WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:
Ich würde gerne Eure Meinungen hören!
Ich möchte mit einer initialen Einmalzahlung von 20.000 € und einer monatlichen Sparsumme von ca. 1.000 € in ETF gehen. Mein Ziel ist ein langfristiger Vermögensaufbau via Buy&Hold. Als Anlegertyp bin ich eher risikoavers.
Folgende Überlegungen meinerseits:
- Ich möchte die Weltwirtschaft möglichst breit abbilden.
- Bei der Gewichtung der Regio3n möchte ich mich nicht an der Marktkapitalisierung orientieren.
- Ich möchte die USA nicht übergewichten.
- Ich möchte insbesondere die US-Tech-Werte nicht übergewichten.
- Ich möchte kein übermäßiges Wechselkursrisiko zum Dollar einbauen.
- Ich möchte nicht übermäßig viele ETF parallel laufen lassen, d.h. nicht mehr als 5.
Ausgehend von Nr. 1 bis Nr. 5 tue mich schwer mit dem Design eines Portfolios. Meine momentane Idee ist wie folgt:
- Die 20.000 € Upfront gehen zu 40% in Euro Stoxx 600, 30% in FTSE North America und 30% Emerging Markets
- Die 1.000 €/Monat gehen grundsätzlich mit den gleichen Anteilen in diese drei Papiere.
- Änderungen in der Portfoliogewichtung nehme ich nur über veränderte Verteilung bei der monatlichen Sparsumme vor.
Bin gespannt auf Eure Sichtweise und Vorschläge.
Letztendlich muss man sich mit seiner Depotaufteilung "wohlfühlen" und gut damit schlafen können. Wenn das hier der Fall ist - go for it!
Aber .... über folgende Sachverhalte solltest du dir im Klaren sein.
"Übergewichten" (im wörtlichen Sinn) tust du mit einem Standardinvestment in MSCI World weder USA noch die Techwerte. Die Gewichtung bildet dann eben genau den Index ab. Das ist KEINE (!) Übergewichtung. Zu einer solchen würde es nur kommen, wenn du zusätzlich zum MSCI World noch gezielt einen ETF auf einen US-Index (S&P 500) oder Technologie (NasDAQ100) besparen würdest.
Es ist natürlich richtig, dass sowohl USA als auch die Techwerte innerhalb des MSCI World ein verhältnismäßig großes Gewicht haben, aber das entspricht eben einfach der Logik dieses Indizes (typisch: Gewichtung nach Marktkapitalisierung). Es kann ja auch gut sein, dass sich im Zeitverlauf die Gewichtungen innerhalb des Index verschieben und eine andere Branche gut läuft und die Techwerte von der Spitze verdrängst werden.
Der Euro Stoxx 600 heißt korrekterweise Stoxx Europe 600. Das ist wichtig, denn "Euro" kennzeichnet gelegentlich Indizes, die nur Werte aus der Eurozone enthalten, wohingegen "Europe" auch Börsengelistete Unternehmen aus CH und UK enthalten (und das in nicht gerade geringer Gewichtung).
Während ein gewisser Anteil Europa-Werte möglicherweise Sinn macht, um die USA-Lastigkeit eines MSCI World auszugleichen, würde ich das aufgrund der schlechteren Wertentwicklung in der Vergangenheit trotzdem nicht als meinen Haupt-Depotanteil (40%) besparen.
Im Hinblick auf Wechselkursrisiko: ein Risiko ist immer auch eine Chance und der Dollar ist per-se eine starke Währung. Auf lange Sicht wirst du Phasen haben, in denen sich der USD gegenüber dem Euro stärker entwickelt und andersrum. Außerdem verdienen US-Unternehmen ihre Umsätze/Gewinne ja auch nicht nur in USD sondern auch in diversen anderen Währungen.
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