Gebrandmarkt als Jobhopper?
Hallo zusammen,
Ich bin Ende 20 und Diplom Wirtschaftsingenieur (TU).
Ich bin mit meiner aktuellen Jobsituation nicht zufrieden, habe aber Angst bei einem Wechsel als Jobhopper verbrannt zu sein.
Nach dem Studium habe Ich für 6 Monate bei einem Ingenieurdienstleister gearbeitet. Habe aber schon nach 5 Monaten gekündigt, da Ich eine Festanstellung bei einem ausländischen Großkonzern bekommen haben. (Nicht der Kunde, nach meiner Erfahrung schafft so gut wie kein Dienstleister Sklave eine Übernahme beim Kunden wegen den hohen Ablösezahlungen an den Dienstleister, aber andere Geschichte!)
Jedenfalls bin Ich bei diesem Konzern nun seit rund 1,5 Jahren.
Das erste Jahr hat es mir ganz gut gefallen.. aber es wird von Tag zu Tag schlimmer.
Die Pros:
- unbefristete Festanstellung
- rund 52K p.A. - noch OK dazu später mehr
- gegraphische Bequemlichkeit (5 Minuten Arbeitsweg in ländlicher Region)
- die direkten Kollegen sind sehr nett&hilfsbereit
- halbwegs interessante Aufgaben mit viel Kontakt zum Konzern Management (bis zum Vorstand)
Doch nun die Contras:
Mir wurden viele Versprechungen gemacht, welche nicht gehalten wurden.
- Von einer Gehaltserhöhung (lächerliche 6%), welche mir im Sommer für das neue Jahr versprochen wurde will in der Personalabteilung keiner mehr was wissen (Dem Konzern geht es aktuell wirtschaftlich überragend, Ich sehe die Auftragsbücher und die quillen über)
- Bei mir wird durch einen Trick systematisch der IG Metall Tarif umgangen. Während bei uns Leute mit einer Ausbildung mit rund 65.000? p.A. und bei 35h Woche mit Freizeit Ausgleich nach Hause gehen, habe Ich Vertrauensarbeitszeit ohne Überstundenvergütung bei lächerlichen 52.000?
- Software Schulungen (ERP System), welche mir die Arbeit wesentlich erleichtern würden, werden seit 1,5 Jahren vor sich hin geschoben. Inzwischen habe Ich mir vieles im Eigenstudium angeeignet aber professionell geht anderst.
- Feedback Gespräche oder der gleichen gibt es nicht
- Keine Unterstützung bei Fortbildungen (z.B. Six Sigma Lehrgang wurde abgelehnt)
- Außerdem haben wir einen neuen Werksleiter der die Belegschaft richtig gängelt, z.B. ist das private telefonieren/SMS/whatsapp schreiben auch mit privaten Handys nun auf dem ganzen Werksgelände verboten, Internetnutzung nun sowieso und Ich muss vor 7:30 im Büro erscheinen (Vertraglich nur 9-15 Kernarbeitszeit) um ein gutes Vorbild für die Azubis zu sein. Das die Azubis direkt nach dem Abschluss mehr verdienen und über mich als Vorbild nur lachen setzt dem ganzen die Krone auf.
Aus diesen Gründen will Ich das Unternehmen wechseln.
Ich denke eine neue Stelle zu finden wird nicht schwer. Ich denke Ich könnte mich finanziell durchaus etwas verbessern.
Allerdings, wenn Ich eine neue Stelle antrete und die dann gar nicht passt werde Ich dennoch Jahre dort ausharen müssen..
Wenn man das erste mal nach 6 Monaten wechselt und dann nach 1,5 (bzw. mit neuem Job finden, Kündigungsfrist eher 2 Jahre) wieder wechselt kann man dann nach einem Jahr sicher nicht wieder was finden und ist gebrandmarkt als Jobhopper. Davor habe Ich Angst. Und bei einer neuen Stelle weiß man nie wie es wird..
Ich weiß wirklich nicht was Ich machen soll...
Wie seht Ihr das?