Die meisten Erstkäufer eines Anzugs denken: Wenn ich da reinpasse, dann "passt" der Anzug. Dementsprechend sind dann meistens die Hosen viel zu lang, die Ärmel zu lang, die Schultern zu weit und der Schnitt vollkommen unpassend, zu modisch, "war halt billig" etc.
Als Erstkäufer solltest Du zächst mal wissen, wie das Zusammenspiel aus Sakko, Hemd und Hose überhaupt funktioniert und welche Details dieser drei Kleidungsstücke den visuellen Eindruck Deines Outfits gestalten.
Wenn Du das richtig machst, wirst Du zwangsläufig mit Begriffen wie Sakkolänge, Kassur, Reversbreite, Kragenschenkel, Sperrweite, Leibhöhe, Schließpunkt etc. zu tun bekommen.
Zu Metzingen habe ich eine eher negative Einstellung. Man findet dort viel, aber es ist auch sehr viel "Modisches" dabei, was man nicht ohne Sachkenntnis kaufen sollte. Vor allem, wenn Du 270km Anfahrt hast, dann wirst Du mit dem Gefühl durch die Läden laufen, auf jeden Fall irgend etwas kaufen zu müssen. Da ist der Fehlkauf vorprogrammiert! Vor allem muss fast jedes Kleidungsstück, das von der Stange gekauft wird, erst angepasst werden. Gute Händler können das vor Ort tun, in Metzingen natürlich nicht.
Wenn Du normale Körpermaße hast, dann kannst Du auch zu einem vernünftigen Herrenausstatter gehen und dir dort einige Anzüge anschauen. Beim Sakko ist der Sitz an Schulter und Brust sowie die korrekte Sakkolänge wichtig, bei der Höhe die Leibhöhe sowie die Weite an den Oberschenkeln. Fast alles andere kann man grundsätzlich mit überschaubarem Aufwand anpassen (Ärmellänge, Taillierungen, korrekte Hosenlänge...).
Wenn Du keine Lust hast, dich wirklich mit der Materie zu beschäftigen, dann kaufe einfach eine anständige helle Chino, trage dazu ein dunkles Sportsakko und kaufe richtig gute, hochwertige Schuhe. Das sieht in Kombination auch immer gut aus und reicht bei dem aufgelockerten Kleidungsstil in der Wirtschaft heutzutage auch für Kundenbesuche aus.
Ach ja: Bitte kein Schwarz beim Anzug, Du bist ja nicht auf einer Trauerfeier.
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