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GehaltsverhandlungStrategie

Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

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WiWi Gast

Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Hallo Zusammen,

ich weiß nicht, ob diese Plattform die passende für die Beantwortung meiner Frage ist, aber ich probiere es einfach.
Ich, Dipl.Ökonom (Uni), 29 JAHRE Alt, arbeite in einem Industrieunternehmen (Mittelständler mit 50 Mitarbeitern) in Bayern. Ich bin im B2B Vertrieb tätig. Insgesamt sind wir 6 Verkäufer, sortiert nach PLZprinzip, in Deutschland tätig. Das Unternehmen wird immer noch von dem Seniorboss geführt. Im Großen und GAnzen ist die Bezahlung für die Branche eher überdurchschnittlich gut. Es gibt aber auch ein "Haufen" von Nachteilen:

1) Keine Aufstiegschancen (es gibt nur Sachbearbeiter, Produktionsarbeiter, den Vertrieb und den Inhaber bzw. die Inhaberfamilie)
2) Kein Angebot von Weiterbildungen. Dies ist sehr seltsam, aber der Boss ist der Meinung : " Hat vor 30 Jahren ohne Weiterbildung geklappt, klappt auch jetzt"
3) Prinzip der "sozialistischen Gleichheit" in der Bezahlung des Außendienstes, d.h. also jeder von 6 Verkäufern bekommt das gleiche Geld, gleiche Provis und gleiches Auto... Ich bin seit 5 Jahre im Unternehmen und war schon immer umsatzmäßig auf dem Platz 1 oder Platz 2 von allen 6 Verkäufern. Ich habe auch ein gutes bis sehr gutes Standing im Betrieb. Außerdem, bin ich mit meinem Uniabschluß auch besser ausgebildet als andere Kollegen. Ich muss zugeben, dass ich mit dem Chef seit Jahren über das Gehalt nicht gesprochen habe. Ich will aber mehr Geld verdienen und beabsichtige den Chef darauf anzusprechen. Ich kenne seine Antwort aber schon im Voraus:" Ja, machen Sie mehr Umsatz,dann haben Sie mehr Geld".. DAs Problem ist, dass unser Chef eigentlich als Person nicht geizig ist.. Da es mein erster, ernster Arbeitgeber nach der Uni ist, habe ich 0 Ahnung wie ich argumentieren soll.Wie gesagt, ich bin erfolgreich in dem, was ich tue und habe die beste Ausbildung von allen Verkäufern in der Firma, aber das was schon, mehr Argumente habe ich nicht....Dazu kommt noch die Tatsache, dass ich der jüngste im Team bin. Die anderen Kollegen haben überhaupt keine Ansprüche auf Kariere, Weiterbilung, Aufstieg usw..Die sind eben nicht dynamisch, um das einfache auszudrucken.
Wie würdet Ihr das Gespräch in meinem Fall und an meiner Stelle aufbauen? Mit welchen Argumenten? Man muss auch fair bleiben und sagen, dass die Möglichkeit den AG zu wechseln besteht schon, aber dann muss ich mich mit weniger Gehalt zufrieden geben in der Hoffnung, später eine höhere Position zu bekommen. Dafür bin ich NOCH nicht bereit.

Aktuelles Gehalt: 65 000?/JAhr + bezahltes Handy + 3er BMW als Firmenfahrzeug (Privatnutzung kein Problem)
Ziel: bin bereit auch keine Aufstiegschancen zu haben, wenn das Gehalt 10% höher wird..
Also wie in jedem Vertrieb hängt das gehalt von den Umsätzen ab. Realistisch gesehen, gemäß dem aktuellen Vertrag kann man im 2015 80 000? im Jahr verdienen. Möchte gerne aber für diese Leistung ca.90 000? bekommen.
Für Euere Antworte bedanke ich mich im Voraus!
Mfg Robert

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WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

du hast realistisch gesehen die Möglichkeit 80k in 2015 zu verdienen. Willst aber 90k. Von 65k kommend, willst du 90k.

