Fabulous Fab schrieb am 27.05.2018:
Geringverdiener werden ja nicht benachteiligt, da sie weinger Geld ausgeben zahlen sie weniger Steuer. Konsumausgaben sind ja variabel und Bildung und Lebensmittel werden sowieso 'nur' mit 7% anstatt 19% besteuert.
Relativ betrachtet nicht. Rechenbeispiel: Konsumquote von 1 und Konsumquote von 0,5:
Nehmen wir an 100€ sind es, dann gibt der eine 19 Euro aus, der andere 9,5 Euro aus. Das würde soweit deinem Argument folgen, jetzt haben wir jedoch die Thematik dass jemand mit 1000€ im Monat eine Konsumquote von 1 hat, also 190 Euro alleine für die Mehrwertsteuer ausgibt (sehr vereinfacht also 19% seines Gehaltes für Mehrwertsteuer, aber darstellbar) und die Person mit 1.000.000 vielleicht 2000€ für den Lebenshaushalt ausgibt und somit nur 0,38% seines Gehaltes für Mehrwertsteuer.
Das ist natürlich vereinfacht nimmt aber überhaupt nichts der Problematik, einer nach Verteilunsgesichtspunkten ungerechten Besteuerung.
Fabulous Fab schrieb am 27.05.2018:
Das eigenlich unfaire m.M.n. ist da eher die Einkommensteuer:
progressive Sätze sind die schlechteste Lösung neben dem abnehmenden Nutzen von höhern Gehältern (für die meisten Menschen die so draußen rumlaufen - ich persönlich kann aber nicht verstehen wieso der Nutzen für sie schon so früh bei unter 60k pro Jahr abnimmt) muss sich auch das Brutto Gehalt mehr steigern um einen Euro mehr netto zu haben. Dies sorgt noch zusätzlich für mehr Unattraktivität mehr Wertschöpfung für das Unternehmen zu leisten.
Gegenargument, ja die Steuer steigt, aber sie steigt nicht auf 100%, wahrscheinlich sinkt der Anreiz richtig, aber das ist unfair aus einem vereinfachten Leistungsprinzip.
Fabulous Fab schrieb am 27.05.2018:
Flat Tax wäre schon besser wie progressive Sätze, da sie etwas weniger für Leistung bestraft. Jedoch bekommt jeder den gleichen Service an Infrastruktur, Bildung, Sicherheit etc. vom Staat, aber Menschen mit mehr Einkommen Zahlen tzd deutlich mehr und die mit weniger Einkommen bekommen evtl. auch noch Sozialleistungen und Subventionen. Ebenso ist auch noch eine Umverteilungskompotene dabei die für 'sozialen Frieden' sorgt.
Eigentlich wäre ein fixer Beitrag am fairsten.
Ein fixer prozentualer Betrag? oder ein fixer absoluter Betrag? In jedem Fall problematisierst du damit nicht nur Verteilungsgerechtigkeit, sondern auch automatische Stabilisatoren in einer Wirtschaft.
Fabulous Fab schrieb am 27.05.2018:
Versteht mich nicht falsch ich will nicht zwangsweise nichts abgeben, möchte es dann aber selbst entscheiden. Es ist im Prinzip das selbe wie mit der GEZ ich zahle gern aber ich hasse es verpflichtet zu werden. Außerdem würde ein bisschen mehr Sozialdarwinismus bei denen die können aber nicht wollen auch nicht schaden. Die die nicht können sollten dann auf freiwillger Basis unterstützt werden.
Ja, ohne auf dich persönlich eingehen zu möchten, ich kenne wenig Leute die dem Staat aktiv freiwillig, ohne Verpflichtung Geld überweisen. Die europäischen Länder, die wirtschaftlich stark sind, haben häufig das Sozialprinzip erkannt. Ohne Verteilungspolitik kann kein sozialer Frieden dauerhaft beibehalten werden, der "Humanfaktor" kann nicht kurzfristig regeneriert werden, sondern baut teilweise komplett ab. Es gibt zahlreiche Verteilungseffekte einer Marktwirtschaft die empirisch nicht als gerecht empfunden werden und die werden eben korrigiert. Sozialdarwinismus ist wohl eins der schlimmsten Wörter überhaupt... Insbesondere weil es Darwin und Sozialpolitik in den Dreck zieht...
Wachstumspolitik und Verteilungspolitik haben mehrere Konfliktpunkte, aber es gibt auch Harmonie zwischen diesen beiden.
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