Zur Ausgangsfrage: da ich mittelfristig ins IT-Consulting will, habe ich keine Bedenken bzgl. meiner Zukunft. :-)

Lounge Gast schrieb:

Bei unseren Mandanten-Unternehmen verdient ein normaler
Buchhalter zwischen 2.400 - 3.000 brutto und das in einer
teuren Großstadt. Da ich die Abschlüsse mache, sehe ich alle
Gehälter. Es arbeiten da auch nur Frauen, weil man von den
Gehalt alleine gar nicht leben kann. Eine Leitung Buchhaltung
verdient ca. 5.400 brutto, aber die hat dann auch wirklich
viel Verantwortung und ist praktisch Teil der
Unternehmensleitung.

Bei uns verdienen Buchhalter bis zu 60k p.a. (Sachbearbeiterebene), üblich aber eher 35k - 45k. Leitung Finanzbuchhaltung verdient fast 200k p.a. Das ganze in einer bayrischen Kleinstadt mit ziemlich geringen Lebenshaltungskosten.

Was du glaubst ist mir eigentlich ziemlich egal. Woher habe ich die Informationen? Aus dem Unternehmen, in welchem ich arbeite. Abgesehen davon, dass ich eh Zugriff auf die Lohndaten habe, habe ich unsere Geschäftsführung auch bei den Gehaltsverhandlungen/Einstufungen mit dem Betriebsrat beraten.

Natürlich ist man nicht Topverdiener, aber mehr als Innendienst, Sachbearbeiter Einkauf, Logistik oder einfacher Angestellter im Personal alle mal. Aufgabe: Buchen von Rechnungen, Zahlen, Mahnen, Zahlungseingänge verbuchen und dieser Buchhalter-Kram. Total langweilig, aber ich muss es ja nicht machen.

Und im Vergleich zum Gesamtunternehmen wirklich weit oben angesiedelt, der Buchhalter. Zumindest bei uns. Bei den Schichtleuten aus der Produktion, trotz Zuschläge, frage ich mich wirklich manchmal, wie die das machen. Ok, wird halt irgend ein altes Haus aus der Familie übernommen oder auf Familiengrund gebaut und ein A4 Avant oder C-Klasse Kombi kann man ja auch nach 10, 12 Jahren noch fahren.

Lounge Gast schrieb:

Dass einfache Buchhalter "im oberen Bereich der
Verwaltung" verdienen, glaube ich eher nicht. Worauf
basiert deine Information?

Keine sorge, vor der Industrie 4.0 werden alle sinnbefreiten BWL-Jobs wegdigitalisiert. Ist ja keine Kunst

Lounge Gast schrieb:

Was du glaubst ist mir eigentlich ziemlich egal. Woher habe
ich die Informationen? Aus dem Unternehmen, in welchem ich
arbeite. Abgesehen davon, dass ich eh Zugriff auf die
Lohndaten habe, habe ich unsere Geschäftsführung auch bei den
Gehaltsverhandlungen/Einstufungen mit dem Betriebsrat beraten.

Natürlich ist man nicht Topverdiener, aber mehr als
Innendienst, Sachbearbeiter Einkauf, Logistik oder einfacher
Angestellter im Personal alle mal. Aufgabe: Buchen von
Rechnungen, Zahlen, Mahnen, Zahlungseingänge verbuchen und
dieser Buchhalter-Kram. Total langweilig, aber ich muss es ja
nicht machen.

Und im Vergleich zum Gesamtunternehmen wirklich weit oben
angesiedelt, der Buchhalter. Zumindest bei uns. Bei den
Schichtleuten aus der Produktion, trotz Zuschläge, frage ich
mich wirklich manchmal, wie die das machen. Ok, wird halt
irgend ein altes Haus aus der Familie übernommen oder auf
Familiengrund gebaut und ein A4 Avant oder C-Klasse Kombi
kann man ja auch nach 10, 12 Jahren noch fahren.

Lounge Gast schrieb:

Dass einfache Buchhalter "im oberen Bereich der
Verwaltung" verdienen, glaube ich eher nicht. Worauf
basiert deine Information?

Hallo,

ich arbeite bei der Gruppe5 Filmproduktion in Köln und suche für eine Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nach Menschen, die sich in Zeiten von Digitalisierung und Industrie 4.0 Gedanken über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze machen und Interesse daran hätten, der Politik hierzu Fragen zu stellen. Durch Zufall bin ich auch auf die Diskussion hier gestoßen. Falls sich jemand angesprochen fühlt, würde ich mich sehr über eine Rückmeldung freuen. Meine Kontaktdaten: valentina.stephan@gruppe5film.de / 0221/16801617

Die ganze KI-Sache wird hier im Forum arg überdreht. Ne Menge spinnen rum, dass die grosse KI demnächst alles übernimmt.

Allerdings wird diese Story seit so vielen Jahren erzählt, jedoch ist es niemals so gekommen. Daher sollte man einige der Informatiker hier nicht zu ernst nehmen ..... also ich meine "IT Consultants"

Glauben hier Leute tatsächlich dass die KI irgendwie alle Jobs übernehmen wird oder plappern sie einfach nur gerne Sachen nach die sich cool anhören und in Biz-Artikeln gehypt werden?