Einzige Empfehlung: entweder du handelst aufgrund deiner Leistung eine höhere Provision aus oder aber du bringst einfach mehr Umsatz. Aktuell wird dein Chef dir evtl. dein Fixgehalt erhöhen (mininmal). Wenn alle anderen "Parameter" bei allen Vertrieblern identisch sind.

PS: das ist Jammern auf hohen Niveau. Darf man fragen, in welchen Bereich du B2B machst?

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WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

65k auf 80k komme ich nur deswegen, weil die Umsatzerwartung für 2015 höher als im 2014 ist. Mit Jammern hat es 0 zu tun, es ist schon ein dummes Gefühl , wenn man zu wenig geschätzt wird. Effektiv möchte ich von 80 auf 90k kommen. was nur ein wenig mehr ca.12% an Gehaltserhöhung bedeutet. Trotz der Krise sowie der Russlandssankionen erwirtschaften wir überdurchschnittliche Gewinne, dies wird auch auf dem jedem Betriebsmeeting deutlich gemacht. Trotz der Produktionsstätte in Deutschland, haben wir fast. 100% Marge an unseren Produkten. Wie produzieren Ersatzteile für namenhafte CNC-Maschinenhersteller (teilweise auch als OEM). Da wir fast die einzigen , die tatsächlich noch "made in Germany" geblieben sind, boomt das Geschäft..
Bitte nur sachliche Kommentare und nicht " Jammern auf dem hohen Niveau" oder Luxusproblem

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WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Erhöhung des Fixums anfragen. Ist immer etwas heikel, würde es aber mit der andauernd guten Performance und inzwischen 5-jährigen Zugehörigkeit begründen.
Das Argument "mach mehr Umsatz" ist ausgelutscht. Vielleicht kannst Du ein ambitioniertes, aber realistisches Ziel erarbeiten, bei dem neben der üblichen Provision noch ein Bonus ausgeschüttet wird. Quasi ein Booster ab z.B. 120% Zielerreichung.

Nach dem Motto: es war bisher ja alles schön und gut, jetzt muss es aber mal krachen (auf der Gehaltsabrechnung).

Du bist doch Verkäufer und offensichtlich auch ein guter. Dann verkauf Dich beim Chef auch gut. Nicht gleich drohen, aber durchaus Deine Ambitionen kundtun und ein faires Modell vorstellen.

Viel Erfolg.

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WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Biete ihm doch eine Senkung des Fixums an und gleichzeitig eine Erhöhung des variablen Teils an.

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WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Du verdienst mit 29 Jahren 65.000 und hast die Aussicht auf 80.000. Dazu einen BMW auch zur privaten Nutzung und ein bezahltes Handy wahrscheinlich von der Apfelmarke.

Bruda, einer muss es dir einfach sagen. Es geht dir verdammt gut und 90.000 werden dich auch nicht glücklicher oder zufriedener machen.
Keine Frage, du erbringst mehr Leistung als die anderen und möchtest dafür entsprechend vergütet werden. Doch dann bleibt dir immer noch die Option des Jobwechsels. Vielleicht zahlt dir ein anderes Unternehmen ja mehr. Ach...stimmt ja. Bist ja schon nach deiner eigenen Einschätzung "überbezahlt" :).

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WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

na ja, ich versteuere auch den BMW mit 1% + Arbeitsweg (geldwertender Vorteil)..Also von 65000? / Jahr sind ca. 6100 ? der Wagen..zahle also ca. 300 im Monat für den Wagen..natürlich fährt man dazu sorglos mit dem BMW durch die gegend..In meinem Thread gehts aber nicht darum..
Noch Ideen, die meine eigentliche Frage beantworten?

P.S. Im technischen Vertrieb sind die Gehälter halt so.. Wir sind nicht bei Big4 mit 40 000? Anfangsgehalt und 60 Stunden Woche...

