WiWi Gast schrieb am 21.08.2023:
Bei Informatik ist das Ranking nicht so eindeutig und auch nicht so wichtig wie bei BWL, aber hier ein grobes Ranking für allgemeine Informatik, wie ich es einschätzen würde:
Tier 1: KIT, TUM, RWTH
Tier 2: Sonstige TUs (Darmstadt, Dortmund etc.), HPI, LMU, Bonn, Saarbrücken
Tier 3: Tübingen, FAU, HU, FU, Heidelberg, Freiburg, Paderborn
Tier 4: Sonstige Unis
Das ist meine persönliche Einschätzung, wirklich abheben tut man sich aber eigentlich nur durch Tier 1. Rankings im Internet sind oft tatsächlich tendenziös, gerade die Berliner Unis scheinen in den Rankings wie z. B. dem Wiwo-Ranking davon zu profitieren, dass es nun mal die größte Stadt mit den meisten ansässigen Firmen ist. Gleichzeitig ist mein Ranking natürlich sicher auch nicht hundertprozentige objektiv. Trotzdem hast du natürlich auch an Standorten wie Berlin den Vorteil, dass es dort viele Werkstudentenstellen gibt. Und gerade München bietet natürlich einen extremen Standortvorteil.
Natürlich kommt es aber auch sehr auf den Fachbereich an. Die RUB ist z. B. in allgemeiner Informatik ziemlich unbekannt und dieses Jahr wird dort auch zum ersten Mal ein Master angeboten, aber in IT-Sicherheit Tier 1.
Wirtschaftsinformatik ist nochmal etwas anders, da ich es eher schon als eigene Disziplin statt als Spezialisierung sehen würde, aber sowohl gute Informatik- und gute BWL-Unis (wie z. B. Mannheim oder Münster) sind meistens auch gut in Wirtschaftsinformatik, sofern sie es anbieten. Entsprechend ist der Fokus aber oft auch unterschiedlich.
FHs sind natürlich vom Ruf her unterhalb jeglicher deutschen Unis anzusiedeln, trotzdem könnte es die bessere Option sein, weil der Abschluss meistens deutlich leichter ist. Ein Informatikstudium an einer Uni (egal, welches Tier) ist sehr mathematisch und nur wenige schaffen es in Regelstudienzeit. Ein Schnitt von 1,1 bis 1,2 im Bachelor ist extrem schwer, also rechne mal eher mit schlechteren Noten, wenn du kein Ausnahmetalent bist. FHs können einfacher und entspannter sein und für viele Stellen hat man mit einem guten FH-Schnitt gute Chancen und ist letztlich den leichteren Weg gegangen. Wenn du sehr ambitioniert bist und gute Chancen auf einen Top-Job haben möchtest, solltest du aber natürlich eine möglichst hochgerankte Uni nehmen.
Grundsätzlich stimme ich Deiner Einschätzung zu habe. Aber neben TUM, KIT und RWTH gehört sicherlich auch das HPI in Tier 1. Dort läuft nur eine ausgewählte Anzahl von durchweg smarten Leuten rum. Ich habe selber an der TUM studiert, habe aber mehrfach Kontakt zu HPI-Studenten über diverse Hackathons gehabt. Rein von den Studierenden sehen die TUM, das KIT und RWTH im Schnitt dagegen deutlich schlechter aus. An der TUM geht es weniger um Motivation und schulische Leistung, um angenommen zu werden, sondern viel mehr sich München zu leisten. Viele die an der TUM, KIT oder RWTH studieren, würden niemals in einen Bachelor am HPI kommen - das HPI hat mit 1.5 den höchsten/niedrigsten NC für einen IT-Studiengang. Ganz davon ist das HPI in Deutschland die IT-Gründeruniversität und hat laut Crunchbase pro Alumni mehr Gründungen als TUM, KIT, RWTH, wenngleich die TUM ein höheres Funding in den gegründeten Startups hat. Die TUM ist an sich auch top ausgestattet und natürlich ist München eine schöne Stadt. Ich habe mich aber damals für München entscheiden, da ich bei meinen Eltern wohnen bleiben konnte.
Auch stimme ich Dir zu, dass es in IT i.d.R. diese Tiers wie in BWL nicht gibt, zumindest nicht in diesem Ausmaß:
T1: Ivy-League, Oxbridge
----
T2: KIT, HPI, TUM, RWTH
T3: T9
T4: restliche Universitäten
T5: FH
antworten