Vielleicht ein kleiner Exkurs, wann gendern sinnvoll ist und man es in meinen Augen nutzen sollte: Wenn ich von mir rede, gender ich natürlich nicht, denn ich bin männlich. Wenn ich mich mit einer anderen Person unterhalte, gender ich in der Regel auch nicht, weil diese Person auch meist eine klare geschlechtliche Identität besitzt und es herzlich egal ist, wenn wir über Dritte reden, wer sich in unserem Gespräch ggf. angesprochen fühlen könnte.
Etwas ganz anderes ist es doch aber, wenn ich eine große Masse an Menschen anspreche bzw. über sie spreche. Wenn ich in einer Stellenanzeige nur die männliche Form nutze und sich dann von den möglichen weiblichen Bewerberinnen nur 90% angesprochen fühlen, dann reduziert sich schon der Eingang potentieller Bewerbungen.
Wenn ein Medium von einem Personenkreis nur in der männlichen Form berichtet, ist es nicht nur unschön, wenn sich die Personen mit anderer Identität nicht einbezogen fühlen, sondern inhaltlich ggf. auch unklar.
Wenn es sinnvoll eingesetzt wird, tut gendern niemandem weh und wirkt inklusiv. So why not? Wenn eine Frau es für sich nicht für nötig hält: ok, aber dann geht es auch nicht um sie sondern um die hinreichend große Menge an Frauen, die sich mit der männlichen Ansprache nicht identifizieren.
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