WiWi Gast schrieb am 09.08.2023:
diese jobs mag es geben. die werden dann über beziehungen vergeben und sind eigentlich ein fall für die compliance abteilung. ansonsten kann man so viel geld vielleicht als freelancer verdienen. als angestellter in deutschem konzern ohne führungsverantwortung quasi unmöglich.
Hier in der SAP-Beratung bei Bosch läuft das anders. Ich kam auch nach Bosch, weil man gerade einen Berater gesucht hatte für ein bestimmtes Projekt und niemanden bieten konnte. Ich durfte meine Bedingungen daher diktieren und hatte einen Tag nach dem Interview das Vertragsangebot im Briefkasten und 2 Wochen später auch den unterschriebenen Vertrag. Aktuell wird im bereich daran gearbeitet, das ganze Prozedere auf 2-5 Tage zu reduzieren.
Seit dem habe ich bereits 3 Ex-Kollegen angeworben. Der Ablauf ist immer gleich. Meine Chefs und Projektpartner fragen mich, ob ich jemanden kenne und geben mir die Range, meist 100-150.000€ und ich soll den CV anschaffen. Ich gehe mit den Leuten dann alles durch und passe den CV an, damit alles passt. Man man hat ja eh schon lange vorher zusammen gearbeitet. Dann kommt das Interview und der Vertrag kurz danach. Meine Chefs vertrauen mir und ich meinen bekannten. In meinem projekt läuft das auch so. Wenn ich neue Berater brauche, veranlasse ich, dass der Kunde mir die Budgets bereitstellt und ich gebe das meinen Freiberuflerkumpels weiter. Die anderen teams machen das genauso. Bei den Interviews bin ich auch dabei, denn ich bin ja für das Projekt auch verantwortlich, da will ich nicht, dass etwas schief geht. Das ist Business as Usual überall.
Wir haben zwar bei Bosch auch Stellen ausgeschrieben, aber da steckt nichts konkretes dahinter, die sind nur proforma da. Wenn sich jemand bewirbt, entscheiden wir, wie man ihn einsetzen kann (natürlich nciht nur ich :-) ).
Die die Projekte in den Freiberuflerbörsen sind auch immer nur Aufgaben, die man nur macht, wenn es sonst nichts gibt. Alle wirklich tollen Projekte die geben wir über die Partner direkt ohne Ausschreibung raus. Ausschreibungen gibts nur wenn wirklich alles abgegrast wurde und sich niemand findet. Das Gehaltsthema ist eh kein Problem, da quasi alles was möglich ist an die Kollegen in Indien vergeben wird. Deutsche Berater kommen zum Zug wenn der Kunde/das Werk explizit deutsch verlangt oder dass derjenige in Deutschland wohnen soll.
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