druck. In der Beratung sieht die Welt noch rosiger aus; in vielen aber längst nicht in allen Bereichen. Tax entwickelt sich bei allen Big4 ganz gut, wobei da auch die Preise im Compliance - ähnlich wie beim Audit - unter Druck sind und die gestaltenden/beratenden Jobs noch ganz profitabel laufen.

Bei Commodity (Audit, Tax-Compliance) kann man heute leider nicht mehr viel gewinnen.

Lounge Gast schrieb:

Ich bin auch bei KPMG und Fakt ist: das Advisory brummt
nicht, stattdessen wurden überteuerte Partner zugekauft, die
mit ihren Teams seit Monaten nur Kosten
verursachen...desweiteren sind die Honorare im Audit massiv
unter Druck und KPMG verliert derzeit sehr viele Mandate,
gewinnt aber kaum Ausschreibungen.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Hm, was sind denn das für exotische Bereiche?

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

USt und Transfer-Pricing laufen ganz gut. Dasselbe hört man auch von FS-Tax. Daneben sind in den letzten Jahren Selbstanzeigen, streitige Steuerverfahren und Stiftungen gut gelaufen. Bei KPMG und PwC hat sich Legal gut entwickelt und ist kräftig gewachsen. Es gibt also schon Bereiche, die nachgefragt werden und wo die Budgets nicht so eng sind.

Lounge Gast schrieb:

Hm, was sind denn das für exotische Bereiche?

antworten
Ein KPMGler

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Insbesondere Strategy & Operations - die Bereiche, die regelmäßig gegen die MBBs pitchen (und immer häufiger gewinnen).
Unser Themenportfolio ist einfach anders. Bankengründungen, Geschäftsmodellveränderungen, Durchführung Markteinstieg für ausländische Direktbanken, Vertriebsstrategie-Projekte bei Großbanken, Standortbewertungen für ausgelagerte Serviceeinheiten, ...
kann ich beliebig fortsetzen...

Lounge Gast schrieb:

Hm, was sind denn das für exotische Bereiche?

antworten
Big4/MBB

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Sind Finance Advisory und Financial Services
sehr unterschiedlich? Zählst du Finanzen Advisory zu FS?
FS berät hauptsächlich in der Finanzbranche
(Banken, Versicherungen, Asset
Management) und Finance Advisory alle
anderen Branchen in -grob gesagt- CFO
relevanten Fragen?
Ist das der große Unterschied? Macht
Finance Advisory auch etwas entlang der
Supply Chain und Transformationen?

Was sind die hauptgründe, wieso man in der
Probezeit gekündigt wird? Wie vermeidet man ziemlich sicher eine Probezeitkündigung?

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Am einfachsten geht es, wenn in Deinem Arbeitsvertrag ne Klausel aufgenommen wird, daß der AG auf die Wartezeit aus §1 Abs 1 S 1 KSchG verzichtet. Klappt aber nur, wenn Du von einer Target-Uni kommst.

Big4/MBB schrieb:

Wie vermeidet man ziemlich sicher
eine Probezeitkündigung?

antworten
Ein KPMGler

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Im FS (Financial Services) sind wir sehr sektor-spezifisch.
Es wird ausschließlich in diesem Industriebereich beraten.
Wir haben auch div. Unterbereiche, die sich um die CFO-Funktion von Banken kümmern und die unterschiedlichsten Themen da.

Der Bereich Financial Advisory ist tatsächlich die Bearbeitung von Themen aus der CFO-Agenda von NON-FS-Unternehmen, dort ist allerdings keine so starke Sektortrennung bisher vorgenommen worden. Die unterteilen zwar grundsätzlich intern auch zwischen Automotive, Energie, Public Sector, ..., fassen das in diesem Themenspektrum alles unter Finance Advisory.

Beratung im SCM-Umfeld machen wir natürlich gerade seit der Akquisition von Brainnet in seeeeehr großem Umfang, Brainnet zählt bei uns organisatorisch allerdings zu Strategy & Operations.

Kündigungen in der Probezeit?
Sehr selten bei uns. Häufig geht das eher aus von dem jungen Kollegen, weil er merkt, dass 4 - 5 Tage Hotel doch stark auf die Kondition gehen.
Das (in unserem Bereich) in der Probezeit gekündigt wird, ist extremst selten. Wüsste gar nicht, dass das in meinen ganzen Jahren hier schon mal geschehen ist. Das kann ja fast nur am fehlenden Personal-Fit liegen. Fachkompetenz ist ja gerade bei Einsteigern eh erst im Aufbau.
Und auf den Personal-Fit achten wir sehr im Interview, daher kommt es sehr sehr selten zu Totalausfällen die zu einer Probezeitkündigung führen...

