"Beginlife" Crisis
Hallo zusammen,
ich, 29, seit kurzem Teamleiter bei einem Mittelständler, stecke gerade in so etwas wie einer "beginlife" crisis fest.
Kurz zu meinem Background, ich habe an einer kleinen Wald und Wiesen FH studiert (Bachelor) und bin finanziell bedingt bei meinen Eltern wohnen geblieben (beides große Fehler). So etwas wie Studentenleben gab es nicht. Nebenher habe ich als Werkstudent viel bei einem örtlichen Mittelständler (1000 MA am Standort) gearbeitet (kaum Semesterferien, kein Ausland) und bin dann mit Ende 22 dort auch ins Berufsleben gestartet. Nun bin ich seit 6 Jahren dort (45h Woche, keine Überstunden, 25 Tage Urlaub, absolut kein Job wo ich mich in 10 Jahren noch sehe) und spiele eigentlich schon seit dem 1. Jahr mit dem Gedanken zu wechseln. Für viele attraktive Arbeitgeber ist mein CV aber scheinbar zu schlecht (Wald und Wiesen FH, Kein Ausland, keine bekannten Namen im CV), obwohl ich in den 6 Jahren viele große Digitalisierungsprojekte verantwortet habe und ehrlich gesagt trauere ich auch etwas dem "richtigen Studentenleben" nach (richtige Uni, Ausland, andere Stadt).
Seit kurzem bin ich nun Teamleiter an einem Außenstandort geworden (200 km entfernt). Die Arbeit ist wirklich nicht das Gelbe vom Ei, ich pendle viel und langweile mich unter der Woche zu Tode. Für meinen Arbeitgeber ist das nur eine Zwischenstation um mich auf "noch mehr Verantwortung vorzubereiten" (Abteilungsleiter), allerdings möchte ich sowieso den AG wechseln, da mir das täglich Arbeiten bis 19 Uhr schon lange auf den Keks geht.
Immer wieder spiele ich also mit dem Gedanken noch mal an die Hochschule zu gehen, allerdings halten mich viele Freunde für verrückt und ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht, ob ich mich nach 1 Monat in den Vorlesungen nicht zu Tode langweile und beim Besuch der hiesigen Uni lagen gefühlt 10 Jahre Altersunterschied zwischen mir und den Studenten.
Die Alternative wäre eben noch eine Weile den Teamleiter-Job durch zuziehen und dann versuchen zu wechseln, allerdings geht es mir so schon seit fast 6 Jahren. Das noch mitnehmen, das noch in den Lebenslauf schreiben können aber dann ganz sicher wechseln.
Vernünftig sein oder sein Leben leben? Ich sehe mich mit 29 ein wenig wie an der letzten Ausfahrt. Mit 30+ nochmal zu studieren halte ich für schwierig (würde mir auch beruflich 0 bringen, außer komische Fragen in den VGs nach dem Studium) und wenn ich den AG wechseln will, sollte ich den TL mindestens noch 1 Jahr durchziehen. Danach ist der Zug allerdings auch schon abgefahren und danach gibt es eigentlich nur noch Haus, Familie, Kinder, Rente...
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