Berufseinstieg - 3 Monate später
Hallo liebe(r) Leser(in),
ich habe ein BWL Studium (Uni) hinter mir. Abgeschlossen in der Regelstudienzeit, Schnitt 2,1, Auslandssemester, Praktika. Schwerpunkte: Controlling, Wirtschaftsinformatik und internationales Management.
Bin im Frühsommer letzten Jahres fertig geworden und habe ein Projekt, ds ich schon zu Studienzeiten geführt habe bis November 2009 begleitet. Daraufhin beworben und nach - viele kennen es ja - einer mehr oder minder befriedigenden Bewerbungsphase zum 1.3.10 einen Job im Mittelstand angenommen.
Im Vorfeld des Berufseinstieg wurde ich von der Personalleitung öfters darauf hingewiesen, dass ich, als Assi des Geschäftsführers (Inhaber) ausschließlich ihm zuarbeite und Weisungen nur von ihm empfange. Hierbei wurde auch sein zweifelhaftes Kommunikationsverhalten sowie seine anstrengende Art vorsichtig angesprochen.
Etwas naiv dachte ich mir - wow das ist doch eine tolle Perspektive auf oberster Ebene zu agieren und von so einer Persönlichkeit als Mentor zu profitieren. Daher nahm ich auch ein recht bescheidenes Gehalt ca. 31.000€ und einen ländlichen Standort in Kauf...
Unkenrufe, dass eine hohe Fluktuation in der Firma herrscht, habe ich verdrängt.
Die ersten Tage im Büro waren nicht zu schlecht. Einzelne Mitarbeiter ließen zwar Kommentare ab wie "Ihren Namen merke ich mir erst, wenn sie in einem halben Jahr noch da sind etc." aber ich war motiviert und freute mich weiter.
Nach einem Monat habe ich erfahren, dass mein Vorganger ein Mann mit 15 Jahren Berufserfahrung war und nach einiger Zeit aufgrund des herablassenden Umgangs vom Chef gekündigt hat...mhhh....
Leider habe ich zudem in meiner Position überhaupt keinen fachlichen Umgang mit Kollegen. Es gibt nur einen Controller im Unternehmen, der allerdings auch Angst hat, dass ich seinen Job übernehmen soll. Daher ist dort auch kein guter und unbefangener Kontakt möglich. D.h. ich sitze wie ein Mann vom Mars im Bürogebäude, in einer mir fachfremden Abteilung, und empfange lediglich Order vom Firmenpatriarch welcher, mir Order gibt was ich machen soll. Unterstützung gibt es 0 - klar Chef ist busy - aber Fachkollegen gibts auch nicht. Rat gibts nur knapp in Form von unvollständigen Gedanken aber nicht ohne immer dreisterer werdende Rüffel (wenn Sie hier keine fertigen Ergebnisse liefern können brauche ich sie nicht). Dazu kommt, dass ich offiziell als Trainee eingestellt bin. Als Trainee habe ich mich auh bewusst geworben, da ich der Meinung bin, dass ich frisch von der Uni selbst mit Praktika etc. keine Berufserfahrung habe und daher noch unterstützt werden muss. Klar, im Wasser lernt man schwimmen...oder aber man säuft ab.
Jetzt sind annähernd drei Monate rum und ich ziehe Bilanz. Einerseits bin ich froh zu arbeiten - andererseits mit meiner Arbeit sehr unzufrieden. Ich vermisse einen korrekten und fairen Umgang, Teamarbeit und die Chancen sich fachlich - auch durch Unterstützung- weiterzuentwickeln. Daher wird der Wunsch immer deutlicher das Arbeitseverhältnis aufzuheben und bei einem anderen Unternehmen anzufangen. Allerdings hab ich Angst, dass es sich unvorteilhaft im CV macht, innerhalb der Probezeit aufzuhören. Zudem kommt die schwierige Lage am Arbeitsmarkt und die Ungewissheit was wohl danach kommt...
was würdet Ihr machen?
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