Big4/MBB schrieb:

Sind Finance Advisory und Financial Services
sehr unterschiedlich? Zählst du Finanzen Advisory zu FS?
FS berät hauptsächlich in der Finanzbranche
(Banken, Versicherungen, Asset
Management) und Finance Advisory alle
anderen Branchen in -grob gesagt- CFO
relevanten Fragen?
Ist das der große Unterschied? Macht
Finance Advisory auch etwas entlang der
Supply Chain und Transformationen?

Was sind die hauptgründe, wieso man in der
Probezeit gekündigt wird? Wie vermeidet man ziemlich sicher
eine Probezeitkündigung?

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Kündigung in der Probezeit habe ich zwei Mal erlebt bei einer Big4 (Tax). Man muss da aber wohl unterscheiden. Bei Absolventen kommt das kaum vor. Wie auch. Die Noten kennt man, von der Person hat man sich im Bewerbungsgespräch ein Bild gemacht. Sechs Monate reichen kaum, um sich ein richtiges Bild von der Performence zu machen.

Die beiden Probezeitkündigungen, die ich mit erlebt habe, waren jeweils Quereinsteiger. Beide frische Steuerberater aus kleineren Kanzleien. In einem Fall passte die Leistung einfach nicht. Hatte im Bewerbungsgespräch behauptet, sich total gut in Corporate Tax auszukennen und perfekt Englisch zu sprechen. Die Wahrheit war, er kannte nicht einmal eine Organschaft und Englisch war auch eher mau. Der andere Fall war ählich gelagert. Man wollte es trotzdem weiter versuchen. Was dann den Ausschlag gegeben hatte, war dass sie jüngere Mitarbeiter von oben herab behandelt hat á la "ich bin Steuerberater und ihr nicht". Das kam nicht gut an und man hat das dann doch rechtzeitig beendet.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Das finde ich eigentlich erstaunlich ,dass sowenige Absolventen aus euren Erfahrungen ,bei der Probezeit rausfliegen.Ist das ein Phänomen bei den Big 4 oder gibt es irgendwelche Statistiken dazu für Wiwis??

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Also leichte Überkapazitäten im FS-Sektor hat unsere B4 auch. Allerdings wird immer irgendwo ein junger Kollege gebraucht. Ich kenne keinen der neuen, der im Office sitzt bzw. nichts zu tun hat.

Soweit ich es sehen kann wird aber wirklich wenig bis gar nichts eingestellt.

Letztendlich können alle Einsteiger und auch die seit einigen Jahren dabei sind, sehr wenig dafür, wenn Senior Manager und Partner viele Mandate verlieren und keine Gewinnen können.

Ich schließe Probezeitkündigungen kategorisch aus.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Ich finde es nicht erstaunlich, dass Absolventen bei den Big4 so selten in der Probezeit gekündigt wird.

Die Arbeit ist nicht besonders anspruchsvoll. Man kann eigentlich gar nicht versagen. Man braucht auf einer Assistentenstelle gar kein Studium. Der wahre Grund, warum die Big4 vor allem Hochschulabsolventen einstellen, liegt darin, dass diese eben besonders willig und ehrgeizig sind und sich so besonders gut ausnutzen lassen und Überstunden machen, nicht aufmucken etc. Ein Steuerfachangestellter, Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt wäre nicht so leicht zu "handlen" und zumindest die letzten beiden wären für die Tätigkeit zudem noch überqualifiziert.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Ja ich denke auch ,dass ein Bilanzbuchalter bessere Kenntnisse hat in diesem Bereich als ein Uni Absolvent ,egal ob Baechlor oder Master. Es ist erstaunlich wie schlecht die Buchungskenntnisse von Accounting Absolventen sind .

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Weil du als Bilanzbuchhalter die letzten 5+ Jahre auch nichts anderes gemacht hast, weil du dich im Studium nicht mit Buchungssätzen beschäftigst, weil du dich zusätzlich durch sämtliche BWL & VWL Grundlagen kämpfen musst, weil du dich noch mit Mathe1+2 & Statistik beschäftigen darfst, weil Accounting bei uns noch Bilanzanalyse, Privatrecht 1 + Wirtschaftsrecht 1+2, jede menge theoretischer Grundlagen zu IFRS, Konzernen bzw. Rechnungslegung beinhaltet und wir uns zusätzlich durch sämtliche Finanzierungs/Controlling/KLR Vorlesungen quälen dürfen.

