Hi,

Ich arbeite im öffentlichen Dienst mit einem M Sc. Abschluss einer Technischen Universität.

Das bedeutet in der Regel (ich weiß, dass es nicht immer so ist, aber meistens) ich werde E13 eingruppiert. Dh. wenn ich eine Gehaltsvorstellung im öffentlichen Dienst formuliere, dann gebe ich in der Regel diese E13 an, bzw ich gucke in die Tabelle was E13 für einem Gehalt entspricht. Das sind um 50 k (je nach Bundesland/Brutto jährlich).

Aber wie ist es in einem Unternehmen mit IG Metall tarif? Ich möchte mich für eine Stelle bewerben, die einen Universitätsabschluss erfordert und möchte meine Gehaltsvorstellung angeben.

Kann ich da etwa genauso wie im Öffentlichen Dienst in die Tariftabelle des IGM schauen und das Ergebnis als Wunschgehalt angeben?

Das würde bedeuten in Hessen für eine Stelle die ein Studium vorraussetzt:
EG 9 = Grundgehalt 60 k bzw all inclusive ca. 70 k laut ERA Rechner.

Ich finde das ist ziemlich viel, entspricht meiner Recherche nach auch nicht den üblichen Gehältern eines M Sc.

Wo ist da der Denkfehler?

WiWi Gast schrieb am 26.11.2020:

Hi,

Ich arbeite im öffentlichen Dienst mit einem M Sc. Abschluss einer Technischen Universität.

Das bedeutet in der Regel (ich weiß, dass es nicht immer so ist, aber meistens) ich werde E13 eingruppiert. Dh. wenn ich eine Gehaltsvorstellung im öffentlichen Dienst formuliere, dann gebe ich in der Regel diese E13 an, bzw ich gucke in die Tabelle was E13 für einem Gehalt entspricht. Das sind um 50 k (je nach Bundesland/Brutto jährlich).

Aber wie ist es in einem Unternehmen mit IG Metall tarif? Ich möchte mich für eine Stelle bewerben, die einen Universitätsabschluss erfordert und möchte meine Gehaltsvorstellung angeben.

Kann ich da etwa genauso wie im Öffentlichen Dienst in die Tariftabelle des IGM schauen und das Ergebnis als Wunschgehalt angeben?

Das würde bedeuten in Hessen für eine Stelle die ein Studium vorraussetzt:
EG 9 = Grundgehalt 60 k bzw all inclusive ca. 70 k laut ERA Rechner.

Ich finde das ist ziemlich viel, entspricht meiner Recherche nach auch nicht den üblichen Gehältern eines M Sc.

Wo ist da der Denkfehler?

Der Denkfehler liegt darin, dass du noch denkst, dass es richtig easy ist in ein IGM Unternehmen (vor allem in der jetzigen Zeit) reinzukommen.

WiWi Gast schrieb am 26.11.2020:

Wo ist da der Denkfehler?

Ich sehe keinen. Ich war auch E13, Stufe 3 im öf. Dienst und bin dann in die Industrie mit der entsprechenden Untergrenze meines Wunschgehaltes.

Aber, die IGM Stufen sind sehr verschieden und eigentlich finde ich, sollte in jeder Stellenbeschreibung stehen, welche Eingruppierung grob zu erwarten ist. Um dir aber Erfahrungswerte meinerseits zu geben: Ich war Praktikant in einem Konzern (im Osten von DE) und alle mit Master wurden mit E10 eingestellt. Die IGM Tabelle von 2018 lässt sich ja finden. Denk an die 13 Gehälter + Boni etc...

Der Denkfehler ist, dass IGM stark überdurchschnittlich entlohnt.

