Nach dem Studium andere Richtung einschlagen
Hallo Leute,
vielleicht geht es hier jemandem ähnlich wie mir oder hat das schon hinter sich... Ich werde nächstes Jahr mein Studium BWL mit dem Bachelor beenden. Für das Studium habe ich mich eher aus gesundheitlichen Gründen nach der Ausbildung entschieden, weil ich mich zum Ende der kaufmännischen Ausbildung in meinem Zustand nicht hätte bewerben können... es war ziemlich unklar, was aus mir wird. Das Studium hat mir den zeitlichen Freiraum und Rahmen gegeben, zu genesen. Für BWL habe ich mich aufgrund meiner Ausbildung im kaufmännischen Bereich entschieden. All das waren aber fachlich irgendwie Entscheidungen aus "ich weiß nicht, was ich machen will"-Gründen. Seis drum, Regelstudienzeit und Noten sind im Kasten. Jetzt bin ich im Praktikum und ich merke, was ich im Studium schon immer unterschwellig gespürt habe: Mich interessiert das alles nicht! Ich will nicht mein Leben mit Abschreibungen und Bilanzen verbringen und bis zur Rente keine Weihnachtszeit mehr miterleben, weil der Jahresabschluss in der Firma ist (Aussage einer Kollegin, die gerade in Rente gegangen ist). Um ehrlich zu sein, haben mir die "einfachen Arbeiten" immer mehr Spaß gemacht, wie kellnern, Kundenarbeit, Arbeit mit Tieren. Ich habe aus diesem "Job-Frust" heraus nicht mal mehr das Bestreben, viel Geld zu verdienen, wenn ich dafür mein Leben so opfern muss.
Kann das jemand nachvollziehen? Meine Überlegung ist derzeit, nach dem Studium erstmal irgendwo in Vollzeit arbeiten zu gehen, um wenigstens ein bisschen Kapital fürs eigene Leben aufzubauen und nach ein oder zwei Jahren auf eine halbe Stelle zu gehen, um Zeit fürs Leben zu haben. Ich ziehe auch die Kombi aus halbtags BWLer und abends fitness-Trainer in Erwägung (Kurse geben weil es Spass macht).
Hat jemand ähnliches durch? Wie soll ich das meinen Eltern erklären, die das alles bezahlt haben, wenn ich nach dem tollen Studium kellnern gehe???
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