Wenn ich also jemand brauche der mir möglichst schnell diverse alltägliche Aufgaben eines Assistenten abfertigt, würde ich ganz klar einen Bilanzbuchhalter nehmen. Erwarte ich aber von jemand, dass er sich querbeet zum Thema auskennt und auch bei diversen nicht alltäglichen Themen mit Wissen auftrumpfen kann, nehme ich jemand der studiert hat. Das ich auch der Grund warum für die meisten Facharbeiter & Meister da Stopp ist, wo die Karriereleiter für den Akademiker gerade beginnt.

Lounge Gast schrieb:

Ja ich denke auch ,dass ein Bilanzbuchalter bessere
Kenntnisse hat in diesem Bereich als ein Uni Absolvent ,egal
ob Baechlor oder Master. Es ist erstaunlich wie schlecht die
Buchungskenntnisse von Accounting Absolventen sind .

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Finde das einen sehr interessanten Ansatz!

Lounge Gast schrieb:

Ja ich denke auch ,dass ein Bilanzbuchalter bessere
Kenntnisse hat in diesem Bereich als ein Uni Absolvent ,egal
ob Baechlor oder Master. Es ist erstaunlich wie schlecht die
Buchungskenntnisse von Accounting Absolventen sind .

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Gerade in einer Big4 Abteilung wird überhaupt niemand gebraucht, der sich "querbeet" auskennt. Das sind doch alles Fachabteilungen, in denen du immer nur einzige Problemstellung bearbeitest. Glaub ja nicht, dass die dich wegen deinem breiteren Wissen als Hochschulabsolvent einstellen.

Natürlich kann (nicht muss) der der Hochschulabsolvent nach ein paar Jahren besser sein als der Bilanzbuchhalter. Aber dann ist er nicht mehr auf der Assistentenstelle.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Wichtig! Die Hochschulen sind kein Lieferant für Jobs bzw. Positionen und bilden auch nicht darin aus. Wer sowas erwartet sollte sich eine Ausbildung suchen oder zumindest ein duales Studium. Und schon garnicht bringen sie einem bei wie der Alltag eines Buchhalter aussieht und auch nicht wo man einen 10er Flansch im Lager finden kann.

Zudem kannst du mit einem Bachelor/Master in jeder Service Line anfangen, du kannst ins Controlling, du kannst ins Investment Banking, du kannst als Analyst anfangen, du kannst so ziemlich jeden WiWi Beruf annehmen, der etwas mit dem Studium zutun hat (teils auch fachfremd).

Das Studium ist für viele auch einfach nur ein Indikator dafür wer leistungsfähig ist und den teilweise hohen Erwartungen (Einarbeitungszeiten) in neue Themen und Aufgaben gewachsen ist.

And last but not least: Die Big4 leben von Fluktuation bzw. friss oder stirb. Es werden an die Absolventen hohe Erwartungen gestellt, erfüllt er diese wird er befördert, ansonsten bleibt er in seinem Rang (was ein Wink mit dem Zaunpfahl ist, dass er verschwinden soll). Ein Bilanzbuchhalter hat als Assistent Vorteile, aber schon als Senior (3 Jahre) sieht der Arbeitsalltag deutlich anders aus und warum soll ich auf einen Bilanzbuchhalter zurückgreifen wenn ich zu diesem Zeitpunkt Bachelor habe, die alle Ansprüche eines Assistenten erfüllen und zudem mit Zusatzwissen gegenüber dem Bilanzbuchhalter trumpfen können.

Aber keine Angst, der Preiskampf hat in letzter Zeit dafür gesorgt das vermehrt auf Service Center und Fachkräfte zurückgegriffen wird.

Lounge Gast schrieb:

Gerade in einer Big4 Abteilung wird überhaupt niemand
gebraucht, der sich "querbeet" auskennt. Das sind
doch alles Fachabteilungen, in denen du immer nur einzige
Problemstellung bearbeitest. Glaub ja nicht, dass die dich
wegen deinem breiteren Wissen als Hochschulabsolvent
einstellen.

Natürlich kann (nicht muss) der der Hochschulabsolvent nach
ein paar Jahren besser sein als der Bilanzbuchhalter. Aber
dann ist er nicht mehr auf der Assistentenstelle.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Die Big4 sind kein Sozialamt die schlechte Absolventen durchfüttern sondern Leben von hohen Ansprüchen und hoher Fluktuation. Wer nicht in der Lage ist sich die nötigen Kenntnisse anzueignen "darf" gehen. Nach 2/3 Jahren hat man dann die Spreu vom Weizen getrennt und man hat ein Team von fähigen Akademikern, die sich auch im Job auskennen.

