Einstieg Beratung? Big 4 vs. d-fine? exit?
Liebe Gemeinde,
ich habe derzeit zwei Angebote vorliegen (hatte noch weitere Gespräche und möglicherweise folgen noch weitere Angebote) von KPMG (Bereich Banking Risk) und d-fine. Ich habe von beiden nicht viel Zeit bekommen, mich zu entscheiden.
Zu meinem Profil: Promoviert in Physik, sowohl im Master als auch in der Promotion mit Bestnoten abgeschlossen, mehrere Preise und Stipendien bekommen (u.A. Studienstiftung).
Erster Gedanke war es, mich bei MBB zu bewerben. Aber die hohen Arbeitszeiten schrecken mich ab, obwohl ich auf die Tätigkeit an sich Lust hätte. Die vielen Reisen sind aber absolut okay und stören mich nicht.
Was meint ihr, wäre der klügste Einstieg? Mir schwebt vor für einige Jahre (vllt. 3-5) in die Beratung zu gehen, um dann den Exit in die Industrie zu machen. Der klassische Weg eben. Idealerweise wäre es, einen Führungsposten zu bekommen in der Industrie. Und wenn sich innerhalb der Beratung eine gute Entwicklung über die ersten Jahre hinweg zeigt, wäre auch ein Verbleib dort okay. Einen Wechsel zu MBB nach dieser Zeit würde ich auch nicht grundsätzlich ausschließen, wenn es dann viel bringen würde (würde das überhaupt Sinn machen?). Sicherlich hätte MBB ja den Vorteil, dass man generalistisch bleibt und sich alle Türen offen lässt, wohingegen ich mich bei den beiden Angeboten früher oder später auf ein Segment festlegen muss.
Das Einstiegsgehalt bei beiden Angeboten ist vergleichbar (etwa 65k), aber bei KPMG hätte ich ein deutlich niedrigeres Fixgehalt, dafür höheren Bonus und müsste mehr Überstunden machen. Soweit ich das sehe, hätte ich bei KPMG etwa eine 50h-Woche, bei d-fine etwa 42-45h. Das wäre ein Punkt, der aus meiner Sicht für d-fine spricht.
Und nach dem, was mir in den Gesprächen bei den Angeboten mitgeteilt wurde, ist es möglich in beiden Unternehmen in 3-4 Jahren die 100k zu erreichen. Allerdings soll im Schnitt das Gehalt bei d-fine doch schneller steigen, nach allem was ich hier im Forum gelesen habe. Bei d-fine wird mehr programmiert, was mich nicht stören würde. Und soweit ich weiß, hat man quantitative Projekte wenn überhaupt auch eher bei d-fine, und bei KPMG hätte man glaube ich eher qualitative Jobs.
Ein Nachteil von d-fine wäre nur, dass es nach momentanem Stand keinen Office-day gibt, man ist ja 5 Tage beim Kunden. Aber das wird sich wohl möglicherweise nach der Coronazeit ändern.
Würdet ihr zustimmen, dass ein Einstieg in die Beratung erst mal der bessere Weg ist, um möglichst schnell zu lernen und aufzusteigen? Oder gibt es in der Industrie auch vergleichbare Perspektiven? Oder übersehe ich momentan etwas und sollte die Sache überdenken?
Ein Einstieg in der Industrie soll ja ein möglicherweise höheres Gehalt ermöglichen, aber die Gehaltsentwicklung soll ja eher schlecht sein. Bzw. es gibt dort nicht ein Modell, wonach man automatisch in einigen Jahren aufsteigt (wenn man sich nicht dumm anstellt). Ich habe aber keine Stellenangebote auf der Seite von Bosch, Daimler etc. gesehen, bei denen ich das Gefühl habe, dass ich dort angenommen werden könnte bzw. ich als Kandidat in Frage kommen würde?
Und welche der beiden Angebote wären langfristig besser? KPMG ist größer und bekannter, und hat im Riskmanagement sicherlich auch einen guten Namen. d-fine dagegen ist weniger bekannt, aber eine absolute Hausnummer in ihrem Bereich. Von den Gesprächen her habe ich von beiden Seiten einen tollen Eindruck und hab die Motivation wirklich in beiden Unternehmen sofort anzufangen.
Was meint ihr wäre kurzfristig und langfristig die bessere Wahl, auch im Hinblick auf einen Exit?
Danke vorab für eure Antworten!
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