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WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

die aller beste Strategie mehr Kohle raus zu holen, ist meiner eigenen persönlichen Erfahrung nach, wenn man sich woanders umsieht und schaut, was man woanders bekommen könnte. Dann wenn man ein Konkurrenz Angebot hat, einfach mal um ein Gespräch beim Chef bitten. Das wirkt beim Gehalt wahre Wunder. Ich z.B. habe letzes Jahr gewechselt und führte ein Gespräch mit meinem Chef, bevor ich den neuen Arbeitsvertrag unterzeichnete. 3 Monate zuvor sagte er mir, man sei sehr zufrieden mit mir und er würde mir ja so gerne eine Erhöhung von 5% geben, aber es wäre aktuell kein Budget dafür da. Nach meinem Wechselgespräch wären ganz plötzlich 10% Gehaltserhöhung überhaupt gar kein Problem gewesen.

Ein Inhaber versucht immer, seine Leute für gerade so wenig arbeiten zu lassen, damit sie ihm nicht abhauen. Meist nicht mal einen Cent mehr als genau diese Grenze. Solange der Chef sagt "der macht doch seine Arbeit so super und will nicht wechseln, warum sollte ich dem mehr zahlen? Top Verkäufer ist er auch noch".

Es ist heute nun mal so, inbesondere bei solchen familiengeführten Firmen, da ist nicht IG Metall Disneyland wo man fürs körperlich anwesend sein und morgens den Rechner pünktlich hochfahren schon Leistungszulagen bekommt. Man muss in solchen Firmen einfach knallhart mit einem Wechsel drohen, sonst kommt man nicht nach vorne.

Wobei in der Tat, man muss sagen, dass du schon recht gut verdienst. Andererseits ist Vertrieb die wichtigste Disziplin einer Firma. Daher sind gute Vertriebler Gold wert. Eine Firma mit mittelmäßigen Produkten aber sehr gutem Vertrieb kann es zum Marktführer bringen. Firmen mit Top Produkten aber schlechtem Vertrieb dagegen sind schon reihenweise pleite gegangen.

Wirklich jede Firma lebt nämlich davon, dass sie etwas vertreibt.

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WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Versetze dich bei der Findung der Strategie in die Lage eines Stellvertreters des Chefs. Der Stellvertreter wird ein Modell aufstellen, wo er selbst nicht den Kürzeren zieht. Probiere eventuell zu argumentieren, wieviel DU konkret der Firma mehr an Gewinn bringt und nehme einen Prozentsatz als deinen persönlicher Anspruch am zusätzlichen Gewinn. Aber nicht am Gewinn den du erreicht, sondern den Gewinn den ein anderer an deiner Stelle verpasst hätte, ist hier ausschlaggebend.

Ich vermute es geht abgesehen von mehr Geld auch darum, dass du "gerecht" bezahlt werden möchtest. Also darum, dass es offensichtlich ist, wer das Zugpferd ist, auch um Stolz. Da könntest du in deinem Unternehmen unglücklich werden, da das Unternehmen vom Chef weniger konzerntypisch mit Zahlen und Formeln geführt wird, sondern eine pauschale "ich gebe meinen Angestellten mehr als genug um ein sorgenloses Leben für eine Frau plus 3 Kinder" Mentalität herrscht. Da könnten die Beschwerden als unbegründet bzw. undenkbar abgewiesen werden.

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DAX Einkäufer

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Ich glaube nicht, dass Deine Aussicht auf Erfolg maßgeblich von der Gesprächsstrategie beeinflusst wird. Dein Gegenüber leitet die Firma seit Jahren und es wird nicht an ein paar netten Worten hängen, ob er Dir mehr Geld anbietet.

Aus Deiner eigenen Erfahrung heraus wirst Du die Erkenntnis haben, dass es effektiver ist, über Interessen zu verhandeln als über Positionen. Du solltest dich deshalb damit auseinander setzen, welche Interessen (kurzfristig wie langfristig) Dein Gegenüber eigentlich hat und wie Du sie unterstützen kannst. Die erwartete Position ("machen Sie mehr Umsatz,dann haben Sie mehr Geld") muss nicht mit dem zugrundeliegenden Interesse übereinstimmen. Besonders interessant finde ich den Hinweis "Das Problem ist, dass unser Chef eigentlich als Person nicht geizig ist" - was genau meinst Du damit und wie kannst Du diese Eigenschaft für Dich nutzen? Welche Ziele hat Dein Chef eigentlich? Geht es wirklich nur um Umsatz? Wohin steuert das Unternehmen langfristig?