Das man viele Dinge auf berufserfahrene Bilanzbuchhalter bzw. Steuerfachangestellte etc. verlagern kann sind die großen WPs mittlerweile auch gekommen, weshalb Service-Center gerade groß im Kommen sind.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Ich habe schon im realen Leben mit vielen Ex-Big4lern gesprochen und die sagen alle, dass es nicht daran liegt, dass so hart ausgesiebt wird und man irgendwann wegen mangelnder Leistung / Fachkompetenz nicht mehr weiter befördert wird. Es ist vielmehr so, dass auf jeder Stufe viel weniger Mitarbeiter gebraucht werden wie auf der vorhergehenden. Wer nur Assistent oder Senior-Assistent ist und das Pech hat, eben nicht für den Aufstieg ausgewählt zu werden, der langweilt sich mit der Zeit einfach furchtbar auf diesen niedrigen Stellen, lernt nichts mehr dazu und geht in den allermeisten Fällen freiwillig und sogar gerne. Denn so toll sind die Jobs dort nicht, dass man denen nachtrauern müsste. Das ist überhaupt nicht mit einem Job in der Industrie zu vergleichen.

Meine eigene Erfahrung bei den Big4 deckt sich auch damit. So schwierig ist die Arbeit dort nicht. Eher im Gegenteil, wer immer nur Fälle eines Fachgebiets bearbeitet, muss deutlich!!!! weniger wissen als bei einer Gesellschaft, die einen querbeet einsetzt. Die Manager dort haben mir selbst gesagt, dass sie niemanden zwingen zu gehen. Eher umgekehrt, wenn die Assistenten länger bleiben würden, dann würden sie sich viel Einstellungs- und Einarbeitungsaufwand sparen. Die Realität sieht aber so aus, dass die Leute ganz von selber gehen. Viele machen hinterher auch keine große Karriere. Sie gehen oft in ihren Heimatort zurück oder so.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Nicht nur Service-Center. Da werde eher Routineaufgaben hin ausgelagert. Das Problem ist, dass man viele Dinge nicht so einfach auslagern kann, weil sie Sachverhaltskenntnisse voraussetzen. Die kann man nicht so einfach vermitteln bzw. das ist ineffektiv, weil einer muss vermitteln, der andere zuhören. Ob das durch die Effizienz eines Service-Centers wieder rausgeholt wird, ist fraglich.

Steuerfachangestellte/-fachwirte findet man zum Teil auch in den Teams eingebunden. PwC Düsseldorf hat davon eine ganze Truppe. Ich denke das ist sicher kein schlechter Job im Vergleich zu manchen kleinen Büros. Allerdings ist denen ein weitere Aufsteig zum Manager meistens versagt.

Lounge Gast schrieb:

Das man viele Dinge auf berufserfahrene Bilanzbuchhalter bzw.
Steuerfachangestellte etc. verlagern kann sind die großen WPs
mittlerweile auch gekommen, weshalb Service-Center gerade
groß im Kommen sind.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Warum denkst du, dass ein Job als Steuerfachangestellter bei PWC besser ist als ein Job in einer kleinen Kanzlei?

Ich finde, dass man in einer kleinen Kanzlei als Steuerfachangestellter viel selbständiger arbeiten kann. Man bekommt einen eigenen Mandantenstamm, den man (eine gewisse Berufserfahrung vorausgesetzt) alleine betreut. Man ist völlig frei in der Zeiteinteilung, organisiert sich selbst, bespricht alles mit den Mandanten selbst. Die Tätigkeit ist außerdem abwechslungsreicher vom 1. bis 10. des Monats Fibu, vom 11-20. des Monats private Steuererklärungen, vom 21. -26. des Monats Löhne und dann schiebt man am Ende des Monats einen Jahresabschluss dazwischen (so als Beispiel, wie ein Monat aussehen kann). Wenn man unbedingt Führungsverantwortung übernehmen will, dann kann man später in eine etwas größere Kanzlei wechseln und dort Teamleiter / Hauptmandatsverantwortlicher werden und auch selbst Steuerfachangestellte ausbilden.

