Welche monetären Ziele habt ihr? Wann ist es genug Geld?
Hallo zusammen, meine Frau und ich, wir sind Anfang 30. Haben zwei Kinder, Haus (Neubau mit ausreichend qm plus Keller) wird mittelfristig mit einem Volltilger abgezahlt, wir haben zwei Autos, einen Urlaub im Jahr mit den Kindern.
Es gab da mal ein Magazin, How to spend it. Das war glaube ich von der Financial Times und ich habe es während des BWL-Studiums immer mal wieder gelesen, weil ich mir eingebildet habe, dort noch monetäre Ziele oder Anreize zu finden. Schon damals war mir irgendwie klar, dass ich nicht materialistisch eingestellt bin und seit dem hat sich nicht viel geändert. Haus, Autos und Urlaube hatten und haben meine Eltern schon. Das war für mich eh Standard. Ich finde es fast schon zu viel, eine Wohnung hätte es auch getan, aber gut. Im Gegensatz zu vielen hier im Forum, war es für uns leicht, den Lebensstandard unserer Eltern zu erreichen und zu übertreffen. Ich verstehe schon, dass wir viel Glück hatten, auch Hilfe aus der Familie (keine Millionen).
Es geht mir darum, unser ETF-Sparer läuft mit 2.500 EUR pro Monat. Ab und an muss ich die Sparrate mal für einen Monat erhöhen, weil sich einfach noch mehr Geld anspart. Mein Ziel ist es dann eigentlich auch, sobald ich genug gespart habe, ganz mit der Arbeit aufzuhören. Dass dürfte Mitte 40 der Fall sein (Haus abgezahlt und ca. 800.000 EUR im Depot bei ca. 5-6% Rendite bis dahin; ab dann 4%-Entnahme-Regel).
Ich brenne nicht sonderlich für meinen Job, es war eher eine Vernunftentscheidung. Teilweise sicher durch meine Eltern beeinflusst. Die haben zwar nicht gesagt, Junge, studiere BWL. Aber eher so etwas, du bist mit dem Abi fertig, was willst du studieren? Eher Wirtschaft oder Technik/Informatik? Andere Optionen wie FSJ, Auslandsjahr, Ausbilung oder Rummgammeln waren quasi keine Option.
Ich möchte dementsprechend meinen Job auch nicht unnötig in die Länge ziehen. Meine Frau kommt sowieso aus einer Familie von Frührentner. Da gab es ja früher auch alle möglichen Gesetze und die Eltern machen auch Rente mit 63 mit allen Abschlägen.
Andererseits sind wir nicht sonst wie reich und wenn wir unser Vermögen am Ende durch 2 teilen, kommt keine Million raus. Es gibt aber Millionen Millionäre in Deutschland und das sind ja nicht alle Privatiere.
Deswegen die Frage, ob ihr vielleicht Anregungen habt, was man mit seinem Geld noch so anstellen kann, abseits (!) von Autos, Urlauben, Uhren und Kleidung.
Mal bisschen zu unserem Ausgaben- und Freizeitprofil. Wir gehen selten Essen, eigentlich fast nie. Dem können wir beide nichts abgewinnen. Natürlich ist genug Geld da und natürlich haben wir das hier und da mal gemacht, aber ist einfach nichts unser Ding. In unserem Freundeskreis gibt es viele mit normalem Job und Ausbildung und einige Studienabbrecher. Wir treffen uns da, trotz Kinder, 1-3x im Monat, aber meistens Zuhause. Dann gibt es Bier, Wein, Snacks und selbst gekochtes. Also wirklich preiswert, da wird man kein Geld los.
Auch die Familie sieht man oft, aber solche Familienbesuche sind ja auch kostenlos.
Wir nutzen auch ab und zu die Angebote unserer Stadt, freuen uns schon riesig auf die Weihnachtsmarktsaison. Im Sommer gehen wir regelmäßig ins Schwimmbad. Aber auch so wird man ja kaum 20-30 Euro los an einem Tag.
Ansonsten gehen wir ins Fitnessstudio (Monatsbeitrag unter 30 Euro pro Person), fahren bei gutem Wetter gerne Rad oder gehen mit den Kindern mal Wandern. Alles mit sehr geringen Kosten verbunden. Im Sommer oft mit Freunden in den Biergarten.
Bei schlechtem Wetter gibt es dann Serien auf Netflix/Prime, Games auf Konsolen oder PC. Auch da wird man kein Geld los und auch das kann sich eigentlich jeder H4-Empfänger leisten. Die Soundanlage und der TV sind vielleicht besser, aber auch da wird man nicht arm. Möbel haben wir und brauchen nichts neues auf absehbare Zeit.
Ich frage mich also, wir haben Wohnen, Essen, Kleidung, Autos, Urlaube, Möbel, Technikkram, Kinderwünsche und Freizeit abgedeckt und es bleibt jeden Monat noch sehr viel Geld übrig. Jeder jammert über zu wenig Geld. Ich weiß, dass wir privilegiert sind in jeder Hinsicht, ob bezüglich Ausbildung, Einkommen oder Unterstützung der Eltern. Trotzdem frage ich mich, auch angesichts der Stimmung hier im Forum, ob wir nicht irgendwo etwas vergessen? Es klingt echt komisch, wenn ich das hier schreibe, aber ist so. Denn wenn wir nicht bald unsere Ausgaben steigern, dann höheren wir mit Mitte 40 auf mit der Arbeit.
Es geht mir vor allem um den Bereich Freizeit oder eben sonstiges. Bezüglich Wohnen, Essen, Kleidung/Uhren, Autos, Urlaube, Möbel, Technikkram, Kinder usw. sind wir wirklich wunschlos glücklos und das ist ja auch klar abzugrenzen. Wenn du dir zu Essen kaufst, was du willst und nicht mal den Preis der meisten Lebensmittel kennst, dann ist dieses Thema für dich erledigt usw...
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