WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:
Den dualen. Immer und ausnahmslos.
Behaupte nicht zuviel ;-) ich habe es aus meinem persönlichen Umfeld auch mal gaaaanz anders erlebt. Ganz so extrem wie es der Kollege dargestellt hat ist es sicherlich nicht. Aber es kommt durchaus nicht selten vor, dass man im Rahmen von Restrukturierungen etc, zu "frischem Blut" greift anstatt den dualen Studenten zu nehmen der geistig (in seiner Fantasiewelt) schon gefühlt Teamleiter ist.
Kommt oft vor, dass sich duale Studenten dann etwas zu sehr gehen lassen, weil sie denken "Die Stelle hab ich ja schon sicher" und dann trotz guter Noten nicht genommen werden, weil die andere Hälfte nicht stimmt (Teamfähigkeit, soziale Kompetenzen, viel diversifiziertere Praktika und Erfahrungen)
Der Vorteil von dualen Studenten liegt klar auf der Hand: Sind vertraut mit dem Unternehmen und den Strukturen, sind gut für einen bestimmten Bereich "ausgebildet" und dadurch wesentlich einfacher einzuarbeiten. Wird aber auch oft überschätzt.
Jemand der 3 Praktika gemacht hat und 1 Auslandssemester ist auch in der Lage sich in neue Themen innerhalb von kürzester Zeit einzuarbeiten und ist evtl. sogar durch die vielen Einblicke flexibler ;-)
Sorry aber da liegst du einfach falsch.
Klar wenn der duale sich dumm anstellt oder faul ist usw. dann wird er nicht übernommen. Ist ja auch logisch. Wenn er aber zumindest halbwegs gute Arbeit abliefert, wird er einfach immer dem externen vorgezogen. Das ist einfach so und hat auch gute Gründe.
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Man kennt ihn und weiß, dass er gut ist (muss nicht sehr gut sein). Externe einstellen ist immer ein großes Risiko. Los bekommt man die ja nicht mehr wirklich, falls sie sich als schlecht erweisen. Man kann also relativ wenig gewinnen und relativ viel verlieren.
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Es ist menschlich, dass man Leute bevorzugt, die man bereits kennt. Und selbst wenn Abteilungsleiter XY den dualen nicht selbst kennt, dann hat er halt ne Empfehlung von zwei anderen Abteilungsleitern dabei die ihn kennen. Kurzer Anruf und die Sache ist erledigt.
- Wenn externe eingestellt werden und dafür interne gehen müssen, wird der Abteilungsleiter ordentlich eins auf den Deckel vom BR bekommen. Selbst wenn er sich durchsetzen könnte (was im Einzelfall sicher geht, in der Masse aber nicht), will es sich kein AL unnötig mit dem BR verscherzen.
4) Einarbeitung und günstigere Ausschreibung sind eher die kleinen Boni on top auf die ersten drei genannten Gründe. Ein externer kann locker in einigen Monaten die Aufgaben lernen wenn er was drauf hat - da widerspreche ich dir sicher nicht. Er wird aber lange brauchen um interne Politik und komplexe Konzernstrukturen zu verstehen - und das ist nunmal nicht weniger wichtig.
Es geht nicht darum ob der duale oder der externe jetzt 5% besser ist. Wer nen duales Studium beim Konzern macht oder wer ne Uni mit Top Abschluss beendet hat normal immer einiges drauf, die Unterschiede sind eher marginal.
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