Hallo zusammen

Mich interessiert, ob man als Advisory Mitarbeiter im Gebäude der KPMG einen persönlichen Arbeitsplatz hat oder ob das nicht so ist, weil die meiste Zeit beim Kunde verbracht wird.
Zusätzlich würde ich gerne wissen, wie eine Arbeitswoche abläuft. Gibt es fixe Bürozeiten und wie weit im voraus weiss man, wann man bei welchem Kunde ist.

Irgendwie habe ich den Eindruck, als dass das Leben bei KPMG hauptsächlich ein Pendlerleben darstellt. Inwieweit gehe ich da richtig?

Hier der KPMGler...
ich denke, die jetzt folgenden Aussagen kannst Du für 99,93243829502185910% aller Beratungen benutzen (nur gültig für Advisory. Audit und Tax sehen anders aus):

• Nein, Mitarbeiter haben bei Advisory keinen festen Arbeitsplatz (von CF Valuation abgesehen, die arbeiten quasi eh meistens aus dem Office und dort sitzen in einigen Offices fachliche Mitarbeiter fix in 2-Mann Büros)

• Feste Arbeitsplätze gibts erst ab Manager

• Eine Arbeitswoche ist von Montag - Freitag. Das ist so ziemlich das einzig fixe! Alles andere entscheidet sich häufig kurzfristig. Insbesondere mit steigender Seniorität ist man häufiger auf unterschiedlichen Projekten unterwegs und pendelt viel hin und her. Meine aktuelle Woche beinhaltet von Montags - Mittwochs Projekt 1 in Stadt A, Donnerstags Projekt 2 in Stadt B und Freitags bin ich (meistens) in meinem Homeoffice in Stadt C.
  In wie weit das planbar ist, ist schwer zu sagen. Als Einsteiger ist es meistens eher besser planbar, weil man da direkt für ein paar Wochen/ Monate für ein gewissen Projekt disponiert bist und dann kann man das planen. Logischerweise kann sich das Freitag abends noch immer für den nächsten Montag ändern.

• Das Leben bei jeder Unternehmensberatung ist ein Pendler leben. Das hat nix mit KPMG zu tun, sondern ist ein Branchen-spezifikum! Man kann es nur versuchen, zu minimieren, indem man in Städte zieht, in den Deine persönliche Zielindustrie besonders stark vertreten ist. Z.B., bist Du Berater für Banken, zieh nach Frankfurt! Logischerweise garantiert Dir das immer noch keine Reisefreiheit, minimiert aber zumindest den Reiseaufwand so gut, wie es kein anderer Standort in Deutschland kann!

Noch Fragen?

Lounge Gast schrieb:

Hallo zusammen

Mich interessiert, ob man als Advisory Mitarbeiter im Gebäude
der KPMG einen persönlichen Arbeitsplatz hat oder ob das
nicht so ist, weil die meiste Zeit beim Kunde verbracht wird.
Zusätzlich würde ich gerne wissen, wie eine Arbeitswoche
abläuft. Gibt es fixe Bürozeiten und wie weit im voraus weiss
man, wann man bei welchem Kunde ist.

Irgendwie habe ich den Eindruck, als dass das Leben bei KPMG
hauptsächlich ein Pendlerleben darstellt. Inwieweit gehe ich
da richtig?

Wir haben bei uns keine festen Arbeitsplätze. Homeoffice oder beim Kunden. Wer's braucht, kann auch in der Bude einen freien Arbeitsplatz aufsuchen.

Kommt auf den Bereich drauf an...kann man nicht verallgemeinern.

Hallo zusammen,

ich habe auch mal eine Frage bezüglich KPMG und stelle diese ebenfalls hier ein. Inwieweit sind in diesem Jahr Gehaltserhöhungen für Einsteiger bei KPMG geplannt beziehungsweise vor kurzem vollzogen worden? Die Konkurrenz (EY und PWC) sollen derzeit ja solche Schritte vollziehen um den Personalbedarf zu decken. Inwieweit wirkt sich das auf das Gehalt auf den Personalstamm aus, der bereits bei KPMG arbeitet? Vielleicht kann ja "der KPMGler" kurz darauf eingehen.