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WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Leute vielen Dank für die sinnvollen Kommentare! Euere Antworte sind mittlerweile besser als erwartet. Ich habe tatsächlich Schwierigkeiten, hier im Forum mein Problem in Worte zu fassen..Klar, ist mein Verdienst überdurchschnittlich hoch..Fakt ist aber, ich arbeite in einer kleinen Firma mit 0 Perspektiven auf Aufstieg. Je länger ich hier arbeite, desto weiter entferne ich mich von den höheren Positionen in den anderen Unternehmen. Zum Beispiel das ganze Exportgeschäft macht der Inhaber bzw. sein Sohn. Ich spreche in meinem Arbeitsalltag kein Englisch.Folglich ist mein Englisch deutlich schlechter geworden, als es mal war...Dazu kommt noch, dass ich eben erfolgreicher Verkäufer bin, aber mir fehlt die Perspektive. Mit anderen Worten möchte ich, dass diese fehlende Perspektive mit ner höheren Aufwandsentschädigung belohnt wird....

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DAX Einkäufer

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

"Mit anderen Worten möchte ich, dass diese fehlende Perspektive mit ner höheren Aufwandsentschädigung belohnt wird...."

Das ist aus Deiner Sicht grundsätzlich nachvollziehbar und ist einer der Gründe für die hohen Bezüge von Politikern, Beamten etc. Das Problem ist, dass Du dafür keine gute Verhandlungsposition hast, wenn Du dem Arbeitgeber nicht in irgend einer Form zu einem messbaren Mehrwert verhilfst. Im Grunde enthält Dein jetziges Gehalt bereits die Kompensation für die mangelnden Perspektiven. Wenn Du tatsächlich Perspektiven hast (durch Arbeitgeberwechsel zum Beispiel), dann musst Du sie auch wahrmachen. Zumal die berufliche Perspektive nicht zwangsläufig aus der Gehaltsentwicklung bestehen muss. Es gibt auch andere Komponenten, die zu einer erfolgreichen Karriere dazu gehören.

Ich würde an Deiner Stelle mal grundsätzlich mit meinem Chef über die langfristigen Perspektiven im Unternehmen sprechen. Also: Wo möchte ich in fünf Jahren sein und wie komme ich da hin? Und noch viel wichtiger: Wo sieht Dein Arbeitgeber Dich in fünf Jahren?

Noch eine andere Frage: Wofür brauchst Du überhaupt das Mehr an Einkommen? Glaubst Du, dass Du die fehlende Perspektive dadurch tatsächlich kompensieren kannst? Ich fürchte, der Effekt hält maximal zwei Jahre an, dann dominiert wieder das Gefühl der fehlenden Perspektive. Und das weiß Dein Arbeitgeber auch.

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WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Schön, dass die Antworten hier im Forum deine Erwartungen erfüllen.

Dein eigentliches Thema ist nicht, ob du 90k anstatt 80k raushandeln kannst. Angenommen, du schaffst es, den Inhaber zu überzeugen löst sich dein Grundproblem deshalb nicht:

Vereinfach gesagt willst du eine Perspektive (Aufstiegsmöglichkeiten), Englisch reden im Berufsalltag und Weiterbildungen.
Da du das alles nicht bekommen kannst willst du als Ausgleich mehr Geld.

Ich kann voll und ganz verstehen, dass nach 5 Jahren im Job solche Gedanken (nach Veränderung, Verbesserung und Aufstieg) aufkommen.

Selbst wenn du die 90k bekommen würdest, wie lange wärst du dann zufrieden? Du sagt ja jetzt schon selbst, dass du es als eine Art Kompensation sehen würdest. Wie länge hält diese Betäubung dann an? 2 Jahre, vielleicht 3? Die paar hunderter netto pro Monat ändern an der eigentlichen Sache nichts.

