Ich wollte mal ein kurzes Update zur Situation in Berlin geben. Ich habe am 01.04. als Entscheider angefangen. Kurz die Fakten: bin Volljurist, Bewerbung auf die Dezember-Ausschreibung, Bewerbungsgespräch 21.01., Einstellungsbestätigung 18.03, Vertragsunterzeichnung vor Ort zu Arbeitsbeginn, Vertrag unter Vorbehalt der Gremienzustimmung (bei meinem Bewerbungsgespräch war ein Entscheider, eine Dame von der BA, eine Gleichstellungsbeauftragte und einer vom Personalrat).
In Berlin gibt es 6 Wochen Schulung/Einarbeitung, die von der Außenstelle selbst organisiert wird. Geleitet wird sie von 2 erfahrenen (und sehr netten, motivierten) Entscheidern. Geschult wird in der Außenstelle Badensche Straße, die ziemlich frisch neu bezogen wurde. Von 5 Etagen sind derzeit nur das EG und das 4 OG benutzbar, für die anderen fehlt noch die Baugenehmigung (typisch Berlin). Kritisch sehe ich deshalb nur, wo wir später mal Büros bekommen sollen, selbst wenn sich mehrere eins teilen, dürfte das für unsere Anzahl schwer werden.
Wir sollten 38 Leute zur Einstellung sein, es kamen aber nur 27. Es ist ein bunter Haufen, etwa die Hälfte Volljuristen (unterschiedlichen Alters, von Absolventen bis zu Mitte 50jährigen). Das Alter liegt insgesamt eher bei um die 35 bis 40+, die Juraabsolventen sind die einzigen unter 30. Außerdem gibt es mindestens 4 mit Schwerbehinderung. Für mich insgesamt eine Tendenz, dass die Einstellungen den Anforderungen entsprechen und nicht zu den vom Personalrat angeprangerten Schnellschüssen gehören (hoffe ich jedenfalls).
Nach einer Woche Schulung im materiellen Recht haben wir heute einen ersten Übungsbescheid verfasst, die nächsten Wochen wird es praktisch weitergehen, wir sollen neben weiteren Bescheidübungen außerdem in Anhörungen zuhören und auch selbst unter Aufsicht welche durchführen.
Was ich zum Abschluss sagen kann: die Leute vor Ort sind alle super nett und bemüht und freuen sich auch über Verstärkung (momentan sind alleine 45.000 Altverfahren offen, dazu kommen täglich neue). ich denke, deshalb wird auch so viel in die Einarbeitung gesteckt. Eigentlich kann man sagen, dass alles, was auch hier mitunter an Kleinigkeiten schiefläuft, immer aus Nürnberg kommt (z.B. fehlerhafte Administrierung der Leute in eine andere Dienststelle mit der Folge des verweigerten Zugriffs auf bestimmte Dokumente). Ich freue mich dennoch auf die Tätigkeit und würde bei Interesse wieder berichten, wenn es Neues gibt.
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