Ein sehr herzlichen Dank dafür!

Hört doch endlich mit den Gehaltssteigerungen auf. Es sind nur Peanuts! Big4 sind in den ersten 5 Jahren nur für die Reputation gut. Den Rest kannst du vergessen. Es gibt hier wirklich eine Million THreads zu dem Thema.

Hallo KPMG'ler

Herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort.
Eine persönliche Frage: Gefällt Dir das pendeln, resp. die Tatsache, dass Du viele verschiedene Projekte innerhalb einer Woche sehen kannst. Ich weiss nicht, ob mir das liegt oder nicht.

KPMGler

Kannst Du mir bitte sagen, wieviel man stundenmässig durschnittlich im Advisory arbeitet.

Sind es tatsächlich im Durschnitt 60-70 Stunden oder wird in diesem Forum hier übertrieben? Wie ist es wirklich?

Hier der KPMGler...

also grundsätzlich muss man erstmal konstatieren, dass es erstmal immer eine Gehaltsspreizung zwischen Eigengewächsen und Eingekauften gibt. Häufig relativiert die sich aber einigermaßen, wenn der Eingekaufte auch erstmal 3 - 5 Jahre dabei ist. In den ersten Jahren hat er aber den Eigengewächsen gegenüber definitiv einen Vorteil.
Ist ja auch nicht verwunderlich. Würde ich von KPMG zu PwC wechseln, würde ich auch das übliche Wechselpremium von 15-20% verlangen und wäre damit garantiert über den dann neuen PwC-Kollegen. Ich gehe ja schließlich ein großes Risiko mit dem Wechsel ein und will dafür entsprechend vergütet werden.

Zu Deiner Frage: Was meinst Du jetzt genau? Gehaltserhöhungen für die Einsteiger NACH ihrem ersten Jahr oder eine generelle Erhöhung der Einstiegsgehälter?
Zu ersterem kann ich Dir leider nichts sagen, Gehaltserhöhungen werden Geschäftsbereich-weit festgelegt und dann auf die Köpfe verteilt. Davon werden natürlich auch Einsteiger bedacht werden. Irgendwelche Prozentangaben kann ich Dir nicht geben.

Vielen Dank für die Antworten.

KPMGler, wäre es möglich, dass Du auch meine Frage (vgl. vor deinem letzten Beitrag) bezüglich Arbeitsstunden beantwortest? :-)

Danke

Mich würde auch die aktuelle ungefähre durchschnittliche Wochenarbeitszeit für Associates (also nicht vom Manager ;-) im P&T interessieren.

In meinen Praktikum im IT-Advisory haben wir auf einem Projekt von 8.30 Uhr bis 19 Uhr gearbeitet und auf einem anderen (mit Überstundensperre vom Manager) von 8.30 Uhr bis 17 Uhr, was aber wahrscheinlich nicht ganz repräsentativ ist...

Durchschnittliche arbeitszeit?! Das kann man so nicht einafach verallgemeinern, genauso wie es kein durchschnittliches projekt, keinen durchschnittlichen mandanten etc. gibt, gibt es keinen durchschnittlichen arbeitstag. Ich selber fange immer gegen 09uhr an. In stressigen phasen ist es richtig, dass man auch mal 10h arbeitet mehr ist wirklich aeusserst selten und m.e. Auch nicht effizient! Ich glaube wirklich keinem, dass er bis 22uhr arbeitet und dann noch konzentriert ist. Angaben von durchschnittlich 60h halte ich fuer absoluten quatsch (was nicht heissen soll, dass es nicht ausnahmsweise mal in heissen phasen vorkommt). Selber schreibe ich auch grundsaetzlich jede Stunde der produktiven arbeit auf.

