WiWi Gast schrieb am 09.03.2019:
WiWi Gast schrieb am 09.03.2019:
Es gibt doch zurecht den Freibetrag von 400.000 pro Kind. Damit ist das Argument den Kindern eine Gewisse Sicherheit bieten zu wollen nichtig.
Wenn die Erbschaftssteuern grundsätzlich reformiert werden, dann werden natürlich auch Freibeträge diskutiert werden. Wenn man das Vererben von Vermögen als sozial ungerecht definiert, wird ein Freibetrag von 400k sehr schnell in Frage gestellt werden. Selbst wenn das nicht zu einer Reduktion des Freibetrags führt, wird er zumindest nicht mehr in Höhe der Inflation angepasst werden und deine Enkel werden dann einen Freibetrag mit einer deutlich geringeren Kaufkraft haben.
Braucht man sich doch nur mal den Spitzensteuersatz für Besserverdienende angucken. Wenn es da um Steuererhöhungen geht, wird immer der Chefarzt genannt, der ja in Geld schwimmt. Und dann stellt man auf einmal überrascht fest, dass es auch ganz andere Leute trifft.
Darüber sollte eine sehr starke Erbschaftssteuer greifen. Dann würden die Reichen ihr Geld auch mal ausgeben anstatt zu horten. Und das würde dann unsere Wirtschaft pushen, wovon jeder was hat.
Wenn jemand der Eigentümer einer Firma ist, kann er sein Vermögen nur ausgeben, wenn er die Firma verkauft. Damit zerstörst du die Struktur des Mittelstands in Deutschland, der heute zu großen Teilen in Familienbesitz ist. Du kannst dir die Konsequenzen von solchen Ausverkäufen in England angucken, wo die früher mal existierende industrielle Struktur inzwischen viel mehr ausgedünnt ist als in Deutschland.
Ernsthaft reiche Leute werden ihr Geld außerdem nicht in Deutschland in einem Konto lassen, wo dann die starken Erbschaftssteuern greifen. Selbst ohne Steuersparmodelle müssen die nur ihren Hauptwohnsitz in die Schweiz oder nach Österreich verlegen, wo reiche Leute willkommen sind, und dann war es das mit dem den deutschen Steuern.
Dafür gibt es doch Lösungen. Bei denen nur besteuert wird, wenn der Beerbte das Unternehmen nicht fortführt, sondern das Vermögen liquidieren will. In dem Fall nützt es den Angestellten nichts, wenn nicht oder zu wenig besteuert wird. Dem Mittelstand genauso wenig.
Davon abgesehen, konzentriert ihr euch zu stark auf Deutschland und die Erbschaftssteuer.
Ist doch klar, dass eine globale Welt, globale Lösungen braucht, sonst werden die lokalen Regeln umgangen.
Und statt Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer solltet ihr euch mal lieber die Finanztransaktionssteuer anschauen. Ein mikriger prozentsatz, 0,01 % würde schon ausreichen. Den Armen wirds nicht jucken wenn er Lebensmittel kauft. Den Reichen der einen Lambo kauft, auch nicht, wenn er paar tausend mehr auf den Tisch legen muss. Die Kasse wird es aber vollspülen!
antworten