Ich sehe deine Situation so, dass du 2 Möglichkeiten hast:

1.) Deine Einstellung den Umständen anpassen:

a.) Du verdienst absolut gesehen ordentlich und inhaltlich schreibst zu nicht, dass dir der Job keinen Spaß macht. Vergleich dich einfach mit den vielen Millionen Leuten, die deutlich weniger verdienen, deutlich mehr arbeiten müssen und sich täglich zur Arbeit quälen. Allein die Tatsache, dass du gut verdient und halbwegs Spaß an der Arbeit hast ist eine Wunschvorstellung für viele Millionen andere hier in Deutschland. Das sollte man sich auch manchmal vor Augen führen.

b.) Thema Aufstieg: Ich arbeite in einem internationalen Konzern und da habe ich in Sachen Auf- und Abstieg schon einiges gesehen. Wenn die Zeiten mal wieder schlechter sind läuft in Sachen Aufstieg auch nichts und Leute die unter einem Direktor X schnell aufgestiegen sind, sind unter einem Direktor Y plötzlich aussen vor und sitzen mit nichtmal 40 auf Frühstücksdirektorenposten. Die fühlen sich ähnlich wie du. Gutes Gehalt, aber keinerlei Chancen mehr im Konzern. Abgestellt, geparkt.

c.) Thema Weiterbildungen: Ebenso. Ist Budget vorhanden, werden ganze Abteilungen in teure sinnfreie Trainings geschickt, ist kein Budget vorhanden gibts keine Art von Weiterbildung. Hier hättest du zumindest die Möglichkeit, dem Chef selbst was vorzuschlagen und nicht, wie du schreibst, auf WeiterbildungsANGEBOTE warten.

2.) Wechseln

Nach 5 Jahren eine Veränderung anzustreben ist sicherlich legitim. Du schreibst selbst, dass die gute Lage dem Markt geschuldet ist und die Vertriebler auf PLZ verteilt sind. Wird da regelmäßig durchgewechselt oder wie kannst du dann absolut behaupten, dass du immer die 1 und 2 warst? Hast du ggf. die "guten" PLZ-Gebiete erwischt? Wie sind die Aussichten in dem Markt mittelfristig gesehen? Die beste Ausbildung von allen Verkäufern ist ein schlechtes Argument für eine Gehaltserhöhung, da es darauf nicht ankommt, insebsondere im Vertrieb nicht.

Als guter Vertriebler kommst du anderswo auch locker auf das gleiche Gehalt.

antworten
DAX Einkäufer

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

"Schön, dass die Antworten hier im Forum deine Erwartungen erfüllen."

Sehr, sehr guter Beitrag!

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

"Nach 5 Jahren eine Veränderung anzustreben ist sicherlich legitim. Du schreibst selbst, dass die gute Lage dem Markt geschuldet ist und die Vertriebler auf PLZ verteilt sind. Wird da regelmäßig durchgewechselt oder wie kannst du dann absolut behaupten, dass du immer die 1 und 2 warst? Hast du ggf. die "guten" PLZ-Gebiete erwischt? Wie sind die Aussichten in dem Markt mittelfristig gesehen? Die beste Ausbildung von allen Verkäufern ist ein schlechtes Argument für eine Gehaltserhöhung, da es darauf nicht ankommt, insebsondere im Vertrieb nicht.

Als guter Vertriebler kommst du anderswo auch locker auf das gleiche Gehalt. "
Anbei die Antworte auf deine Fragestellung:
1) wir haben - wie in jedem normalen Betrieb- in regelmäßigen Abständen unsere Vertriebsmeetings. Da werden die Zahlen besprochen. Bin seit Jahren auf dem Platz 2 ab und zu Platz 1. Der Gewinner hat es nur der Bestandskundenübernahme zu verdanken.
2) Die Marktlage ist gut bis sehr gut, solange wir in Deutschland fertigen. Dies bleibt aber noch so..

