Hier der Vorposter mit dem Fallbeispiel zur geistigen Reife.
Bitte noch einmal meinen Beitrag genau lesen, dass die MBB sich irren, steht nirgendwo.
Es geht eher darum, zwischen den notwendigen Eigenschaften von Strategieberatern und Studien zur Korrelation zwischen Abinote und Berufserfolg zu differenzieren. Ich bin selbst mit einem Abi von 2,6 ins Praktikum bei Bain gekommen. Ganz ohne Vitamin B sondern durch Leistung im Studium.
Das Abiturnote und beruflicher Erfolg miteinander korreliert sind, wurde schon häufig gezeigt und darum geht es den Beratungen in ihrer Argumentation im Kern auch. Darum geht es aber mir nicht.
Das elitäre Bild der Beratungen hält durch ihre gesamte Story an. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Pitch ein ehemaliger Klassenkamerad etwas Negatives mit McKinsey assoziiert, weil einer der Mitarbeiter im Abi schlecht war, tendiert eher gegen 0. Der Effekt dürfte sogar umgekehrt sein. Es wird eher der Effekt: "Wow, der hat sich aber gemacht" entstehen als "Wow, ist McKinsey eine Lowbude".
Weiterhin dürfte das Abi nicht alleine ausschlaggebend sein für Fähigkeiten, wie die im Vorpost beschriebene. In die Leistung während des Abis zählen viel zu viele Faktoren mit hinein. Angefangen vom sozioökonomischen Umfeld bis zu Details wie dem persönlichen Reifegrad in Verbindung mit daraus folgender Disziplin. So etwas kann man sich auch im Verlauf der akademischen Ausbildung noch aneignen und wenn man entsprechend performt, kommt man auch mit einem schlechten Abi bei den großen 3 noch unter.
Zum zweiten Post:
Es gibt genügend Bewerber für die MBB. Unbestritten. Aber es gibt sicherlich nicht genügend Leute mit passendem Restprofil UND Abi dauernd<1,5. Erstens ist eine solche Abinote nach wie vor sehr gut, dementsprechend weit über dem Durchschnitt und somit eher seltener. Zweitens schlägt nur ein Teil mit solchen Noten den Weg in die Wirtschaft ein und drittens möchte von denen auch nicht jeder zu MBB.
Natürlich wird trotzdem Cherry-Picking betrieben, aber "Entwicklungen" im Studium sind alles andere als egal. Zweimal Top 5% korrigiert ein unterdurchschnittliches Abi auch bei MBB. Da gibt's nichts dran zu rütteln. Ich bin das beste Beispiel. Abi 2,6, Bachelor 1,5, Master 1,1. Letztgenannten beide Top 5% (Master zu dem Zeitpunkt der Bewerbung Top 1%). Bin auch fürs Praktikum eingeladen worden und hätte danach sogar ft anfangen können.
Möchte hier aber auch keine Grundsatzdiskussion lostreten. Die MBB wollen überdurchschnittliche Personen in vielerlei Hinsicht und da gibt es nichts zu diskutieren.
WiWi Gast schrieb am 19.12.2017:
WiWi Gast schrieb am 19.12.2017:
Komische Argumentation. Müssen die Leute von MBB auf die Meinung von ehemaligen Klassenkameraden eines 17 Jährigen viel wert legen? Ich denke nicht.
Ein sehr gutes Abi ist eher ein Zeichen von kontinuierlich hohem Fleiß in Kombination mit einem ausreichendem Intellekt. Auch wenn die MBB immer ein gutes Abi mit dem zurechtfinden in verschiedenen Situationen assoziieren, hinkt der Vergleich irgendwie. Das Ganze ist zu sehr von geistiger Reife abhängig. Die Fähigkeit, sich schnell in unterschiedliche Gebiete einzuarbeiten, kann man sich im Laufe des Studiums aneignen. Ist auch teilweise notwendig, siehe Grundstudium. Fachlich wird sich zudem auch kein BWLer bei Mckinsey in die Problematik der Thermodynamik einarbeiten müssen.^^
Es ist immer witzig, wenn Leute denken Dinge besser zu wissen als alle großen Strategieberatungen zusammen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man einfach selbst nicht im Stande ist die Zusammenhänge zu verstehen und dass sich nicht alle Strategieberatungen gleichzeitig irren, dürfte gegen 1 gehen.
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