Clever einrichten: So bekommt die Studentenwohnung eine eigene Küche
Bezahlbarer Wohnraum für Studierende ist rar. Während die Mietpreise insbesondere in den großen und beliebten Universitätsstädten wie München immer weiter steigen, wird das Angebot an Studentenwohnungen der Nachfrage schon lange nicht mehr gerecht. Wer trotzdem eine der begehrten Unterkünfte ergattern kann, muss meist mit sehr begrenztem Budget einrichten. Mit guter Planung findet sogar die eigene Küche Platz.

Studierende zieht es für ihre Zeit an der Hochschule häufig in eine andere Stadt. Das bedeutet, dass ein Umzug ansteht. Damit beginnt die schwierige Suche nach einer bezahlbaren und möglichst Uni nahen Unterkunft. Vom Studentenwohnheim über das Zimmer in einer WG bis hin zu einem eigenen kleinen Studentenapartment gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die begrenzenden Faktoren sind neben den eigenen Vorstellungen insbesondere die Verfügbarkeit von Wohnraum und das zur Verfügung stehende Budget.
Wer in ein frei gewordenes Zimmer in einer WG zieht, setzt sich gewissermaßen ins gemachte Nest, denn die Einrichtung der Gemeinschaftsräume, insbesondere der Küche, ist meist schon vorhanden und kann mitgenutzt werden. In einem Studentenwohnheim teilen sich häufig auch mehre Wohneinheiten eine Gemeinschaftsküche, sodass wichtige Infrastruktur zur Verfügung steht. Studierende, die das Glück haben, sich ein kleines Apartment leisten zu können und auf dem umkämpften Wohnungsmarkt auch eines finden, dürfen während ihrer Studienzeit den Luxus einer eigenen kleine Küche und eines eigenen Badezimmers genießen.
Ist das Apartment nicht zumindest teilmöbliert, bedeutet das, dass das zur Verfügung stehende Budget für die Ausstattung der eigenen vier Wände ganz schön strapaziert werden kann. Vor allem eine Küche kann in der Planung deutlich zu Buche schlagen. Zudem ist das Platzangebot in für Studierende erschwinglichen Apartments in der Regel stark begrenzt. Es gibt jedoch clevere Küchenlösungen, die auf kleinstem Raum und mit einem schmalen Geldbeutel realisierbar sind. So findet die Küche in der Studentenwohnung Platz.
Auf das Wesentliche konzentrieren: Das gehört in die Studentenküche
In Studentenwohnungen muss auf wenigen Quadratmetern ein ganzes Leben untergebracht werden. Die durchschnittliche Unterkunft von Studierenden besteht aus ein bis maximal zwei Zimmern und vereint auf 30 bis 40 Quadratmetern alles, was im Alltag benötigt wird. Für die Küche steht meist nur eine kleine Nische oder eine Ecke im Hauptwohnraum zur Verfügung. Mit diesem Platzangebot lässt sich trotzdem viel anfangen, wenn das Wesentliche im Fokus steht.
Auf Luxuselemente wie eine Spülmaschine oder dekorative Regale müssen Studentenküchen meist verzichten. Ein paar Bestandteile sind aber unverzichtbar, damit die Küche den Alltagstest besteht.
Zu den wichtigsten Elementen gehören
- Ein Kochfeld
- Ein Kühlschrank
- Eine Spüle
- Stauraum für Küchenutensilien
- Arbeitsfläche
Mit diesen grundlegenden Bausteinen lässt sich selbst auf kleinstem Raum eine Küche kreieren, in der das Kochen Spaß macht.
Küchenmodelle, die sich auf die wesentlichen Elemente beschränken
Auf einen Backofen wird in der klassischen Single-, Studenten- oder Pantryküche meist verzichtet. Unter dem Kochfeld befindet sich stattdessen häufig der Kühlschrank oder ein Schrankelement, in dem die Warmwasseraufbereitung untergebracht ist oder das als Stauraum genutzt werden kann.
Wer den Komfort eines Backofens nicht verzichten möchte, kann die Küche um einen separaten Minibackofen ergänzen, der unabhängig von der Küchenzeile frei im Raum platziert werden kann.
Stauraum kreieren – In die Höhe denken
Wenn die Stellfläche im zur Verfügung stehenden Wohnraum begrenzt ist, kann der Stauraum in die Höhe gedacht werden. Hängeschränke und Regale können bis unter die Decke montiert werden. In den oberen Fächern, die schlecht zu erreichen sind, finden Utensilien Platz, die nicht täglich im Gebrauch sind. Ein schmaler Tritt zum Zusammenfalten wird zur praktischen Ergänzung für das Stauraumwunder.
Ist rechts und links neben der Küchenzeile Platz vorhanden, kann er mit extraschmalen, hohen Schränken gefüllt werden. Sie passen in jede noch so kleine Lücke und bieten zusätzlichen Stauraum für kleine Gegenstände wie
- Lebensmittel,
- Gläser oder
- Reinigungsmittel.