Hier der KPMGler...
repräsentative Projekte, was die Arbeitszeit betrifft, gibt es meiner Meinung nach nicht.
Du kannst alles erwischen! Von einem Projekt im Transaktionsgeschäft, das jeden Tag bis 3 Uhr morgens geht (hatte ich für rund 3 Monate, war ein kombiniertes Restrukturierungs- und Transaktionsprojekt bei einer ins Straucheln geratenen Sparkasse... DIE HÖLLE!), zu "normalen" Beratungsprojekten, die irgendwo jeden Tag um 8:30 anfangen und so gg 20:00 - 21:00 enden.
Der Senioritätslevel ist auch ziemlich egal, wenn es um die Arbeitszeit geht. Es geht darum, dass die vorhandene Arbeit in hoher Qualität abgearbeitet wird und die Deadlines gehalten werden.
Bei Praktikanten achten wir natürlich schon immer darauf, dass es dort keine Überstunden gibt, bzw. wenn es welche gibt, dass die dann halt einfach Freitags zuhause bleiben und die Stunden unbürokratisch abfeiern.

Ab Manager wird es anstrengender, weil man zusätzlich zu der intensiven Projektarbeit noch x interne Themen hat, die man bearbeitet... Recruiting, interne Themenentwicklung, Akquise, Schulungen usw usw usw...

Schaut euch doch mal - beispielsweis an Absolventenmessen - die Mitarbeiter der Big4 an. Als erstes ist mir aufgefallen wie müde und ungesund diese Leute aussehen. Dass das kein 9-5 Job ist, kann sogar mit make up nicht versteckt werden.

Für mich wäre das nichts. :-)

"...wie müde und ungesund diese Leute aussehen."

Tatsächlich ist auch mir das aufgefallen. War mir jedoch nicht sicher, ob die zuviel schlafen oder arbeiten.

Lounge Gast schrieb:

Schaut euch doch mal - beispielsweis an Absolventenmessen -
die Mitarbeiter der Big4 an. Als erstes ist mir aufgefallen
wie müde und ungesund diese Leute aussehen. Dass das kein 9-5
Job ist, kann sogar mit make up nicht versteckt werden.

Für mich wäre das nichts. :-)

Das ist auch gut so. Wer da anfängt, der muss einfach Bock drauf haben und auch performen wollen! Als Ausgleich lernt man einfach unheimlich viel und bekommt Sachen mit, die andere nie oder erst Wochen später aus der Tagespresse erfahren.

Aber es muss ja auch genug 9 till 5 material für den mittelstand geben. Wer soll die sonst später beraten, wenn sie mal wirklich jemanden brauchen, der ein projekt auch mit dem nötigen sachverstand und nachdruck gewuppt bekommt?!

Hier der KPMGler nochmal...
also mir persönlich gefällt das Reisen.
Ich bin gerne bei unteschiedlichen Mandanten, in nuterschiedlichen Projekten und unterschiedlichen Themen.
Klar, man wird nicht zwangsläufig tiefer Themenexperte, man lernt aber unglaublich viel und bekommt ein sehr breites Tiefen.
Es ist immer wieder nötig, sich in neue Themen einzuarbeiten, sich auf neue Menschen einzustellen und entsprechend zu adaptieren.
Ich finds toll. Das ich dafür natürlich viel von zuhause weg bin, ist die Kehrseite der Medaille.
Momentan ist es aber ok für mich.

Thema Gehaltssteigerungen... ich hab mich bis zur Managerbeförderung von 39k fix als Einsteiger im ersten Jahr auf 58k fix im fünften Jahr gesteigert. Das ist eine ganz ordentliche Steigerungsrate. Variabel ist natürlich, wie der Name sagt, variabel und schwankt stark von Jahr zu Jahr. Unter 7k war ich aber noch nie mit Bonus + Overtime Comp.
Thema Arbeitszeit: Wie gesagt, es gibt keine typische Advisory Arbeitszeit. Alles von 09-19 bis 09-05... alles dabei! Man muss sich einfach darauf einstellen und sich bewusst sein, dass es definiiv kein 40hrs-Stunden Job ist.