Es ist auch klar, dass ne Gehaltserhöhung kompensiert die fehlende Perspektive eher nicht, aber ich habe dann bei 90k im Jahr und einem 5er BMW trotzdem ein subjektives Gefühl alles richtig gemacht zu haben. Ihr habt Recht, diese "Betäubung" wirkt eher3-4 Jahre, danach - Jobwechsel!

Lounge Gast schrieb:

Hallo Zusammen,

ich weiß nicht, ob diese Plattform die passende für die
Beantwortung meiner Frage ist, aber ich probiere es einfach.
Ich, Dipl.Ökonom (Uni), 29 JAHRE Alt, arbeite in einem
Industrieunternehmen (Mittelständler mit 50 Mitarbeitern) in
Bayern. Ich bin im B2B Vertrieb tätig. Insgesamt sind wir 6
Verkäufer, sortiert nach PLZprinzip, in Deutschland tätig.
Das Unternehmen wird immer noch von dem Seniorboss geführt.
Im Großen und GAnzen ist die Bezahlung für die Branche eher
überdurchschnittlich gut. Es gibt aber auch ein
"Haufen" von Nachteilen:

1) Keine Aufstiegschancen (es gibt nur Sachbearbeiter,
Produktionsarbeiter, den Vertrieb und den Inhaber bzw. die
Inhaberfamilie)
2) Kein Angebot von Weiterbildungen. Dies ist sehr seltsam,
aber der Boss ist der Meinung : " Hat vor 30 Jahren ohne
Weiterbildung geklappt, klappt auch jetzt"
3) Prinzip der "sozialistischen Gleichheit" in der
Bezahlung des Außendienstes, d.h. also jeder von 6 Verkäufern
bekommt das gleiche Geld, gleiche Provis und gleiches Auto...
Ich bin seit 5 Jahre im Unternehmen und war schon immer
umsatzmäßig auf dem Platz 1 oder Platz 2 von allen 6
Verkäufern. Ich habe auch ein gutes bis sehr gutes Standing
im Betrieb. Außerdem, bin ich mit meinem Uniabschluß auch
besser ausgebildet als andere Kollegen. Ich muss zugeben,
dass ich mit dem Chef seit Jahren über das Gehalt nicht
gesprochen habe. Ich will aber mehr Geld verdienen und
beabsichtige den Chef darauf anzusprechen. Ich kenne seine
Antwort aber schon im Voraus:" Ja, machen Sie mehr
Umsatz,dann haben Sie mehr Geld".. DAs Problem ist, dass
unser Chef eigentlich als Person nicht geizig ist.. Da es
mein erster, ernster Arbeitgeber nach der Uni ist, habe ich 0
Ahnung wie ich argumentieren soll.Wie gesagt, ich bin
erfolgreich in dem, was ich tue und habe die beste Ausbildung
von allen Verkäufern in der Firma, aber das was schon, mehr
Argumente habe ich nicht....Dazu kommt noch die Tatsache,
dass ich der jüngste im Team bin. Die anderen Kollegen haben
überhaupt keine Ansprüche auf Kariere, Weiterbilung, Aufstieg
usw..Die sind eben nicht dynamisch, um das einfache
auszudrucken.
Wie würdet Ihr das Gespräch in meinem Fall und an meiner
Stelle aufbauen? Mit welchen Argumenten? Man muss auch fair
bleiben und sagen, dass die Möglichkeit den AG zu wechseln
besteht schon, aber dann muss ich mich mit weniger Gehalt
zufrieden geben in der Hoffnung, später eine höhere Position
zu bekommen. Dafür bin ich NOCH nicht bereit.

