Als allererstes wird bei den Beschäftigten-Zahlen natürlich gerne geflunkert. "Wir stellen 1000 neue Berater in 2011 ein" ist eine Aussage auf Basis der Planzahlen und ein Statement an den Markt. Da werden keine 1.000 Leute wirklich eingestellt.
Ausserdem rechnen wir (UB, nicht Big4, mittelständisch) gerne auch Freelancer und Teilzeitkräfte als volle Stellen mit ein. Und dann werden 10% draufgehauen. Macht jeder.
Das erklärt aber noch nicht den Effekt, den Du beschreibst. Das liegt in erster Linie an der hohen Fluktuation. Wir haben ausserhalb des Management-Kreises (also Partner und Senior Manager) eine durchschnittliche Verweildauer von rund 3.5 Jahren, was bedeutet, dass von den Einsteigern 2011 in 2015 nur die wenigsten noch bei uns sind.
Wo "enden" diese Leute nun? Das kommt auf viele Faktoren an, insbesondere auf die Berufserfahrung und die persönliche Karriere-Planung:
Einige wechseln zu anderen Beratungen, weils grad eine interessante Chance gibt. Die klassische Rochade also.
Andere wechseln zurück zu ihren alten Arbeitgebern, weil sie feststellen, dass die Beratung nix für sie ist.
Die meisten gehen in die Industrie bzw. zu Mandanten. Man wird mit Geld zwar nicht zugeworfen, aber Berater mit 2-5 Jahren Berufserfahrung sind in vielen Bereichen relativ begehrt. Man kennt sich fachlich in seinem Thema idR sehr gut aus, hat Projekterfahrung, murrt nicht über Überstunden und kommt mit einem dynamischen/stressigen Umfeld klar. Alles Kompetenzen, die Du in der Beratung lernst und die gefragt sind.
Die wenigsten machen übrigens riesige Karriere-Sprünge beim Wechsel. D.h. der Consultant geht auf eine Sachbearbeiter-Stelle, der Senior auf Referenten/Projektleiter-Posten, der Manager wird oft Team- oder Abteilungsleiter, der Senior Manager Abteilungs- oder Bereichsleiter...
antworten