Bei PWC dagegen arbeitet man immer nur immer der höheren Ebene zu und bearbeitet immer nur das gleiche Thema. Was ist daran toll? Und dann muss man sich auch noch mit diesen Hochschulabsolventen rumschlagen, die mal ganz ehrlich, gerade in den ersten zwei Jahren wirklich Null Ahnung von nichts haben und sich dann auch noch was einbilden. Es hat schon seinen Grund, warum die Big4 auch unter den Bilanzbuchhaltern / Steuerfachwirten nur ganz junge Leute nehmen wollen. Sonst würde es nämlich brutal auffallen, wie schlecht deren Assistenten im Vergleich sind.

P. S. Ich habe übrigens beides Ausbildung und Studium und mache bald das Steuerberaterexamen. Ich kenne also beide Seiten.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Es liegt eher daran, dass man während der Busy-Season 50+ Schichten schiebt, wenn man Pech hat teils sogar zur Off-Season, du dich immer reinhängst und am Ende vom Jahr bekommst du eine miese oder durchschnittliche Beurteilung, nicht weil du schlecht bist sondern schlichtweg weil sich die Hierarchie nach oben hin stark verengt und du künstlich mies geredet wirst damit sie dir die Beförderung vorenthalten können. Ohne Kontakte bzw. Förderer wird es ab Senior extrem frustrierend und du fragst dich warum du solche Mörderschichten schiebst, während die Industrie nach kompetenten Rechnungsprüfern sucht und deine Arbeit kein Stück gewürdigt wird (weder finanziell noch persönlich).

Hatte einen Arbeitskollegen, der war quasi ein 1 Mann Prüfungsteam (sämtliche Dateien für Monate im Voraus vorbereitet, Ansprechpartner für alles usw usw.), ist aber gegangen weil er keinen Fürsprecher im Unternehmen hatte und er es für sinnlos erachtet hat dort noch weiter zu arbeiten, wenn schon im Voraus klar ist das man nie Manager wird. Auch wenn es für mich viel Mehrarbeit bedeutet hat ist es immer schön mit anzusehen, wie der Partner/Manager nichts mehr auf die Reihe kriegt und ein Mandat sogar abgegeben wird, weil ein "durchschnittlich" bewerteter Senior plötzlich fehlt.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Lounge Gast schrieb:

Warum denkst du, dass ein Job als Steuerfachangestellter bei
PWC besser ist als ein Job in einer kleinen Kanzlei?

Ich habe nicht geschrieben, dass PwC besser ist. Ich habe geschrieben "nicht schlecht im Vergleich". Und in der Tat bin ich der Meinung, dass das für Steuerfachangestellte eine ernsthafte und auch gute Alternative zu kleinen Büros ist.

Bei PWC dagegen arbeitet man immer nur immer der höheren
Ebene zu und bearbeitet immer nur das gleiche Thema.

Das macht man als Absolvent (Assistent) auch. Außerdem ist das genau der Punkt, den ich zuvor angesprochen hatte. Mit dem Aufstieg wird es für Steuerfachangestellte bei den Big4 schwierig. Schwierig aber nicht unmöglich! Schließlich kann man auch nach zehn Jahren (Steuerfachangestellter) bzw. sieben Jahren (Fachwirt) das StB-Examen machen und dann ist auch in dem Compliance-Bereichen eine Manager-Position sehr gut vorstellbar.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Und dann muss man sich auch noch mit diesen

Hochschulabsolventen rumschlagen, die mal ganz ehrlich,
gerade in den ersten zwei Jahren wirklich Null Ahnung von
nichts haben und sich dann auch noch was einbilden. Es hat
schon seinen Grund, warum die Big4 auch unter den
Bilanzbuchhaltern / Steuerfachwirten nur ganz junge Leute
nehmen wollen. Sonst würde es nämlich brutal auffallen, wie
schlecht deren Assistenten im Vergleich sind.

Ist klar, die WPs verzichten freiwillig auf kompetente Mitarbeiter weil sie ihre Absolventen nicht Bloß stellen wollen ;)

Der Hauptteil der Prüfung ist stumpfe Massenarbeit der sehr gut unter der Leitung eines Seniors/Managers von Anfängern bzw Assist1/ 2 absolviert werden kann, schon allein Praktis werden da voll in den Arbeitsprozess integriert und abgerechnet.

Warum die Big4 auf Absolventen bzw. Akademiker zurückgreifen?