Aktuelles Gehalt: 65 000?/JAhr + bezahltes Handy + 3er BMW
als Firmenfahrzeug (Privatnutzung kein Problem)
Ziel: bin bereit auch keine Aufstiegschancen zu haben, wenn
das Gehalt 10% höher wird..
Also wie in jedem Vertrieb hängt das gehalt von den Umsätzen
ab. Realistisch gesehen, gemäß dem aktuellen Vertrag kann man
im 2015 80 000? im Jahr verdienen. Möchte gerne aber für
diese Leistung ca.90 000? bekommen.
Für Euere Antworte bedanke ich mich im Voraus!
Mfg Robert

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

unser technischer Vertrieb (6MA) ist auch nach PLZ aufgeteilt.
Der billigste mit einfacher Ausbildung fing mit 60k all-in an (war 30J. alt). Der Rest liegt so bei 70-85k (je nach Provision).
Generell im Vertrieb sind solche Zahlen nicht abwegig.
Das Problem bei dir sehe ich darin, dass du nach dem Studium dort eingestiegen bist. Du machst zwar gute Arbeit, aber das Gehalt wird vor 5 Jahren bei vllt. 40-45k gelegen haben, oder? Ich befürchte, wenn du was ändern möchtest, musst du wechseln.

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Sei froh, dass du in so einem kleinen Laden noch relativ gut verdientst und Benefits hast. Und dann für Vetrieb!

Etwas mehr Demut wäre angebracht.

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

@vorposter
Frisch von der uni? Im vertrieb sind solche zahlen völlig realistisch.

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Wenn du 2015 von 65k auf 80k ohne extra Verhandlungen steigen kannst solltest du diese Erhöhung einfach mitnehmen und dich dann woanders umsehen.

Dann verhandelst du mit einer ganz anderen Ausgangslage, was das Gehalt betrifft.

Insbesondere im Vertrieb muss man sich einen Wechsel allerdings gut überlegen. Du weißt nie im Detail mit welchem (Zahlen)Druck woanders gearbeitet wird. Wenn ein Vertriebler bei Unternehmen A gute und erfolgreiche Arbeit leistet heißt das nicht, dass es beim Unternehmen B genauso erfolgreich werden wird, weil dort ganz andere Umstände herrschen können.

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

ich werde ein Paar Tips von den Comments hier mitnehmen und im Februar verhandeln.

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Hallo Leute,

wollte mich nur bei Euch für die wertvollen Tipps bedanken. Mein Gespräch sollte im Februar stattfinden, es war aber erst in der letzten Woche soweit..Ich habe sogar mehr Gehaltserhöhung bekommen, als ich mir überhaupt denken könnte. Es haben viele Faktoren eine Rolle gespielt (Hauptargument war natürlich die Tatsache, dass ich momentan mit Abstand den höchsten Umsatz mache)..Er war/ist immer noch der Überzeugung, dass alle gleich sind und gleich hohes Gehalt haben müssen. Ich habe ihm erklärt, dass der Wert von jedem Vertreiber in unserem Betrieb draußen am Markt doch anders ist/wäre...Also auf jeden Fall habe ich ihn überzeugen können. Ich weiß aber 100%, dass er dieses Gespräch erwartet hat und zu 99% für die Gehaltserhöhung entschieden hat...
Also vielen Dank für Euere Tipps und schönen Sonntag noch!

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

"ich weiß aber 100%, dass er dieses Gespräch erwartet hat und zu 99% für die Gehaltserhöhung entschieden hat..." - habe mich hier relativ unglücklich ausgedruckt..Also, mein Boss hat für meine Gehaltserhöhung bereits vor unserem Gespräch entschieden. Somit waren meine Argumente/Vorbereitung für Gehaltsverhandlung einheitlich fürn Ar...h:)) aber egal....

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Wie viel mehr hast du bekommen?

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Habe eine Fixumerhöhung um 1000? bekommen...

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Du meinst bestimmt 1000 Brutto pro Monat und nicht pro Jahr???

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Jep....1000? brutto/Monat

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsverhandlung.Welche Strategie empfehlenswert?

Alter Beitrag, aber Menschen die diesen dennoch Lesen sollten:

Seht es als Paradebeispiel wie man es nicht machen sollte. Geld ist kein Motivator! Seht euch Herbergs Motivations Theory an.

Grüße

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