Tipp:
Kleine Räume wirken schnell überladen und unruhig. In der Studentenküche eignen sich geschlossene Schränke als Stauraum besser als offene Regale. Geschlossene Elemente schaffen optisch Ordnung und Ruhe, während Regale schnell unruhig wirken und den Raum damit optisch verkleinern können. Darüber hinaus gebieten geschlossene Schrankelemente dem Staub besser Einhalt als offene Regale und Geschirr, Gläser und Besteck bleiben jederzeit sauber und benutzbar.
Arbeitsfläche maximieren
Arbeitsfläche ist in einer klassischen Studentenküche Mangelware. Mit ein paar cleveren Gestaltungsideen lässt sich das vorhandene Platzangebot jedoch maximieren.
Für kompakte Miniküchen stehen Spülbecken zur Verfügung, die weniger breit sind als die Modelle in Standardküchen. In einer Spüle von maximal 40 Zentimetern Breite lässt sich das Geschirr immer noch komfortabel abwaschen und es bleibt rechts und links neben dem Becken mehr Arbeitsfläche übrig.
Kleine Küchen für die Studentenwohnung kommen außerdem mit einem minimalistischen Kochfeld aus. Ein Ceran- oder Induktionsfeld mit zwei Kochplatten bietet genug Flexibilität, um etwas Köstliches zu zaubern und spart Fläche für die Arbeitsplatte.
Idealerweise ist das Kochfeld möglichst weit an einem Seitenrand angeordnet und die Spüle am anderen. So entsteht in der Mitte ein Maximum an Arbeitsfläche für die Vorbereitung der Mahlzeiten.
Clevere Küchenkreationen integrieren ausziehbare Arbeitsflächen, die sich zum Beispiel an den Seiten wie eine Schublade herausziehen lassen und wieder platzsparend in der Küche verschwinden, wenn sie gerade nicht benötigt werden. Auch Klapptische, die an den Seitenwänden angebracht sind, können für zusätzliche Arbeitsfläche sorgen. Für diese flexible Variante ist es allerdings erforderlich, dass die Miniküche frei im Raum steht und an den Seiten ein zusätzliches Platzangebot zur Verfügung steht.
Was passt in den Unterschrank?
In kleinen Küchen sind nur wenige Unterschränke enthalten. Je nach Küchendesign und Gesamtgröße kann dort ganz klassisch ein Backofen Platz finden. In Pantryküchen wird der Kühlschrank meist in den Unterschrank integriert, nebst einem weiteren Schrankelement, zum Beispiel für einen Durchlauferhitzer oder als Stauraum.
Bietet der Wohnraum ausreichend Platz, um einen separaten Kühlschrank zu platzieren, hat das viele Vorteile. Der Kühlschrank kann dann größer ausfallen als klassische Unterschrankelemente. Außerdem lässt sich meist ein größeres Gefrierelement mit mehreren Eisfächern integrieren. Nimmt der Kühlschrank keinen Raum unter der Küchenzeile weg, kann dort mehr Stauraum kreiert werden. Auch bietet das Gesamtdesign dann Platz für einen Geschirrspüler und damit für einen besonders praktischen Alltagshelfer.
Geschirrspüler sind in einer Breite von 60 cm oder 45 cm erhältlich. Die große Variante entspricht in den Abmessungen einem standardisierten Küchenelement und kann sogar in Pantry- oder Singleküchen unter dem Kochfeld oder der Spüle integriert werden. Steht weniger Platz zur Verfügung, kann die schmalere Variante mit 45 cm Breite in Frage kommen. Die große Spülmaschine bietet Platz für 12 bis 16 Maßgedecke oder 120 bis 150 Geschirrteile (inklusive Besteck), die kleinere Variante immerhin für 9 oder 10 Maßgedecke oder 90 bis 100 Geschirrteile.
Wer im Unterschrank keinen Platz für einen Geschirrspüler übrig hat, auf diesen Luxus aber nicht verzichten möchte, kann zu einem separaten Tischgeschirrspüler greifen. Diese Modelle sind meist 55 bis 60 cm breit, 50 bis 55 cm tief und mit einer Höhe von maximal 45 Zentimetern auch für eine Standort auf der Arbeitsplatte geeignet.
Das begrenzte Platzangebot in Studentenwohnungen bedeutet nicht, dass eine voll funktionale Küche nicht realisierbar ist. Mit ein paar grundlegenden Überlegungen und cleveren Designentscheidungen lässt sich auch auf kleinem Raum alles unterbringen, was für kreative kulinarische Genüsse erforderlich ist. Die eigene Küche in der neuen Unterkunft schafft Privatsphäre und Flexibilität und verleiht den eigenen vier Wänden mehr Wohnqualität.