Da ist quasi gar kein Denkfehler. Ich kenne die EG-Stufen in Hessen nicht (jeder "Bezirk" koch da sein eigenes Süppchen, also wunder dich nicht, wenn plötzlich ein Schwabe von EG 14 spricht).
Man wird bei der IGM allerdings nicht nach Abchluss, den man hat, bezahlt, sondern nach Abschluss, der für die Stelle notwendig ist. Du schreibst selbst, dass in der Ausschreibung steht, dass ein Universitätsabschluss notwendig ist. Leider gibt es manchmal sogar Diskrepanzen zwischen der Stellenausschreibung und der internen Bewertung der Stelle, die dann besagt, dass eine mehrjährige Berufsausbildung auch okay wäre. Da wird viel Schindluder betrieben. Aber, sofern man verallgemeintern will: Je größer das Unternehmen, desto sicherer und "richtiger" werden die Stellen auch bewertet. In deinem Fall dann definitiv die erste oder zweite ERA-Stufe mit Hochschulstudium.

Das Gehalt hängt dann noch von der Leistungszulage und der Wochenarbeitszeit (35h oder 40h) ab. Außerdem kann es sein, dass du in den ersten Jahren noch kein Weihnachtsgeld erhältst.

Bei 40 Stunden solltest du schon mit 70k rechnen können, bei 35 immernoch mit 62-65. Falls es eine Stufe höher ist: umso besser.

Nicht jedes IGM UN bezahlt die Tarife, die du mit dem Tarif Rechner im Netz berechnest.
D.h. LZ Zuschläge sind geringer und entsprechende Boni etc. Vlt hat das UN auch ein Sonderhaustarifvertrag.
Erstmal entscheidet die Stelle über die Bewertung der EG Stufe. Was steht in der Stelle genau?
Nur Studium gefordert? oder auch vergleichbare Ausbildung möglich? Master oder Bachelor?BE erforderlich?

Allgemein würde ich sagen, kannst du bei einem Top Dax IGM als Ing Master 60-70 k erwarten. "Kleinere" IGM UN mit ein paar tausend MA eher 45 k - 55 k.
Generell entscheidet die Stelle, daher sollte es schon eine auf Projekt-/Konstruktionsingenieur-Ebene sein.

Irgendwie klingt es so, als wenn der TE gar nicht im öD arbeitet.
"Dh. wenn ich eine Gehaltsvorstellung im öffentlichen Dienst formuliere, dann gebe ich in der Regel diese E13 an, …"
Das klingt so, ob er sich parallel auch für den öD bewirbt.
Sitzt du nun auf einer E13 Stelle im öD oder nicht?

WiWi Gast schrieb am 26.11.2020:

WiWi Gast schrieb am 26.11.2020:

Wo ist da der Denkfehler?

Ich sehe keinen. Ich war auch E13, Stufe 3 im öf. Dienst und bin dann in die Industrie mit der entsprechenden Untergrenze meines Wunschgehaltes.

Aber, die IGM Stufen sind sehr verschieden und eigentlich finde ich, sollte in jeder Stellenbeschreibung stehen, welche Eingruppierung grob zu erwarten ist. Um dir aber Erfahrungswerte meinerseits zu geben: Ich war Praktikant in einem Konzern (im Osten von DE) und alle mit Master wurden mit E10 eingestellt. Die IGM Tabelle von 2018 lässt sich ja finden. Denk an die 13 Gehälter + Boni etc...

WiWi Gast schrieb am 26.11.2020:

Der Denkfehler ist, dass IGM stark überdurchschnittlich entlohnt.

Wenn nicht IGM stark überdurchschnittlich entlohnt, wer denn dann?

WiWi Gast schrieb am 26.11.2020:

WiWi Gast schrieb am 26.11.2020:

Hi,

Ich arbeite im öffentlichen Dienst mit einem M Sc. Abschluss einer Technischen Universität.

Das bedeutet in der Regel (ich weiß, dass es nicht immer so ist, aber meistens) ich werde E13 eingruppiert. Dh. wenn ich eine Gehaltsvorstellung im öffentlichen Dienst formuliere, dann gebe ich in der Regel diese E13 an, bzw ich gucke in die Tabelle was E13 für einem Gehalt entspricht. Das sind um 50 k (je nach Bundesland/Brutto jährlich).

