WiWi Gast schrieb am 24.02.2024:
Also ich kann aus meiner eigenen Erfahrung aus den USA berichten. War eine solide Uni, aber auch keine Target Uni oder Ivy League.
Ich würde sagen, dass ich in die USA mit durchschnittlichen Englisch Kenntnissen gegangen bin. Mein kompletter Bachelor war auf deutsch und im Englisch Abi hatte ich 9 Punkte, also eher schlecht.
Jedoch hatte ich nie das Gefühl, dass die Sprache eine Barriere dargestellt hat und meine Noten negativ beeinflusst haben. Wenn man täglich Englisch spricht und hört, wird man sich automatisch sehr schnell verbessern. Ich habe damals sogar nach 1-2 Wochen schon auf englisch geträumt. Und selbst wenn man mal ein wenig stottert oder ein Wort nicht weiß, dann sind die Amis sehr geduldig. Liegt wahrscheinlich daran, dass die meisten selber nur eine Sprache können und häufig beeindruckt sind, wenn man eine zweite Sprache beherrscht.
Bzgl. Schwierigkeit kann ich nur sagen, dass es deutlich einfacherer war gute Noten zu bekommen, als in Deutschland. Das liegt meiner Meinung nach nicht nur daran, dass es einfacherer ist, sondern, dass es Fleiß belohnt wird. In keinem meiner Kurse haben die Exams in Summe mehr als 50% der Note ausgemacht haben. Ein großer Bestandteil waren Homework’s, Essays und Quizzes. Wenn man sich ein bisschen reinhängt, kriegt man daher in jedem Fach ein A, selbst wenn man in den Exams nur ein B hat. Ich hatte damals überall ein A (Es hab kein A+) und das immer mit 95%+ und in drei Kursen sogar mit mehr als 100%, aufgrund von Extrapunkten.
Des Weiteren sollte erwähnt werden, dass ich das Gefühl hatte, dass die Profs deutlich kulanter/menschlicher sind, als in Deutschland und sich und ihr Fach nicht so ernst nehmen. Deadlines konnten verlängert werden, wenn man einen Grund hatte und es kann extra Arbeit geleistet werden (bspw. in Form von einem Essay), wenn man seine Note verbessern möchte. Ich habe damals eine von vier Seiten eines exams nicht abgegeben, sondern aus Versehen eingesteckt und es erst ein paar Stunden später bemerkt. Als ich dem Prof geschrieben habe, meinte er kein Problem, bring es einfach zu nächsten Unterrichtsstunde mit. Es wurde ganz normal bewertet und auch keine Punkte abgezogen. So etwas wäre in Deutschland NIEMALS möglich.
Aber auch abseits von der Schwierigkeit, kann ich ein Auslandssemester nur empfehlen. Besonders wenn du an einer Division 1 University bist, die ein gutes Footballteam hat. Samstags vor dem Spiel tailgaten, dann das Spiel schauen und danach in eine Bar sind einfach unvergessbare Erinnerungen. Es ist wirklich wie in den Filmen.
Pro-Tipp: Freunde dich mit Football Spielern an
Außerdem kannst du mit einem Auslandssemester in den USA auch noch perfekt einen Roadtrip dranhängen oder die Big Cities bereisen. Auch wenn von deutschen gerne mal USA Bashing betrieben wird, ist die Natur in dem Land einfach wunderschön. Aber auch New York sollte man als junger BWLer mal gesehen haben.
Der einzige Nachteil sind die hohen Kosten, wenn man kein Stipendium erhält oder die Semestergebühren erlassen werden.
Aber zusammenfassend kann ich ein Auslandssemester in den USA sehr empfehlen. Eine 1,0 wird keine Herausforderung und alles andere werden unfassbare Erinnerungen werden.
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