An der Anzahl der Fragestellungen bezüglich der Bankenbranche im Vergleich zu früher sieht man ja eindeutig, dass Banking arg aus der Mode ist. Zum einen, weil es kaum Jobs im IB gibt und zum anderen, weil Elitebashing und Neiddebatte in D ganz groß sind. Ich muss mir selbst im Bekanntenkreis immer anhören, die Bank würde auf Lebensmittel zocken, weil hat "Monitor ja so berichtet" und die hat die "Zinssätze manipuliert". (Bin im Treasury)
Das gesagt, denke ich, dass alles im Bereich Front Office kurz- bis mittelfristig sehr schlecht aussieht. Natürlich braucht man dann auch weniger Mid und Back Office, sehe hier aber noch gute Chancen für Absolventen, da diese Bereiche nicht so inflationär angewachsen sind.
Für Absolventen heißt das, dass die ganzen geistigen Tiefflieger, die früher Karriere gemacht haben (Credit Sales in Landesbank -> ... -> MD bei US- Bank heute) sich freuen sollen. Heute ist das nicht mehr so einfach möglich.
Im Mid Office (Risk, ALM, Treasury etc.) braucht man doch etwas mehr Hirnmasse als es der Folien- und Telefonkasper von EBS und WHU zu bieten hat.
Back Office ist auch sehr attraktiv, speziell Accounting und IT. Sehe da viele unbesetzte Stellen mit sehr guter Work-Life-Balance nur irgendwie wenig geeignete Absolventen (und die, die es sind, haben mit Banking nix am Hut).
Einzig wundert mich, dass M&A so stark ausgebaut wird. Argumentation: -> keine Basel III Kosten -> Follow-up Business. Das kann nicht lange gut gehen, wenn es alle Banken machen. Heute pitchen da auf jeder Fusion von zwei Ameisenhaufen 16 Banken und Boutiquen mit.
Privatkundengeschäft ist auch so ein Ding, da will jede Bank mitmischen, nur der Kuchen wird halt einfach nicht größer. Also sind die Margen im Keller.
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