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Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

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WiWi Gast

Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Hallo zusammen,
ich wollte mal fragen, ob ihr Erfahrungen mit Initiativbewerbungen als Berufseinsteiger gemacht habt.
Ich bin gerade auf Jobsuche und die meisten Unternehmen schreiben einfach keine Einstiegspositionen aus. Das meiste sind Praktikantenstellen und hin und wieder gibt es mal ein interessantes Traineeprogramm. Ich habe jetzt gedacht, einfach mal Initiativbewerbungen zu schreiben, auch wenn die Erolgschancen wahrscheinlich gering sind. Habt ihr da vielleicht Erfahrungswerte?

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Ich weiß von einem großen Automobilkonzern, der auf seiner Recruitingplattform zwar permanent die Möglichkeit einer "Initiativbewerbung" für diverse kaufmännische Bereiche anbietet, diese jedoch nur eine Dummy-Funktion haben und der zuständige Personal-Praktikant angewiesen ist, die darauf eingehenden Bewerbungen direkt zu löschen. Warum auch immer.

Bei uns im Unternehmen haben kaufmännische Initiativbewerbungen auch gar keine Chance. Wir müssen sparen und sogar Ersatzbesetzungen zunächst vom Vorstand bewilligen lassen.

Zurzeit flaut die Wirtschaft eben wieder ab und die Firmen stellen ungerne ein, wenn sie nicht unbedingt einen Ersatz für jemand anderes brauchen. Und das ist selten eine Einstiegsposition. Also sehe ich deine Chancen zurzeit eher schlecht.

Aber ich sage auch: wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Auskunft unsere Personalabteilung auf meine Frage: "Die leg ich alle auf einen Stapel, reingekuckt hab ich noch nie".

Ich habe letztens einen Werktstudenten eingestellt, weil er unserem Büro eine Initiativbewerbung geschickt hat und wie die Faust aufs Auge auf ein anstehendes Projekt gepasst hat.

Also, versuchs. Aber dann darf es keine 0815-Floskel-Bewerbung sein. Initiative, Begeisterunsgfähigkeit und Interesse am Thema/Firmaa/Job haben alle, der fachliche Background muss passen. Wenn dein Profil genau auf eine bestimmte Abteilung, Stelle o.ä. passt kann es etwas werden, und wenn sich jemand nach 3 Monaten bei dir meldet weil er eine Stelle hat.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Der Wirkungsgrad einer Initiativbewerbung ist vergleichbar mit Postwurfsendungen. Die meisten Leute schmeißen ungebetene Post direkt in den Müll. Nur in äußerst seltenen Fällen, liest jemand die (Be-)Werbung oberflächlich durch und gleicht das Angebot mit seinem Bedarf ab. Die Wahrscheinlichkeit steigt mit der Ausbringungsmenge.

Übertragen auf Bewerbungen müsste man eine unglaubliche Menge davon vesenden, um eine sehr geringe Anzahl von Treffern zu erzielen - das grenzt an SPAM. Klar kann man es versuchen. Bei einigen hat das auch schon geklappt. Beim Lotto gewinnen ja schließlich auch manchmal ein paar Leute.
Meine persönliche Meinung: Bei der Stellensuche sollte man nicht Lotto spielen, sondern gezielt und effektiv vorgehen.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Wo es aber funktionieren kann sind Startups.

Habe mich in einer europäischen Hauptstadt bei etwa zehn Startups initiativ beworben - Antworten kamen von vier, Einladungen von zwei.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Das kommt wie immer darauf an. Bei einigen Initiativbewerbungen schaut sie vielleicht keiner an aber wenn sie gut auf ein Unternehmen und eine Funktion oder Nische zugeschnitten ist, sollte die Quote der Vorstellungsgespräche deutlich besser als bei der Bewerbung auf Stellenanzeigen sein. Vor allem bei eher durchschnittlichen Noten.

Gute Aufhänger sind seltene Sprachfertigkeiten des Mutterkonzerns im Ausland, Praktika bei Wettbewerbern oder im gleichen Funktionsbereich anderer Branchen aus dem sich interessante neue Ideen transferieren lassen, evtl. extreme Leidenschaft / Hobbies mit Bezug zu Produkten des Unternehmens und das größte Potential liegt sicher in einer Masterarbeit, die spezielles Branchen- und Unternehmenskennntisse vermuten lässt.

Ich würde zudem empfehlen, immer einen Leiter / Ansprechpartner in der Fachabteilung für eine Initiativbewerbung zu ermitteln.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Ich habe mich letztes Jahr u.a. bei zwei großen dt. Automobilkonzernen initiativ für ein Praktikum beworben.

Bei dem ersten wurde ich noch innerhalb der gleichen Woche vom Fachbereich kontaktiert. Es klang, als würden sie wirklich dringend jemanden brauchen und nach einem Telefoninterview wenig später hatte ich schon die Zusage.

Beim anderen hat es 1-2 Monate gedauert, dafür war die Stelle, um die es ging, wirklich sehr attraktiv (im Stab eines der Vorstände).

In beiden Fällen war mein Studienschwerpunkt ausschlaggebend. Außerdem hatte ich schon ein bisschen Erfahrung im Automotive (hohe Produkaffinität ist unverzichtbar in der Branche). Ich bin vom CV her überdurchschnittlich, aber auch kein Überflieger (also bei Tier 1 Beratungen wurde ich nie eingeladen, aber bei Tier 2 und 3).

