WiWi Gast schrieb am 20.04.2023:
90-95% der VWL-Theorie ist für die Tonne. Stell dir vor du verbringst 3-5 Jahre damit etwas zu studieren, was nachweislich nicht funktioniert und immer ceteris paribus gesetzt werden muss. Das ist im Prinzip als würde ich sagen: „Auch wenn es regnet, ceteris paribus wird mein Auto nicht nass“. Klingt dämlich, für einen VWLer ist das aber logisch.
Es geht auch nicht darum solche Theorien auswendig zu lernen, sondern zu verstehen und konzeptionell anzuwenden.
Du sagst dass 90% der Theorie für die Tonne ist? Ich glaube eher, dass du den Sinn der meisten Theorien nicht so ganz verstehst.
VWL verbessert, wenn gut verinnerlicht, die Fähigkeit sehr komplexe Sachverhalte auf wesentliche Mechanismen zurückzuführen.
Ja, Statistiker und Mathematiker brauchen deutlich weniger Zeit um ein VWL-Model in die Tiefe zu verstehen, ob sie die Fähigkeit haben es auch auf die Realität anzuwenden ist nicht so klar.
Grund für BWL>VWL
BWLer sind nicht so quantitativ aufgestellt, die Stärke von BWL ist eher im
qualitativem. Ein guter BWLer ist gleichzeitig Unternehmer, Soziologe und Psychologe.
Anders als ein VWLer für den Unternehmen durch ein paar Zahlen abgebildet werden weiß ein BWLer über Buchhaltung, Organisation, Marketing etc bescheid.
Für sich alleine ist jedes dieser Module mehr oder weniger wertlos. Wer es schaffe diese zusammenzusetzen versteht allerdings den Mikrokosmos eines Unternehmen in die Tiefe. Damit einher auch den Wert von Menschlichen Beziehungen die möglichen Hürden von Kooperation in der Praxis etc.
Leider studieren 90% der Leute BWL nur aus dem Grund ein Studium vorweisen zu können und gleichzeitig passable Jobchancen zu haben.
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