Als erstes ist wichtig, wie lange Beschäftigung gedauert hat (Das Zeugnis ist sehr knapp gehalten und kurz!!! - auch wenn persönliche Daten weggelassen wurden).
Dann im Einzelnen:
"Herr XY war in verschiedenen Projekten als Berater eingesetzt. In seiner Verantwortung lag die selbständige Bearbeitung einzelner Arbeitspakete in Projekten."
-> sehr, sehr dürftig und allgemein gehalten. Wenigstens ein paar positive Resultate wie erfolgreiche (Teil-)Projekte oder spezielle Tätigkeiten sollten erwähnt werden, Text austauschbar!
"Das Tätigkeitsgebiet von Herrn XY umfasste:
?"
-> ok, hoffentlich sind Schwerpunkte + Verantwortungen mit drin
"Herr XY zeigte sich auch neuen Aufgabenstellungen gegenüber aufgeschlossen."
-> Nicht so toll, nur "aufgeschlossen"? Ist Herr XY nicht motiviert, aktiv, engagiert? Klingt zu passiv! Und das Wort "auch" wertet das nochmals ab. In anderen Bereichen gleiches Verhalten?
"Er zeigte stets gute Leistungen und hat seine Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt."
-> widersprüchliche Leistungsbeurteilung, im ersten Teil gut ("stets" "gute Leistungen"), dann aber nur höchstens mittelmäßige Beurteilung ("stets" fehlt) speziell bei den Aufgaben. Warum die Unterscheidung zwischen Leistungen (= allgemein) und Aufgaben (= speziell)? Da könnte man Rückschlüsse ziehen, dass Herrn XY sein Aufgabengebiet nicht liegt (Fehlsetzung?). Vielleicht auch vom Zeugnisersteller blöd formuliert.
"Sein Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen war stets vorbildlich."
-> Aha! Hier kommt mindestens ein Konflikt oder Problem heraus: Ärger mit Vorgesetzten! Die Reihenfolge, beginnend mit "Kunden" (Externe) ist bewusst gewählt (normalerweise kommen bei einer guten Beurteilung zuerst und immer die Vorgesetzten an erster Stelle!
"Wir danken Herrn XY für seinen Einsatz sowie die gute Zusammenarbeit."
-> keine direkte Bewertung des "Einsatzes" (Einsatz klingt hier etwas ironisch, da zuvor die Leistung als eher mäßig bewertet wurde).
" Für seine persönliche und berufliche Zukunft wünschen wir ihm weiterhin viel Erfolg und alles Gute."
-> ok
Aber es fehlt der Ausscheidungsgrund aus dem Unternehmen: Gekündigt oder
selbst gekündigt? Man darf annehmen gekündigt durch den Arbeitgeber, da die Bemerkung fehlt: Herr XY scheidet aus eigenem Wunsch aus unserem Unternehmen aus". Hier wird bewusst "geschwiegen" und damit die Richtung "gefeuert" gelenkt (auch Weglassen von Phrasen haben ihre Gründe).
Insgesamt gesehen: Schlechtes Arbeitszeugnis, eindeutig Ärger/Probleme mit Vorgesetzten, höchstens mäßige Leistungen, Ausscheidegrund fehlt!
Mit dieser Version würde ich mich keinesfalls bewerben.
Gruß Dieter
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