Aber wie ist es in einem Unternehmen mit IG Metall tarif? Ich möchte mich für eine Stelle bewerben, die einen Universitätsabschluss erfordert und möchte meine Gehaltsvorstellung angeben.

Kann ich da etwa genauso wie im Öffentlichen Dienst in die Tariftabelle des IGM schauen und das Ergebnis als Wunschgehalt angeben?

Das würde bedeuten in Hessen für eine Stelle die ein Studium vorraussetzt:
EG 9 = Grundgehalt 60 k bzw all inclusive ca. 70 k laut ERA Rechner.

Ich finde das ist ziemlich viel, entspricht meiner Recherche nach auch nicht den üblichen Gehältern eines M Sc.

Wo ist da der Denkfehler?

Der Denkfehler liegt darin, dass du noch denkst, dass es richtig easy ist in ein IGM Unternehmen (vor allem in der jetzigen Zeit) reinzukommen.

Ich denke nicht, dass es easy ist Spezialist für das gefragte Fachgebiet zu sein, Auslandserfahrung beider exotischen Länder, die im Stellenagebot genannt sind, zu haben und deren beiden Sprachen verhandlungssicher zu beherrschen. Das ist wirklich ziemlich schwierig. Und selbst das ist noch keine Garantie für eine Einstellung. Von daher die Frage:

Wie gibt man eine Gehaltsvorstellung in diesem Fall an? Mir gehts dabei um die Methodik.

Normalerweise würde ich im Internet nach den Durchschnittslöhnen meines Abschlusses, der Branche, der Unternehmensgröße und Berufserfahrung gehen. Daraus was angemessenes formulieren.

Im öffentlichen Dienst würde ich weder nach Branche noch nach Unternehmensgröße schauen, sondern nur nach meiner Eingruppierung. Diese wäre E13. Fast jede Uni, Institut oder Behörde zahlt in meinem Fall E13. es ist einheitlich, sofern die Stelle meinen Abschluss voraussetzt.

Wie mache ich das aber bei einem mittelständischen Unternehmen, das nach IG Metall Zahlt. Gucke ich da auch stupide in die ERA Tabelle oder nicht? Vermutlich nicht. Sonst lande ich bei 70 k.

WiWi Gast schrieb am 26.11.2020:

Da ist quasi gar kein Denkfehler. Ich kenne die EG-Stufen in Hessen nicht (jeder "Bezirk" koch da sein eigenes Süppchen, also wunder dich nicht, wenn plötzlich ein Schwabe von EG 14 spricht).
Man wird bei der IGM allerdings nicht nach Abchluss, den man hat, bezahlt, sondern nach Abschluss, der für die Stelle notwendig ist. Du schreibst selbst, dass in der Ausschreibung steht, dass ein Universitätsabschluss notwendig ist. Leider gibt es manchmal sogar Diskrepanzen zwischen der Stellenausschreibung und der internen Bewertung der Stelle, die dann besagt, dass eine mehrjährige Berufsausbildung auch okay wäre. Da wird viel Schindluder betrieben. Aber, sofern man verallgemeintern will: Je größer das Unternehmen, desto sicherer und "richtiger" werden die Stellen auch bewertet. In deinem Fall dann definitiv die erste oder zweite ERA-Stufe mit Hochschulstudium.

Das Gehalt hängt dann noch von der Leistungszulage und der Wochenarbeitszeit (35h oder 40h) ab. Außerdem kann es sein, dass du in den ersten Jahren noch kein Weihnachtsgeld erhältst.

Bei 40 Stunden solltest du schon mit 70k rechnen können, bei 35 immernoch mit 62-65. Falls es eine Stufe höher ist: umso besser.

