WiWi Gast schrieb am 09.02.2020:
Dafür gibt es in den Großstädten wie Leipzig viele ETWs (Häuser aus der Gründerzeit), die viel besser saniert sind als die vergleichbaren Objekte im Westen. Das ist das Ergebnis von steuerlicher Förderung nach der Wende. Die Kapitalanleger der ersten Stunde aus dem Westen sind damit zum Teil insolvent geworden. Heute stehen die Objekte gut da. Die Kaufkraft steigt, Nachfrage von der einheimischen Bevölkerung ist vorhanden. Die Notariate haben da manchmal so viel zu tun, dass man auf einen Beurkundungstermin schon mal 4 Wochen warten darf (ist mir passiert).
Alles, was an historischen Häusern derzeit bewohnt ist, wurde nach 1990 kernsaniert. Denn diese Häuser wurden in der DDR-Zeit vollkommen verwahrlost, daher war eine Kernsanierung auch unumgänglich. Das passierte in den 90ern und teilweise auch Anfang der 2000er Jahre. Da wurde dann wirklich alles getauscht. Neue doppelt verglaste Holzfenster, Elektrik und Bäder komplett neu. Neues Parkett usw.
Das passierte dann häufig durch Kapitalanleger der ersten Stunde, welche für die Häuser einen horrenden Preis zahlten und dann auch noch die "Luxus"-Sanierung. Das hätte sich nur gerechnet, wenn in Dresden oder Leipzig sofort danach Mietpreise wie in München die Regel gewesen wären. Utopisch.
Bei sogenannten Neubauten, also Gebäuden aus der DDR-Zeit kann es einen Sanierungsstau geben. Denn diese Gebäude wurden nicht unbedingt nach der Wende kernsaniert. Muss aber nicht der Fall sein und ist es statistisch m.E. auch nicht häufiger als westdeutschen Großstädten mit Bevölkerungswachstum.
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