Wenn ihr mal jemals ein Unternehmen von innen gesehen hättet, wüsstet ihr definitiv dass diese ganze Industrie 4.714 und Automatisierung und Digitalisierung und KI nun sowas von weit weg von der Realität sind. Sogar in großen Industriekonzernen ist oft SAP das höchste der Digitalisierungsgefühle, ganz weit weg von irgendwelchen automatischen Logistik-AI-Digitallösungen die man sich so vorstellt. Für jedes Amazon (was ihr nicht mal von innen kennt) gibt es 10000000 typische andere Unternehmen mit altbackenen Prozessen. Für jedes Just-in-Time Toshiba gibt es 10000000 für die "waste management" und "lean processes" bedeutet, dass Rechnungen nicht mehr auf Papier sondern als PDF verschickt werden und Batterien recyclt werden sollen. Also entspannt euch

Ich habe keine Angst davor, weil ich glaube einen Arbeitsplatz zu haben, welcher davon lange verschont bleiben wird.

Auch stimmt ich vielen hier zu. KI, Digitalisierung, Maschinensteuer: momentan sieht das in der Realität eher noch Mau aus. Gerade in Deutschland!

Allerdings gibt es schon zahlreiche Beispiele für Bereiche die "digitalisiert" wurden. Der Bankangestellte und der Bankautomat ist ein Klassiker Beispiel, welches zeigt wie schnell Arbeitsplätze durch digitale Services wegfallen.

Anderes Beispiel: Kassierer. Ikea war wohl eines der ersten Unternehmen, welches auf Selbstbedienungskassen gesetzt hat. Bis heute sind sie eher in der Minderheit. Jedoch beobachte ich im Alltag wie Lebensmittelmärkte ihre Fillialen zunehmend mit diesen Self Service Technologien ausstatten. Der Sportartikelhändler Decathlon ist ein weiteres prominentes Beispiel. "Amazon Go" ist auch nur noch eine Frage der Zeit bis es in BRD ausgerollt wird.

Digitalisierung ist also nichts neues. Sie wird heute mehr gehyped denn je. Digitalisierung findet schleichend statt. Schon seit über 30 Jahren. Fakt ist: es ist nur eine Frage der Zeit bis einige Jobs wie wir sie heute kennen in dieser Form nicht mehr existieren.

Beim Beispiel des Kassierers/-inn bin ich überzeugt, dass es in den nächsten 10 Jahren einige Veränderungen geben wird.

Andere Beispiele, wie z.B.: selbstfahrende Taxis, welche ggf. eine eigenständige rechtliche Persönlichkeit (Unternehmen) sind und sowohl in Akquise, Produktion und Vertrieb autonom agieren und dafür Maschinensteuer zahlen halte ich momentan eher für weltfremd. Ich bin jedoch überzeugt, dass es eines Tages soweit sein wird.

Vor allem geistige Bereiche (und da werden wohl die meisten von der Nutzern hier arbeiten) brauchen noch lange bis sie ersetzbar sind. Klar, es gibt in vielen Bereichen (z.B.: Controlling) Aufgaben, welche automatisiert werden können. Und? Benötigen wir dann keine Controller mehr? Ich glaube eher weniger...

Gibt es bezogen auf z. B. die Sparkassen tatsächlich eine Rückgang in der Mitarbeiterzahl wegen der Digitalisierung? Klar gibt es heute viel weniger Fillialen und weniger Schalter-Anfpgestellte. Ich bezweifle aber, dass das Netz aus Bankautomaten wirklich so viel weniger Arbeit macht.

Ich vermute, dass sich die Arbeit eher ändert, als dass der Wegfall der Arbeitsplätze insgesamt hoch ist. Heute braucht die Bank eben mehr technische Mitarbeiter für die Automaten, für den Web-Auftritt und fürs Telefon- und Online-Banking.

Auch diese Kassier-Automaten im Supermarkt haben noch nicht dazu geführt, dass viel weinger Leute an der Kasse arbeiten. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich mich das letzte Mal selbst kassiert habe. Fast immer steht irgendein Mitarbeiter herum und hilft bzw. meistens kassieren die gleich selbst ab. Ein ganz neuer Supermarkt in meine Gegend hat noch klassische Kassen mit Laufband, weil das viel effizienter ist.

Die Digitalisierung ist in meinen Augen ein lächerlicher Hype und alle, die dann glauben, sind ganz schön naiv.

Normale Buchhalter die Rechnungen eintippen werden in Zukunft immer weniger, OCR und anderer Spielchen sei Dank.

Im Gegenzug werden immer mehr Buchhalter mit IT-Verständnis (keine Programmierer) gesucht, die wissen an welchen knöpfen sie im System drücken müssen damit die Buchung an der richtigen Stelle raus kommt und die Bilanz trotzdem noch dem Local Gaap entspricht...

Aus 100 durchschnittlich bezahlten Buchhalterstellen werden 10/20 gut bezahlte Expertenstellen für alles was das System nicht automatisch abfangen kann und 10 sehr gut bezahlte Expertenstellen mit Accounting/IT Knowledge, für diejenigen die das System am Laufen halten.

Einen hundertprozentigen Automatisierungsgrad wird man niemals erreichen, da die Buchhaltung nun mal nicht nur aus Rechnungen und Soll und Haben besteht. Du hast je Unternehmen stark abweichende Kontenpläne, die jeweils einer eigenen Logik folgen und auch permanent abgeändert werden müssen. Du hast Unternehmen wie Siemens & Co. die Kraftwerke bauen und Experten für Gewinnrealisierung brauchen, du hast Handelsunternehmen die sich ausschließlich auf die Vorratsbewertung konzentrieren, du hast Merger & Aquisition Abteilungen wo es den halben Tag nur um DCF Methoden geht.