Sorry, aber das stimmt so nicht. Deutsche Fonds sind von er Abgeltungssteuer befreit, weil diese beim Anleger anfällt. Ausländische Fonds meist nicht oder nur zum Teil. Kursgewinne sind in Fondshüllen sowieso meist steuerfrei und im Ausland erst recht. Das ist so, als ob Du deinen Firmensitz für einen Stichtag ins Ausland verlegst und den Rest des Jahres hier bist und dann für das komplette Jahr nur denn niedrigeren Steuersatz im Ausland zahlst. Das geht natürlich nicht, weil hier der Gesetzgeber aufgepasst hat.
Es ist wohl letztlich Ansichtssache, ob das gezielte Ausnutzen offensichtlicher Gesetzeslücken strafbar sein sollte. Amazon, Starbucks & CO machen das auf einer anderen Ebene ja schließlich auch. Hier sieht man schön den Nachteil des civil law ggü. des common law.
Das sehe ich anders. Zunächst einmal macht es steuersystematisch keinen Sinn, Dividenden und Gewinne unterschiedlich zu versteuern. Eine Firma könnte statt Dividenden auszuzahlen ihre eigenen Aktien zurückkaufen. Die Investoren realisieren dann Auszahlungen durch Aktienverkäufe (wenn der Zins gleich null ist, kommt da das gleiche raus, man kann aber Steuern verschieben, was Liquidität schafft). Fonds ermöglichen ihren Haltern wohl eine ähnliche Steuerverschiebung.
Eigentlich müsste bei einem ausländischen Investor ALLES (Dividenden und Gewinne) im Heimatland versteuert werden. Man besteuert hier ja Kapitalgewinne und nicht die wirtschaftliche Aktivität des Unternehems. Wenn man das nicht so macht, gibt es immer
Differenzen, von denen ich es opportun finde, sie auszunutzen.
Mit Amazon und Co hat das nichts zu tun. Da geht es um falsche Berechnungen von Kosten. Auf Finanzmärkten ist aber dynamischer Handel erlaubt.
Mit dem Begriff "wirtschaftlich angemessen" kann ich nichts anfangen. Bin kein Jurist, aber der Begiff scheint mir ziemlich nichtssagend. Ist damit bemeint, man darf über die Steuer nicht nachdenken und muss erstmal das gleiche machen, wie man ohne Steuern machen würde und zahlt dann halt die auftretenden Steuern ?
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