Weil da arbeitswillige, karrieregeile Prüfungssklaven von der Hochschule kommen, die motiviert sind und die nächsten 2/3 Jahre ohne Motzen 50+ Schichten schieben für ein vergleichsweise unterdurchschnittliches Gehalt (könnt es gerne mal auf den Stundenlohn runterbrechen) und das alles nur für die Illusion einer Karriere! Wieviele Bilanzbuchhalter wohl bereit wären ihr Arbeitsleben lang über Monate unbezahlte/unausgeglichene Überstunden zu leisten und regelmäßig ins Hotel zu gehen, voll in dem Bewusstsein ohne WP nie mehr zu sein als ein elendiger Prüfungssklave?

Die Arbeitsbedingungen, die bei den Big4 im Audit herrschen !erträgt! man zwecks Karriere oder Erfahrungsgewinn und verschwindet dann in einen ruhigeren oder besser bezahlten Beruf. Es gibt als Bilanzbuchhalter keinen ersichtlichen Grund da mitzumachen (außer um seinen Butthurt gegenüber Akademiker zu mildern) und die Big4 haben im Audit schonmal gar keine Lust auf Gewerkschaften mit 35h Prüfungsteams und fester Überstundenregelung.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

E&Y hat zumindest im Bereich Assurance einen (inoffiziellen) Einstellungsstopp, beruhend auf Überkapazitäten im Staffbereich. Man macht sich also dort scheinbar krisenfest. Die anderen Bereiche stellen wesentlich restriktiver ein. Das lässt sich zumindest bei E&Y sehr gut in der Stellenbörse ablesen. Es sind nicht mehr so viele Stellen ausgeschrieben wie sonst. Ausnahme bilden einzelne Spezialbereiche.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Nachdem sich E&Y sehr deutlich krisenfest macht (siehe andere Beiträge), KPMG wegen Mandatsverlusten Mitarbeiterentlassungsprogramme fährt, reagiert nun wohl auch PwC: Bei PwC soll es mutmaßlich ein neues Partnerfreisetzungsprogramm geben. Auch auf anderen Ebenen wird und/oder soll mutmaßlich ausgekehrt werden!
Immer mehr verkürzt sich so auf allen Ebenen die Verweildauer im Unternehmen. Immer weniger der jüngeren Arbeitnehmer gehen noch nicht einmal ins Steuerberaterexamen; offenbar wird dieses im FS-Bereich mutmaßlich nicht mehr gefördert/unterstützt. Viele andere sehen überhaupt keinen Sinn im Ablegen der Examina.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Die BIG4 arbeiten immer mehr mit Praktikantenzeitverträgen für die Busy saison. C, SC werden somit immer weniger. Warum die Mandanten sich noch ruhig verhalten, wo die Prüferqualität doch immer mehr abnimmt?
Wir C oder SC müssen immer Tätigkeiten übernehmen, für die wir nicht bezahlt werden und keine Überstunden bekommen. Insofern sind die meisten von uns am Überlegen, ob wir überhaupt ein Examen ablegen und stattdessen nach 2-3 Jahren schon einen anderen AG in der Industrie suchen.

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WiWi Gast

KMPG - Büros über die Feietage geschlossen

Stimmt eigentlich die Meldung, dass KPMG alle Mitarbeiter, die nicht in dieser Zeit bei Mandanten waren, in den Zwangsurlaub geschickt hat, um Kosten für Licht und Energie zu sparen, in dem sie die Büros komplett geschlossen haben?

Ist das schon die pure Verzweifelung und Panik?

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Genau so ist es.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Kann ich bestätitigen- Siehe Stellenausschreibung -immer 3 Monatsverträge, Übernahme immer ausgeschlossen, Arbeitszeiten massiv hoch!

Lounge Gast schrieb:

Die BIG4 arbeiten immer mehr mit Praktikantenzeitverträgen
für die Busy saison. C, SC werden somit immer weniger. Warum
die Mandanten sich noch ruhig verhalten, wo die
Prüferqualität doch immer mehr abnimmt?
Wir C oder SC müssen immer Tätigkeiten übernehmen, für die
wir nicht bezahlt werden und keine Überstunden bekommen.
Insofern sind die meisten von uns am Überlegen, ob wir
überhaupt ein Examen ablegen und stattdessen nach 2-3 Jahren
schon einen anderen AG in der Industrie suchen.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Jeder bekommt genau das was er verdient. Wenn die Mandanten ständig die Stundensätze drücken, können sie wohl kaum auf gleichbleibende Qualität vertrauen.

Ist letztendlich dasselbe, was wir im Verbrauchermarkt beobachten können. Der Kunde will immer weniger zahlen und bekommt nun überwiegend nur noch industriell hergestellte, minderwertige Produkte im Discounter.

Lounge Gast schrieb:

Warum die Mandanten sich noch ruhig verhalten, wo die
Prüferqualität doch immer mehr abnimmt?

