Die Frage ist schon ein bißchen falsch formuliert - ein großzügiger Sozialstaat ist kein Ziel des Liberalismus und Sozialversicherungen per se auch nicht, somit muss der Liberalismus das nicht "besser" können als der Sozialismus.
Es geht beim Liberalismus auch nicht darum, den Markt alles regeln zu lassen (Liberalismus ist etwas anderes als Anarchismus). Der Staat soll sich zwar so weit es geht zurückhalten, aber für Freiheit, Recht und Ordnung sorgen.
Was passiert, wenn der Staat zu sehr in das Wirtschaften der Menschen eingreift, kann man in jedem sozialistischem Staat der Welt beobachten. Man kann sich aber zB auch einfach die bisherigen Ergebnisse der rotrotgrünen Wohnungspolitik in Berlin (Mietendeckel, Ankauf von Wohnungen über die DIESE eG und was daraus wurde) anschauen. Langfristig mündet eine sozialistische Politik immer in Investitionsrückstau, da das Geld nicht investiert, sondern großteils verkonsumiert wird. Auch in Deutschland wird der Staat trotz der bereits höchsten Steuer-und Abgabenlast der Welt nie satt.
Es gibt natürlich Aufgaben, die man auch in einem liberalen Staat dem Markt nicht allein überlassen kann - Beispiel: ein Bahnnetz ausbauen geht ohne den Staat zB kaum, da nur der Staat im Zweifelsfall Enteignungen für neue Trassen durchführen kann. Das heißt, bei solchen Aufgaben führt die Frage, ob der Markt das "besser" als der Staat könnte, auch nicht weiter.
Falls dich das Thema wirklich interessiert, würde ich dir das Buch "Die Gemeinwirtschaft" von Ludwig von Mises ans Herz legen.
WiWi Gast schrieb am 11.06.2021:
Hier die TE: Ich meinte jetzt die Frage, ob eine Liberalisierung z.b. in Deutschland bessere Effekte erzielen würde als es aktuell der Fall ist. (z.b. die Deutsche Bahn, Sozialversicherungen, Regulierung der Finanzmärkte, ...).
Es gibt ja genügend Leute, die argumentieren, dass der Markt dies besser könnte als der Staat)
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