Man sieht: Es ist möglich, allerdings habe ich natürlich ein paar mehr Initiativbewerbungen rausgeschickt als die beiden und nie etwas zurückbekommen.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Praktikumsbewerbungen sind nicht das gleiche! Billige Arbeitskräfte sind immer gern gesehen. Schau dir allein das Recruiting-Portal von VW an - wie viele Praktika-Gesuche gibt es da allein? Und wenn das Praktikum schon ausgeschrieben wird, ist wirklich Not am Mann.

An Praktika kommt man generell sehr viel leichter ran, als an Festanstellungen (auch befristete). Initiativbewerbungen lohnen sich da weniger bei den großen Konzerneben (zu starre Gebilde), sondern eher bei kleineren Klitschen wie z.B. Start-ups oder Mittelständler, wo die Bewerbungen eher mal bei den wirklich Verantwortlichen auf dem Tisch landen und auch gelesen werden.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Ich habe es einmal mit einer Initaitivbewerbung versucht und dabei Erfolg gehabt. Bin auf ein LinkedIn Profil gestoßen, das mir sehr zugesagt hat (Profil). Habe dann einfach mal eine Bewebrung vorbereitet und wenige Tage später war ich schon beim Vorstellungsgespräch. Ich denke, man hat niemals etwas zu verlieren, sondern zeigt auf diese Art und Weise, dass man Ehrgeiz besitzt.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Hatte zu Zeiten der Jobsuche vorher bei den Firmen angerufen, mich vorgestellt der HR Abteilung kurz meinen Hintergrund etc vorgestellt und gefragt, ob sich eine Initiativbewerbung lohnt. War mMn n ganz gutes System um etwas vorzusortieren. Ca 40 Telefonate, 5-6 Firmen hatten Interesse, bei glaube zwei hatte ich dann letztlich ein Vorstellungsgespräch. War aber nicht direkt nach der Uni sondern mit 2 Jahren BE, jedoch recht spezielles Profil und die Firmen waren durchweg aus dem Mittelstand bis glaub max 1000 MA

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Ich habe nach dem Studium etwa 80 Initiativbewerbungen verschickt.
Die Bewerbungen hatten den Charakter eines Serienbriefs: Unternehmen und manchmal Anrede (anstelle allgemeinen "... Damen und Herren").
Eingeladen wurde ich genau einmal - auf eine Stelle, auf die mein Profil nicht passte, die ebenfalls ausgeschrieben war.
Die Quote Einladungen auf ausgeschriebene Stellen betrug hingegen etwa 1/3.

Ich bin daher der Meinung, dass Initiativbewerbungen nichts bringen.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Initiativbewerbungen bei kleineren Unternehmen und Mittelständlern eher berücksichtigt werden, als in großen Konzernen. Diese haben nämlich feste Pläne bezüglich ihrer Belegschaftsstrukturen und stellen selten jemanden ein, wenn sie nicht gerade ohnehin eine Planstelle offen haben (wie schon erwähnt wurde, ist das bei Praktika und Aushilfsjobs anders, weil keine feste Planstelle). Außerdem sind die internen Vorgänge sehr statisch, und die Entscheider bekommen solche Initiativbewerbungen selten zu Gesicht.

Bei den kleineren Firmen ist da einfach mehr Spielraum. Wenn der Geschäftsführer dort eine Bewerbung in den Händen hält, die im zusagt, ist die Wahrscheinlichkeit zum Gespräch eingeladen zu werden, i.d.R. höher.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Ich glaube, da kein Muster erkannt zu haben in meiner Vergangenheit. Egal, welche Größe oder Branche. Die Frage, die Du stellst, ist ja: lohnt es sich, den Aufwand zu betreiben? Da sage ich: ja. Bewerben heißt immer auch Aufwand.

Manche Firmen werden zugemüllt mit Initiativbewerbungen, haben null Bock und berufen sich auf Webportale (was einfacher für HR ist...). Andere wiederum (wie bei uns) sind chronisch unterbesetzt in HR und sind froh, wenn Leute sich initiativ bewerben. Denkfehler? Nein. Weil auf Messen fahren oder Stellenanzeigen aufsetzen mehr Aufwand ist, als eine auf dem Silbertablett präsentierte Bewerbung zu lesen, wie mir mein HRler einst zugeflüstert hat.

Das Silbertablett herzustellen, ist also deine Aufgabe. Also informieren, Bedarf abchecken (=vorher anrufen) und schön aufbereiten (nicht zu viel Text). Das ist die halbe Miete.

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WiWi Gast

Re: Erfahrungen mit Initiativbewerbungen

Ich habe nach dem Studium etwa 80 Initiativbewerbungen verschickt. Die Bewerbungen hatten den Charakter eines Serienbriefs

Wundert mich nicht, dass Du keine Einladung bekommen hast. Als (heutiger) Chef sehe ich mit einem Blick und Querlesen, ob ein Bewerber mir (a) unstrukturieren Schema F-Müll schickt oder (b) in der Lage ist, mir eine gute Entscheidungsvorlage auf den Tisch zu legen. Sollte es letztlich bei (b) fachlich nicht passen, antworte ich diesem und gebe Feedback. (a) wandert unkommentiert in den Papierkorb.

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