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Ein KPMGler

Re: KMPG - Büros über die Feietage geschlossen

Das stand ja sogar in dem schönen Artikel im Manager Magazin vor 2 Monaten.

Korrekte Antwort: Jain

Ja, es wurde geplant, Betriebsferien durchzusetzen für die Zeit Weihnachten - nach Sylvester. Es sollte zum einen die Kosten für den Betrieb der Büros reduziert werden (Kantine, Reinigung, Security, IT, ..., kalkulierte Einsparungen rd. halbe Mio EUR) und zum anderen Urlaubsrückstellungen abbauen. Extrem viele Leute sitzen zwischen den Feiertagen einfach im Büro und sortieren ihre Mail, oder machen was, was "sie schon immer mal machen wollten". Davon ungenommen waren Kollegen, die auf Projekte buchen konnten.

Letztendlich aber Nein, weil: Betriebsferien wurden kurzfristig abgesagt, weil es einfach zu viele gab, die arbeiten mussten (!!). Dafür wurden dann die Büros in dieser Zeit im sog. Wochenend-Modus betrieben, also keine Kantine, reduzierte Security, waren aber offen, beheizt, Wasser lief, Strom gabs, usw usf.

Fands aber in den letzten Wochen für echt faszinierend, was für ein Fass gemacht wird, für eine betriebswirtschaftlich vollkommen sinnvolle Maßnahme.

Anyway, hat ja nicht stattgefunden...

Lounge Gast schrieb:

Stimmt eigentlich die Meldung, dass KPMG alle Mitarbeiter,
die nicht in dieser Zeit bei Mandanten waren, in den
Zwangsurlaub geschickt hat, um Kosten für Licht und Energie
zu sparen, in dem sie die Büros komplett geschlossen haben?

Ist das schon die pure Verzweifelung und Panik?

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WiWi Gast

Re: KMPG - Büros über die Feietage geschlossen

Jein. Es stimmt, dass KPMG in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester und die Woche darauf dicht gemacht hat. Unzutreffend ist, dass diese Maßnahme dem Zweck diente, Kosten für Licht/Energie zu sparen.

Mit gesundem Menschenverstand dürfte jedem klar sein, dass die Einsparungen bei Licht/Energie kaum ins Gewicht fallen. Das ist nicht einmal bei Heizkosten der Fall. Mal abgesehen davon kann man das Gebäude ohnehin nicht total auskühlen lassen.

Es ging in erster Linie wohl um den Abbau von Urlaubsbeständen. Und das ist eine durchaus sinnvolle Maßnahme. Der Zeitraum der Betriebsferien umfasste fünf Arbeitstage. Bei knapp 8000 Mitarbeitern bestand somit das Potential zum Abbau von 40000 Urlaubstagen. Bewertet man den Urlaubstag mal vorsichtig mit durchschnittlich 200 Euro, konnten damit Urlaub im Wert von knapp 8 Mio. Euro abgebaut werden.

Soweit ich das beobachtet habe, ist das sogar - von der Begleitung durch die Medien (Managermagazin) abgesehen - ziemlich geräuschlos verlaufen. Da wo dringend Leute auf Mandaten arbeiten mussten ("fast close"), haben sie gearbeitet. Die anderen sind zuhause geblieben. Von denen hätte ohnehin ein Teil Urlaub genommen, denn wenn wir mal ehrlich sind, wer hat schon groß Bock nach Weihnachten für zwei Tage ins Büro zu kommen bis schon wieder Silvester vor der Tür steht. Die anderen hätten nicht viel getan außer Ablage etc. Also machte es durchaus Sinn den Urlaub anzuordnen. Bei mir nach dem Urlaub - nicht eine Mail vom Mandanten, die einer Bearbeitung bedurft hätte. Anscheinend haben die in der Zeit auch "Winterschlaf" gehalten. Alles in Allem halte ich diese Idee für eine sinnvolle betriebswirtschaftliche Maßnahme.

Mal abgesehen davon fand ich´s auch so einfach genial, dass sich ausgerechnet eine WP-Gesellschaft dieser Größe mal traut, über die Feiertage runterzuschalten und so ein bisschen zur Entschleunigung beizutragen. Vielleicht sind die Mitarbeiter jetzt auch ausgeruhter für die anstehende busy season. ;-)

Lounge Gast schrieb:

Stimmt eigentlich die Meldung, dass KPMG alle Mitarbeiter,
die nicht in dieser Zeit bei Mandanten waren, in den
Zwangsurlaub geschickt hat, um Kosten für Licht und Energie
zu sparen, in dem sie die Büros komplett geschlossen haben?

