Das ist relativ einfach zu erklären: Bei den Recruitern geht es einfach darum, möglichst viele Anfragen zu schaffen (bei Arbeitnehmern, aber auch bei Arbeitgebern), um sich so im Idealfall in möglichst viele Besetzungverfahren "hineinzudrängeln" und dort dann Provisionen o.ä. kassieren zu können.
Das ist meist ein reines Massengeschäft und sowohl von der Quantität, als auch von der Qualität her oft nicht viel anders als irgendwelche Spam-Mails oder "I´m calling you from Microsoft"-Fakeanrufe. Irgendeiner "fällt" drauf rein, und wenn es nur 1 von 100 ist. Und schon lohnt sich die Sache. Dafür muß das aber natürlich alles standardisiert sein (nur wenige substanzose und allgemeine Formtexte, mit denen die Angeschriebenen behelligt werden) - und auch entsprechend billig.
Recruitingfirmen stellen daher gerne auch Berufseinsteiger ein, setzen sie dann in eine Art "besseres" Call-Center und lassen sie die gängigen Portale durchsuchen und möglichst viele Anfragen rausschicken. Da ist es gut möglich, daß man aus der gleichen Recruiting-Firma mal von Mitarbeiter X und zwei Wochen später von Mitarbeiterin Y angeschrieben wird, bevor Mitarbeiter X einem nochmal eine Woche später wieder den gleichen Standardtext wie beim ersten Mal schickt. Wer von den jungen Recruitern diesen Unsinn aushält und eine gute Quote erzielt, bekommt irgendwelche "Incentives" und schafft evtl. auch mal den Aufstieg. Wer diese stupide Arbeit nicht aushält oder zu "zurückhaltend" ist und keine Abschlüsse schafft, bleibt auf seinem kleinen Festgehalt sitzen und ist irgendwann raus aus dem Unternehmen.
Deshalb bin ich immer wieder überrascht, wenn Leute meinen, sie seien superbeliebt und die megatalentierte Fachkraft, nur weil sie jede Woche irgendwelche Recruiting-Mails im Postfach haben. Vieles ist Mist, einiges sogar einfach nur Fake und nur wenig ist wirklich seriös und ernstgemeint. Das ist aber bei Stellenausschreibungen, etc. auch nicht groß anders...
WiWi Gast schrieb am 03.10.2020:
Bekomme pro Woche seit Jahren 2-3 Anfragen. Bisher war noch NIE was brauchbares dabei. Erschreckend wie unfähig viele Recruiter sind einfachste Angaben in einem Linkedin Profil richtig zu lesen.
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