Vielen Dank, genau das wollte ich wissen. Also ich kann nicht einfach in eine Tabelle schauen sondern muss quasi wie in einem nicht tarifgebundenen Unternehmen alles berücksichtigen, meinen Marktwert ermitteln und dann verhandeln.

WiWi Gast schrieb am 26.11.2020:

Nicht jedes IGM UN bezahlt die Tarife, die du mit dem Tarif Rechner im Netz berechnest.
D.h. LZ Zuschläge sind geringer und entsprechende Boni etc. Vlt hat das UN auch ein Sonderhaustarifvertrag.
Erstmal entscheidet die Stelle über die Bewertung der EG Stufe. Was steht in der Stelle genau?
Nur Studium gefordert? oder auch vergleichbare Ausbildung möglich? Master oder Bachelor?BE erforderlich?

Allgemein würde ich sagen, kannst du bei einem Top Dax IGM als Ing Master 60-70 k erwarten. "Kleinere" IGM UN mit ein paar tausend MA eher 45 k - 55 k.
Generell entscheidet die Stelle, daher sollte es schon eine auf Projekt-/Konstruktionsingenieur-Ebene sein.

Vielen Dank, hier ist auch mein Denkfehler. während sich im öffentlichen dienst der Lohn ziemlich stark an Tarifrechner orientiert, sagt es praktisch überhaupt nichts darüber aus ob ein Unternehmen im IG M ist oder nicht, ich muss trotzdem von Grund auf verhandeln und schauen was sich der Arbeitgeber denn für eine Einstufung vorgestellt hat..

Zur Stellenausschreibung, es steht tatsächlich drin, das ein Bachelorabschluss plus Berufserfahrung notwendig ist.
und längere Aufenthalte in Asiatische Länder (beides eher 3. Weltländer). Ich habe einen Master und Auslandsaufenthalte in beiden Ländern spreche die Sprachen. Fachlich entspricht die Stelle fast meiner jetzigen. ich würde mit 60 K in die Verhandlung rein gehen + Kompensation für Reisen

WiWi Gast schrieb am 26.11.2020:

Irgendwie klingt es so, als wenn der TE gar nicht im öD arbeitet.
"Dh. wenn ich eine Gehaltsvorstellung im öffentlichen Dienst formuliere, dann gebe ich in der Regel diese E13 an, …"
Das klingt so, ob er sich parallel auch für den öD bewirbt.
Sitzt du nun auf einer E13 Stelle im öD oder nicht?

Wo ist da der Denkfehler?

Ich sehe keinen. Ich war auch E13, Stufe 3 im öf. Dienst und bin dann in die Industrie mit der entsprechenden Untergrenze meines Wunschgehaltes.

Aber, die IGM Stufen sind sehr verschieden und eigentlich finde ich, sollte in jeder Stellenbeschreibung stehen, welche Eingruppierung grob zu erwarten ist. Um dir aber Erfahrungswerte meinerseits zu geben: Ich war Praktikant in einem Konzern (im Osten von DE) und alle mit Master wurden mit E10 eingestellt. Die IGM Tabelle von 2018 lässt sich ja finden. Denk an die 13 Gehälter + Boni etc...

Du hast recht, habe das unglücklich formuliert, Ich meinte damit, wie ich vorgehen würde wenn ich im öffentlichen Dienst einen Gehaltswunsch ansetzen würde. bzw ich bewerbe mich parallel auch bei andern Instituten als bei meinem jetzigen. In der Regel steht bei den Stellen meist "Vergütung und Sozialleistungen richten sich nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)".
Das bedeutet meistens E13 (wenn ein Master vorausgesetzt wird). Sprich ca 50 K + die Stufe.

Im IG M ist es anscheinend nicht so. wie ich jetzt erfahre. Liest man deren Webseiten klingt es als wäre es einheitlich, ist es aber nicht. nciht nur die Variablen Zulagen sind verschieden selbst die Eingruppierung ist unterschiedlich. Wo wir wieder bei Random wären. Danke für alle konstruktiven Beiträge