Ist das schon die pure Verzweifelung und Panik?

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Bei einigen der BIG4 werden bereits Praktikanten früher nach Hause geschickt; die Auslastung fehlt wohl und die shared service müssen aus politischen Gründen ausgelastet werden. Sind meine Infos richtig?
Das wäre eine echte V... von uns Hochschülern, die eigentlich für wenig Geld was lernen wollen. Ich würde mir dann ein Praktikum bei den BIG4 überlegen.

Lounge Gast schrieb:

Die BIG4 arbeiten immer mehr mit Praktikantenzeitverträgen
für die Busy saison. C, SC werden somit immer weniger. Warum
die Mandanten sich noch ruhig verhalten, wo die
Prüferqualität doch immer mehr abnimmt?
Wir C oder SC müssen immer Tätigkeiten übernehmen, für die
wir nicht bezahlt werden und keine Überstunden bekommen.
Insofern sind die meisten von uns am Überlegen, ob wir
überhaupt ein Examen ablegen und stattdessen nach 2-3 Jahren
schon einen anderen AG in der Industrie suchen.

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

son quark. mache gerade praktikum bei pwc. bin voll ausgelastet. bei unserem standort wird auch weiterhin eingestellt

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

könntest du die Standorte bitte mitteilen??? Vielen dank

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Dass Praktis früher nach Hause geschickt werden weil nichts zu tun ist kann ich bestätigen. (Bin bei EY)

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Das ist tatsächlich Quatsch mit den Praktikanten! Warum sollte das Unternehmen denn einen Praktikanten nach Hause schicken?! Der Praktikant kostet so oder so xy EUR im Monat und bei ihm ist die Auslastung vollkommen egal. Er hat auch kein Zeitkonto, könnte also auch keine Überstunden abfeiern, da er keine machen darf...
Bevor Praktikanten nach Hause geschickt werden, ordnen sie lieber die Ablage!
Man liest selten so viel Grütze wie hier.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Stimmt es das bei EY alle Trainings für das gesamte 1. Quartal abgesagt wurden? Fände das schon ein beunruhigendes Zeichen... Als nächstes gibts dann ne Gehalts-Nullrunde oder wie...? Wie sieht es denn mit Einstellungen aus? Ich weiß dass es bis Oktober/November noch Einstellungen gab (auch A1), wie ist es inzwischen?

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

das mit den Trainings würde mich nicht wundern! Bei anderen Big4 gab es im vergangenen Jahr schon massive Kürzungen im Trainingsbudget! Kosteneinsparungen sind ja wirklich ok, aber wenn eine Firma, deren Kapital die Mitarbeiter sind, bei Schulungen, Weiterbildungen und Zertifizierungen spart, dann hört der Spass echt auf.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

An den "Das ist tatsächlich Quatsch"-Typen: Und wenn ichs selber erlebt habe? Wie kannst du da sagen, dass es Quatsch ist?

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Ich fang am 1.2. an
In der Prüfung

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WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Liebe wiwi-treff community,

ich kann euch beruhigen. Ernst & Young hat nicht pauschal alle Trainings abgesagt. Der Mitarbeiterentwicklung wird weiterhin der Stellenwert zugemessen, den sie verdient. Es ist richtig, dass man mit einem verstärkten Kostenbewusstsein an die mit den Trainings verbundenen Reisekosten der Teilnehmer herangeht.
Für einige Trainings kann dies bedeuten, dass man sie verschiebt, andere finden unverändert statt und wieder andere werden ausgesetzt.

Grundsätzlich ist man bestrebt, ein vernünftiges Verhältnis zwischen den Reisekosten zu/von den Trainings sowie dem Trainingsnutzen für die Teilnehmer und letztendlich für Ernst & Young zu wahren.

Ich glaube in Anbetracht der momentanen wirtschaftlichen Entwicklung und Unsicherheit ist ein solches Verhalten durchaus nachvollziehbar.

MfG.

antworten
WiWi Gast

Re: Überkapazität bei Big4 - neue Probezeitenkündigungen?

Ich wünsche viel Spaß, viele nicht aufschreibbare Überstunden, Kollegen, die gerade entfernt werden sollen ...

Es geht nicht mehr um Qualität, Dein eigenes Fortkommen (z.B. StB-Examen) interessiert dabei auch nicht mehr.

Lounge Gast schrieb:

Ich fang am 1.2. an
In der Prüfung

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