WiWi Gast schrieb am 20.09.2020:
Schlimm sind nur die Leute, die selber nur 35h chillen wollen und bloß keine Initiative zeigen oder Verantwortung übernehmen.
Wenn dann der fleißigere Nachbar aber ein schöneres Auto hat, muss er natürlich moralisch verdorben oder kriminell sein.
Dann wird direkt rot-grün gewählt und auf mehr Umverteilung gepocht.
Sehe mich selbst als jemand, der es eher ruhig angehen lässt. Arbeite real <30h (Home Office und kaum ausgelastet).
Ich verdiene 55k und fahre einen Golf. Ich könnte sicherlich besser performen und ein tolleres Auto, mehr Urlaube, größere Wohnung etc. haben aber es wärs mir einfach nicht wert.
Meine Nachbarn sind schon lange im Büro, wenn ich aufstehe und kommen nach Hause, wenn ich schon auf dem Sofa liege. Natürlich fahren die ein besseres Auto. Beneide ich sie darum? Nö! Ich finde die Vorstellung eher schrecklich, unter der Woche null Freizeit zu haben.
Deswegen wähle ich jetzt nicht links grün oder mecker rum, dass Leute, mit einem höheren Lebensstandard moralisch verdorben sind.
Ich finde es sollte einfach akzeptiert werden, dass manche Leute einfach kein Bock haben, den Großteil ihres Lebens zu "performen" (dieses Wort allein), sondern nach dem Minimalprinzip arbeiten und froh sind, wenn sie ihre Freizeit maximieren und nutzen können.
Um mal einen alten Post auszugraben, dessen Thema aber immer noch aktuell ist.
Was der Vorposter hier beschreibt, ist eigentlich der Idealfall, den ich überhaupt nicht kritisieren würde:
2 Menschen haben die Wahl, was sie mit ihrem Leben machen.
Einer verdient 55k, fährt Golf und arbeitet wenige Stunden.
Einer verdient vermutlich viel mehr als 55k, fährt ein dickeres Auto und arbeitet dafür auch viel mehr Stunden.
Ich bin selber jemand, der seine Priorität auf weniger Arbeit und mehr Freizeit legt.
Wo ich mir persönlich schwertue, es jemandem richtig zu gönnen ist, wenn jemand kaum arbeitet, aber in Saus und Braus lebt. Ich kenne ein paar solcher Leute und die sind alle wirklich nett und haben einfach viel geerbt bzw. geschenkt bekommen. Die können da auch nix dafür und ich würde Erbe natürlich auch dankend annehmen. Aber das fühlt sich wahnsinnig ungerecht an, wenn jemand viel mehr Freizeit UND viel mehr Geld hat, ohne ersichtlich etwas dafür getan zu haben (ähnlich wie wenn viele Freunde in meinem Umkreis plötzlich in einer Lotterie gewinnen würden, bei der ich aber nie teilnehmen darf)
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